"Mächtig glücklich": HFC feiert ersten Drittliga-Derbysieg
Der Hallesche FC legte am Sonntagnachmittag einen Start nach Maß hin: Erstmals in der 3.Liga entschied die Schnorrenberg-Elf das Sachsen-Anhalt-Derby gegen den 1. FC Magdeburg für sich. Der 2:0-Auswärtssieg bestätigte Vorahnungen des HFC-Trainers – und befreite ihn von nervenden Begleiterscheinungen.
Mit Glück und Können: Glänzender HFC-Start
Gelöst trat Florian Schnorrenberg nach Spielende vor das "Telekom"-Mikrofon. Halles Trainer hatte soeben einen überzeugenden Auftritt seiner Elf erlebt und sah sich nun von einer Last befreit: "Mich haben die ganzen Nachrichten schon genervt, die ich in den letzten Wochen bekommen habe mit der Statistik. Zwei Unentschieden, sechs Niederlagen – sieht ja jetzt schon ein ganz kleines Bisschen besser aus." Tatsächlich hatte der HFC keines von zuvor acht Drittliga-Duellen mit dem ungeliebten Rivalen aus der Elbestadt gewinnen können. Doch nicht nur das Ende der schwarzen Serie sorgte für Zufriedenheit.
Denn am Auftritt des HFC hatte vieles gestimmt, wie Schlussmann Kai Eisele resümierte: "Magdeburg hatte am Anfang mehr den Ball, aber wir haben gut zugestellt. Nach 30 Minuten haben sie hier angefangen zu pfeifen. Das ist für uns natürlich auch ein Lob." Zu diesem Zeitpunkt führte Halle bereits, hatte dabei jedoch ein wenig Hilfe vom vom Gegner erhalten. Nach einem Eckball war Derstroff auf der linken Seite an die Kugel gekommen, seinen strammen Abschluss hatte schließlich Magdeburgs Gjasula unhaltbar in die Maschen gelenkt (22.). Noch vor der Halbzeitpause legten die in rot gekleideten Gäste nach – diesmal ohne Unterstützung des FCM. Einen Seitenwechsel leitete Landgraf weiter zu Derstroff, welcher FCM-Verteidiger Koglin gekonnt aussteigen ließ und schließlich einnetzte (43.). "Eine sehr, sehr gute Einzelaktion, aber auch gut gespielt, den Gegner in Bewegung gebracht. Das hatten wir geplant, über den Flügel heute den ein oder anderen Durchbruch zu schaffen", freute sich Halles Trainer.
"Wissen, dass wir guten Fußball spielen können"
Nachdem der HFC den Gegner auch im zweiten Abschnitt durchgängig beschäftigt hatte, stand dem Derbysieg nichts mehr im Wege. "Das Ergebnis macht uns mächtig glücklich und auch stolz", so Schnorrenberg. Lediglich einige fahrig vorgetragene Kontersituationen hatte der Übungsleiter zu bemängeln. Ansonsten sah er sich bestätigt. Denn die negative Statistik in den Duellen mit dem FCM hatte Florian Schnorrenbergs Optimismus nicht trüben können: "Ich habe die ganze Zeit schon gesagt, dass ich immer ein gutes Gefühl hatte. Die Jungs wollen, die geben Gas." Nicht die schlechtesten Voraussetzungen also, um auch bei der Heimpremiere am kommenden Samstag zu bestehen. Gegner ist dann mit Ingolstadt zwar ein Aufstiegsaspirant, ängstlich wird der HFC wohl trotzdem nicht auftreten: "Wir wissen auch, dass wir gut Fußball spielen können."