Männels Erinnerungen an Gladbach: "Mit Dantes Haaren gekämpft"

Schafft der FC Erzgebirge Aue zum ersten Mal seit fünf Jahren den Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals? Dazu müsste die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Dotchev das Duell mit Borussia Mönchengladbach gewinnen. Vor dem Match am Samstag (13 Uhr) könnte ein Vorteil sein, dass der Bundesligist noch kein Pflichtspiel absolviert hat.

"Belohnung für die letzte Saison"

In der Saison 2010/11 spielten die Veilchen schon einmal im DFB-Pokal gegen die Fohlen, auch damals war es die Begegnung in der 1. Runde des Wettbewerbs. Jan Hochscheidt glich damals einen Rückstand kurz nach der Pause aus, doch am Ende mussten sich Martin Männel und seine Truppe mit einer 1:3-Niederlage geschlagen geben. "Ich erinnere mich noch, dass ich bei Standards gegen Dante und seine Haare gekämpft habe", schmunzelte der FCE-Torwart beim Rückblick auf die damalige Partie. Nun wird die Partie neu aufgelegt – und im Gegensatz zu Gladbach ist Aue schon voll im Saft.

"Das hat schon einmal bei dem einen oder anderen Bundesligisten dafür gesorgt, dass es ein Nachteil ist", blickte Männel auf den fehlenden Spielrhythmus des Gegners, während die Veilchen schon zwei Siege in zwei Spielen einfahren konnten. "Gleichzeitig ist Gladbach aber vielleicht etwas frischer", gab er zugleich zu Bedenken. Wie dem auch sei: Für FCE-Cheftrainer Pavel Dotchev war die Vorfreude auf das DFB-Pokalspiel groß: "Das ist für mich ein Bonusspiel als Belohnung für die gute Leistung in der letzten Saison."

Lazarett bleibt unverändert

Die Chancen der Veilchen bezifferte der FCE-Coach vielleicht auf 20 Prozent. "Wir sind der Außenseiter, das ist auch auch bewusst. Aber auf die Chance müssen wir uns konzentrieren. Wir haben eine, so ist das ja nicht", führte der 58-Jährige aus. Denn in einem "Pokalspiel gegen einen starken Gegner" habe Aue nichts zu verlieren. "Was will man mehr? Das ist das, auf was wir uns freuen", so Dotchev. Aufgrund der Tatsache, dass Gladbach noch kein Pflichtspiel absolviert hat, habe der Cheftrainer der Veilchen auch noch kein exaktes Videomaterial zur Spielweise der Fohlen begutachten können.

Umso mehr soll der Fokus nach zwei siegreichen Spielen in der Liga wieder auf den eigenen Fähigkeiten liegen. Logischerweise werden Niko Vukancic (Außenbandriss) und Can Özkan (Kreuzbandriss) für das Pokal-Highlight nicht zur Verfügung stehen. Bei Linus Rosenlöcher stehen die Zeichen im Aufbautraining gut, der Außenverteidiger wird aber wohl erst in der kommenden Woche ins Training einsteigen können. Für den Rest liegt der Fokus auf dem Pokalspiel: "Das ist eine tolle Sache, eine tolle Geschichte. Ich hoffe, dass wir eine kleine Sensation schaffen können. An sich zu glauben, ist sehr wichtig", so Dotchev. Klar ist bereits: Mit Dantes Haaren wird Männel nicht mehr zu kämpfen haben, spielt der 40-jährige Brasilianer inzwischen doch in Frankreich.