Magdeburger Offenbarungseid: 0:4-Debakel gegen den SC Verl

Rabenschwarzer Sonntag für den 1. FC Magdeburg! Beim Heimdebüt von Christian Titz erlebte der FCM am Sonntagnachmittag ein 0:4-Debakel gegen den SC Verl und kassierte die fünfte Pleite in Serie. Gegen einen spielfreudigen Aufsteiger war Magdeburg von Beginn an chancenlos und lag schon zur Pause mit 0:3 zurück. Auch im zweiten Abschnitt stellten die Hausherren ihre bemitleidenswerte Verfassung mehrfach unter Beweis.

Verl überrennt Magdeburg

Im zweiten Spiel unter seiner Leitung wollte Cheftrainer Christian Titz den ersten Dreier für den FCM unter Dach und Fach bringen. Angesichts der prekären Tabellensituation der Elbestädter (19.) war ein solcher auch dringend nötig. Mit dem SC Verl (8.) wartete allerdings ein hartes Stück Arbeit. Nicht umsonst schielten die Ostwestfalen noch auf die Spitzenränge des Klassements. Beide Übungsleiter hatten die Rotationsmaschine angeworfen und Veränderungen auf gleich vier Position vorgenommen: Bei Magdeburg begannen Debütant Atik, Kath, Jacobsen und Conteh für Jakubiak, Burger, Ernst und Granatowski, bei Verl spielten Yildirim, Kohler, Schwermann und Jürgensen anstelle von Schikowski, Sander, Corboz und Langesberg. Viele der personaltaktischen Überlegungen dürften jedoch nach nicht einmal vier gespielten Minuten wieder hinfällig gewesen sein. Denn zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Gäste. Atik hatte die Kugel rund 25 Meter vor dem eigenen Gehäuse an Verls Schwermann verloren, letzterer umgehend in die Spitze weitergeleitet und Janjic schließlich eiskalt vollendet (4.).

Die FCM-Akteure waren geschockt, sodass Janjic wenig später beinahe auf 2:0 gestellt hätte (6.). Da Magdeburg jedoch weiter fahrig agierte, sollte der zweite Nackenschlag nicht allzu lange auf sich warten lassen. In Minute 16 setzte sich Rabihic auf halbrechts durch, um dann scharf in die Mitte zu geben. Am langen Pfosten lauerte Yildirim und erhöhte. Die Hausherren fingen sich in der Folge zwar etwas, präsentierten sich in der Offensive allerdings kaum einmal zwingend. Weiterhin waren es die spielfreudigen Verler, welche die größere Torgefahr ausstrahlten. Da die Ostwestfalen zudem mit einer gehörigen Portion Effizienz glänzten, fiel die vermeintliche Vorentscheidung noch im ersten Durchgang. Nachdem die Kugel Magdeburgs Jacobsen nach einem langen Ball an den Rücken geprallt war, landete sie bei Schwermann. Dieser schlug eine Flanke, die erneut Yildirim verwertete (42.). Sinnbildlich für den FCM-Auftritt auch die nächste Szene: Koglin stoppte einen Konter, indem er Yildirim unglücklich am Schienbein erwischte. Schiedsrichter Harm Osmers schickte den Abwehrmann mit glatt Rot vom Feld (45.).

FCM-Reaktion bleibt aus

Für dezimierte Magdeburger ging es nach Wiederanpfiff nur noch darum, eine Blamage zu verhindern. Die Blau-Weißen zeigten sich engagierter als noch vor dem Seitenwechsel, doch Verl blieb spielbestimmend. Kaum lief die Partie wieder, musste FCM-Schlussmann Behrens auch schon einen Fernschuss des eingewechselten Sander aus dem linken Kreuzeck fischen (49.). Magdeburgs Offensivbemühungen hielten sich hingegen in Grenzen, vielmehr wirkte die Titz-Elf bereits zufrieden, wenn einmal drei Pässe am Stück gelangen. Die Spielfreude der Gäste war weiter ungebrochen, gleich mehrfach schnupperte die Capretti-Elf am vierten Treffer. Anschließend schaltete Verl einen Gang zurück und ließ die Hausherren zumindest im Mittelfeld gewähren. Es wirkte allerdings zu keinem Zeitpunkt, als habe der FCM noch eine realistische Chance auf etwas Zählbares.

Vielmehr plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen, ohne dass sich nennenswerte Offensivaktionen ergaben. Wie desolat die Verfassung des FCM an diesem Nachmittag jedoch war, zeigte sich nochmals mit Beginn der Schlussphase. Nur für einen kurzen Moment zog Verl das Tempo an, schon fiel der nächste Treffer – Sander hatte Janjics Hacken-Vorlage trocken verwertet (79.). Wenig später erlöste Schiedsrichter Osmers die FCM-Akteure, die froh sein konnten, an diesem Nachmittag nicht vor Zuschauern gespielt zu haben. Das Pfeifkonzert wäre wohl ohrenbetäubend gewesen. Während die Elbestädter auf dem vorletzten Tabellenplatz bleiben und bei vier (!) Spielen mehr bereits drei Punkte hinter dem rettenden Ufer rangieren, spricht Verl auf den siebten Tabellenplatz. Magdeburg muss am kommenden Sonnabend in Wiesbaden dringend punkten, Verl kann hingegen befreit in das zeitgleich stattfindende Heimspiel gegen Saarbrücken gehen.

   

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