Mai: "Nutzen wir unsere Chancen, hauen wir die ganz entspannt weg"

Nach sechs Siegen aus den letzten acht Partien hat Dynamo Dresden am Montagabend beim 0:1 gegen 1860 München erstmals wieder verloren. Damit ist das Vier-Punkte-Polster auf die Verfolger aus Rostock und Ingolstadt auf einen Zähler geschmolzen. Markus Kauczinski haderte mit der Niederlage – und bangt um seinen Top-Torjäger.

"Da muss man abgezockter sein"

Es sind die Sachen, die in der 3. Liga regelmäßig bestraft werden. Nach 86 Minuten hatte Dynamo die ganz große Chance auf die Führung, doch Ransford Königsdörffer vergab aus wenigen Metern, schoss am Tor vorbei. "Da muss man abgezockter sein", haderte Dynamo-Trainer Markus Kauczinski nach der Partie. Beinahe im Gegenzug ergab sich für die Hausherren eine sehr ähnliche Szene – die Löwen hingegen nutzten diese jedoch und erzielten durch Philipp Steinhart den Siegtreffer (86.). "Wir haben den Ball verloren und waren unachtsam. So verlieren wir ein ausgeglichenes Spiel", ärgerte sich Kauczinski bei "MagentaSport". Das Spiel hätte aus seiner Sicht unentschieden ausgehen müssen: "Wenn man seine Chancen schon nicht nutzt, muss man 0:0 spielen. Das ist uns leider nicht gelungen." Seine Erkenntnis aus den 90 Minuten: "Wir waren nicht reif genug, ein 0:0 über die Bühne zu bringen."

Es sei das "erwartet schwierige Spiel" gewesen, fügte der 51-Jährige auf der Pressekonferenz an: "Heute sind wir traurig über die Niederlage. Aber uns war klar, dass es bis zum Schluss umkämpft bleibt. Ab morgen arbeiten wir weiter." Durch die dritte Niederlage in dieser Saison im Grünwalder Stadion (nach 0:3 gegen Bayern II und 0:1 gegen Türkgücü) beträgt der Vorsprung der Sachsen auf Rostock und Ingolstadt noch einen Punkt, die Sechziger sind durch den Erfolg auf zehn Punkte an den Tabellenführer herangerückt. "Mir egal, ob sie sich dadurch wachgeküsst fühlen", sagte Kauczinski auf Nachfrage genervt und wollte keine weiteren Gedanken an die Verfolger verschwenden.

Mai hadert mit Chancenverwertung

Ohnehin hat er erst einmal genug Sachen mit seinem Team aufzuarbeiten, das nicht die Dominanz ausstrahlte, wie es phasenweise in den vergangenen Wochen der Fall war. In der ersten Halbzeit sah Kauczinski den Gegner mit leichten Vorteilen. "Die zweite Halbzeit haben wir gut gespielt", meinte er. "Mitte der zweiten Halbzeit hatten wir die Chancen, viele Flanken und Hereingaben. Aber die letzte Präzession hat gefehlt." Durch die fehlenden Tore sei es ein Abnutzungskampf geworden: "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften waren schwer vom Ball zu trennen. Am Ende war es etwas zu wild."

Auch Kapitän Sebastian Mai ärgerte sich beim Vereins-TV über das späte Gegentor: "Da waren wir unsortiert und hatten keinen Zugriff." Ein "Scheiß-Gegentor", befand Tim Knipping und war "brutal enttäuscht". Mai bemängelte zudem die Chancenverwertung: "Wir hatten mehr und deutlich bessere Gelegenheiten als Dresden. Wenn wir unsere Chancen nutzen, hauen wir die ganz entspannt weg." So aber stand eine bittere Last-Minute-Niederlage zu Buche.

Sorgen um Daferner

Doch damit nicht genug: Christoph Daferner musste kurz der Halbzeitpause ausgewechselt werden, nachdem er sich in einem Zweikampf mit Philipp Steinhart verletzt hatte. "Er hat ein Problem am Sprunggelenk, möglicherweise eine Bandverletzung. Wie schwer, lässt sich noch nicht sagen", konnte Kauczinski noch keine Diagnose abgeben. Sollte Daferner länger ausfallen, wäre das eine herbe Schwächung für den Tabellenführer. Schließlich ist der 23-Jährige mit zehn Toren und sieben Vorlagen bester Dynamo-Angreifer. Nach der Länderspielpause kommt es nun zum absoluten Topspiel gegen Hansa Rostock: "Wir werden Rostock alles abverlangen", kündigte Mai an. "Wir haben jetzt mehr Wut im Bauch als je zuvor."

   

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