Mannheim-Fan stellt Strafanzeige gegen DFB-Bosse
Bei den Fans des SV Waldhof Mannheim ist die Enttäuschung über die DFB-Entscheidung zugunsten des KFC Uerdingen groß. Ein Anhänger hat nun Strafanzeige gegen DFB-Präsident Reinhard Grindel und Vize Dr. Rainer Koch gestellt – das bestätigte die Polizei Mannheim der "Bild".
Betrug und Korruption?
Der Vorwurf: Betrug und Korruption. Offensichtlich geht der Anzeigensteller davon aus, dass bei der DFB-Entscheidung am Montagnachmittag nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Doch nachweisen lässt sich das wohl kaum, zumal es auch keine Anhaltspunkte dafür gibt. Zwar war die vom DFB geforderte Liquiditätsreserve des KFC Uerdingen in Höhe von 1,2 Millionen Euro am 29. Mai nicht fristgerecht auf dem Verbandskonto eingegangen, doch wie Vize-Präsident Dr. Rainer Koch am Montag betonte, sei der Fehler nicht dem Verein, sondern der Bank anzulasten: "Es ist klar festgestellt worden, dass bei einem normalen Geldfluss der Betrag vor Ablauf der Frist valutiert worden wäre. Deshalb muss dem Verein die Lizenz erteilt werden."
Waldhof behält sich Einspruch vor
Auch der SV Waldhof Mannheim war mit dem Urteil nicht ganz glücklich und hat eine schriftliche Begründung angefordert. Denkbar ist sogar, dass der SVW Einspruch einlegt. "Wir schließen aktuell gar nichts aus", betonte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp am Dienstag. "Wir sind auch verpflichtet gegenüber unseren Partnern und friedlichen Fans, dass wir das prüfen und sachlich entscheiden." Es sei nicht so, "dass wir Uerdingen den Aufstieg nicht gönnen", stellte der 35-Jährige klar. Aber Regularien seien eben dafür da, "eingehalten zu werden." Und das gelang dem KFC Uerdingen strenggenommen nicht, denn die geforderten 1,2 Millionen Euro gingen am vergangenen Dienstag erst um 15:50 Uhr beim DFB ein – und damit knapp 20 Minuten zu spät. Wie hoch die Erfolgsaussichten im Falle eines Mannheimer Widerspruchs sind, ist jedoch fraglich.