Mannheim feiert Schützenfest – Klare Siege für BTSV und 1860
Der SV Waldhof Mannheim hat am Dienstagabend ein Ausrufezeichen gesetzt und den SV Meppen mit 5:0 besiegt. Erfolgreich verlief der Abend auch für die Münchner Löwen, die Viktoria Köln beim 3:0 das Nachsehen gaben. Mit dem gleichen Ergebnis fuhr Braunschweig in Verl den dritten Sieg in Folge ein. Kaiserslautern musste hingegen einen weiteren Dämpfer hinnehmen und verlor knapp in Halle (0:1). Außerdem trennten sich Zwickau und Berlin unentschieden (1:1).
Mannheim 5:0 Meppen: Der Waldhof überrollt Meppen
Mit dem 3:2-Erfolg in Köln hatten die Mannheimer am Wochenende ihren ersten Dreier gefeiert. Meppen war diesbezüglich schon weiter und hatte sich mit dem Sieg über Verl sogar auf Rang acht vorgeschoben. Doch die Hausherren standen anfangs stabil, um dann selbst erstmals offensiv in Erscheinung zu treten. Saghiri setzte Martinovic in Szene, welcher am herauseilenden Gäste-Keeper Domaschke scheiterte. Mannheims Offensivmann bekam die Kugel noch einmal, verfehlte nun aber das Gehäuse (14.). In einem eigentlich ausgeglichenen Spiel setzte der SVW auch weiterhin die sprichwörtlichen Nadelstiche: Wieder brach Martinovic durch, dieses Mal grätschte ihm Egerer den Ball vom Fuß (26.). Wenig später war es dann aber soweit: Schnatterer schlug einen Freistoß in den Sechzehner, wo Verlaat verpasste – und Kapitän Seegert per Linksschuss traf (33.). Der Innenverteidiger hatte offenbar Gefallen am Toreschießen gefunden. So setzte er sich kurz vor der Pause nochmals im Strafraum durch und wuchtete einen Schnatterer-Eckball mit dem Kopf zum 2:0 in das Tor (45.+1).
Nach dem Wiederanpfiff suchte Mannheim die frühe Entscheidung. Und diese sollte folgen, da Meppens Tankulic im Mittelfeld zu einer unglücklichen Grätsche ansetzte und somit SVW-Offensivmann Martinovic ungewollt in Szene setzte. Der 24-Jährige ließ sich die Chance nicht entgehen und überlupfte Meppen-Keeper Domaschke aus halblinker Position – das 3:0 (51.). Der Widerstand der Emsländer war nun gebrochen, Mannheim sprühte hingegen weiter vor Spielfreude. Nach einer Ecke kam der auffällige Seegert abermals zum Abschluss, Keeper Domaschke ließ den Ball abprallen. Schnatterer kam angerauscht und schob zum 4:0 ein (59). Eine spielerische Reaktion der Meppener blieb erneut aus, dafür brach der Frust durch. Fedl grätschte Lebeau von hinten um – glatt Rot (63.). Mit Anbruch der Schlussphase war die Partie demnach bereits entschieden. Einen Pfeil hatte der Waldhof allerdings noch im Köcher, Höger schraubte kurz vor Schluss auf 5:0 (89.). Mit dem Sieg zog Mannheim an Meppen vorbei auf Rang fünf. Die Emsländer sind nur noch Elfter.
Halle 1:0 Kaiserslautern: HFC schlägt schwache Lauterer
Sowohl Halle als auch Kaiserslautern hatten aus den Siegen vom Wochenende Selbstvertrauen gezogen. Tatsächlich spielten beide Teams von Beginn an nach vorne. Zielstrebiger trat zunächst der FCK auf, der sich erst durch eine Kiprit-Hereingabe, dann durch einen geblockten Hercher-Abschluss annäherte (5./6.). Halle befreite sich in der Folge, brauchte jedoch etwas, um selbst zu Möglichkeiten zu kommen. In Minute 19 war es dann soweit, Winklers Grätsche verhinderte die HFC-Führung durch Boyd in letzter Sekunde. Die Gastgeber setzten allerdings nach: Eberwein legte zurück auf Zimmerschied, welcher aus der zweiten Reihe abzog und das Leder zum 1:0 in die Maschen donnerte (19.). Der Treffer zeigte Wirkung, Halle blieb am Drücker. Die beste Möglichkeit auf das 2:0 war eine doppelte: Nachdem Zimmerschied an FCK-Torhüter Raab gescheitert war, wurde ein Eberwein-Schlenzer von der Linie geköpft (36.).
Obwohl Lautern-Trainer Antwerpen mit Sessa und Zuck gleich zwei Neue brachte, tat sich der FCK auch nach dem Wiederanpfiff schwer. Darüber hinaus verhalf FCK-Verteidiger Senger dem HFC beinahe zum nächsten Treffer, indem er einen zu kurzen Rückpass spielte, den Boyd erlief. Keeper Raab rettete die Situation (55.). Im weiteren Verlauf erlangten die Pfälzer zwar die Oberhand in Sachen Ballbesitz, konnten damit allerdings wenig anfangen. Immer wieder verpufften die FCK-Angriffe zwischen den kompakten HFC-Abwehrreihen. Daran änderte sich bis zur Schlussphase nichts, sodass Kaiserslautern alles nach vorne werfen musste. Die Maßnahme fruchtete durchaus, doch Zimmers Direktabnahme landete in der zweiten Etage (82.). Da Wunderlich mit einem letzten Abschluss an Torhüter Müller scheiterte, blieb es beim 1:0 für Halle, das die dritte FCK-Saisonpleite bedeutete. Während Lautern also im Tabellenkeller hängenbleibt, erhöhte Halle auf zehn Punkte und ist als Vierter nun ganz oben dabei.
TSV 1860 3:0 Köln: Sechzig kann wieder siegen
Während die Münchner Löwen seit drei Spielen auf einen Dreier warteten, hatten die Gäste aus Köln in der laufenden Spielzeit noch gar nicht gewinnen können. Entsprechend groß war die Bedeutung des Aufeinandertreffens. Besser aus den Startlöchern kamen die Münchner, die früh eine erste Großchance verbuchen konnten: Nach Biankadi-Vorarbeit lief Angreifer Mölders frei auf das Gäste-Tor zu, vergab jedoch kläglich (8.). Anschließend war die Viktoria an der Reihe, Amyn scheiterte mit einem Schuss auf das kurze Eck an Schlussmann Hiller (16.). Auch in der Folge verteilten sich die Möglichkeiten auf beide Seiten: Erst verpasste Lex die Löwen-Führung mit einem Abschluss aus elf Metern (21.), dann sprang der Ball nach einer glänzenden Hiller-Abwehr vor die Füße von Hong – Außennetz (25.)! Trotz der vielen Torraumszenen schien die Partie ohne Treffer in die Pause zu gehen. Dann kam Richard Neudecker jedoch noch einmal an die Kugel. Der 24-Jährige marschierte von halbrechts kommend durch die Kölner Hälfte und zog kurz vor dem Sechzehner ab. Der Ball schlug unhaltbar im linken oberen Eck ein (40.). Und es kam noch besser für die Löwen, da Rossmann an der Mittellinie gegen den durchgebrochenen Lex zupackte und die gelb-rote Karte sah (44.). Lediglich das 2:0 ersparte Mölders den Kölnern mit einem weiteren ungenügenden Abschluss (45.+1).
Trotz Unterzahl kamen die Kölner druckvoll aus der Kabine – Handles Abschluss wurde geblockt (47.). Kurze Zeit später schickte Lorch einen Fernschuss los, den Hiller gerade so über den Querbalken lenken konnte (53.). Die Löwen ordneten sich im Anschluss und besannen sich auf eigene Offensivaktionen. Das führte umgehend zum Erfolg: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß legte Steinhart den Ball in den Rückraum, wo Dressel Zeit hatte und gezielt in das rechte Eck abschloss (55.). Routinier Mölders hätte beinahe weiter erhöht, brachte die Kugel aber auch mit seiner dritten Großchance nicht im Tor unter (57.). Zunächst schien es, als sei die Partie trotzdem schon entschieden, dann erhöhte die Viktoria jedoch noch einmal die Schlagzahl. Die Möglichkeit zum Anschlusstreffer bot sich Philipp, der nur an TSV-Schlussmann Hiller scheiterte (67.). Das gleiche Ergebnis stand bei einem Versuch von Lorch, der einen Eckball knapp über den Querbalken nickte (71.). Die Bemühungen der Gäste fanden ihr abruptes Ende, als Biankadi eine Ecke in Richtung Kölner Tor bugsierte und der abgefälschte Schuss in den Maschen landete – 3:0 (81.). München ließ den Ball bis zum Schlusspfiff in den eigenen Reihen laufen und erhöhte das eigene Punktekonto letztlich auf acht Zähler. Köln bleibt hingegen sieglos und rangiert mit einem Punkt weiter auf dem vorletzten Platz.
Verl 0:3 Braunschweig: BTSV feiert dritten Sieg in Folge
Mit zwei Siegen in Folge hatte die Braunschweiger Eintracht den holprigen Saisonstart zuletzt vergessen gemacht. Nichtsdestotrotz stand in Verl ein Duell auf Augenhöhe an, rangierte der Tabellennachbar aus Ostwestfalen doch noch immer vor der Eintracht auf Platz 8. Ungeachtet dessen legten die Gäste gut los, Multhaup platzierte die Kugel per Flanke auf der Latte (9.). Der Sportclub fing sich in der Folge zwar, doch gehörte auch die zweite Möglichkeit dem BTSV: Behrendt setzte sich nach einer Ecke durch und beförderte den Ball per Kopf auf das Tordach (15.). In Minute 30 zeigten sich dann auch die Gastgeber einmal in der Offensive. Einzig: Der auf rechts stark freigespielte Putaro wartete vergeblich auf einen Abnehmer seiner Hereingabe. Die Aktion machte den Verlern jedoch Mut. Noch vor der Pause wurde Akono auf die Reise geschickt und scheiterte nur an BTSV-Schlussmann Fejzic (38.).
In den zweiten Durchgang rettete Verl die guten Ansätze indes nicht. Stattdessen traf die Eintracht quasi mit dem Wiederanpfiff. Verantwortlich zeigte sich Neuzugang Pena Zauner, der einem stümperhaft agierenden SC-Keeper Thiede den Ball abluchste und zur Führung einschob (47.). Verl versuchte sich an einer direkten Antwort, die auch beinahe gelang. Putaros Kopfball sprang jedoch nur an den Pfosten (57.). So musste Verl weiter attackierten, während Braunschweig kontern durfte. Genau das tat die Eintracht in der 65. Minute, als Krauße Multhaup auf die Reise schickte, der erst am Pfosten scheiterte, dann aber doch zum 2:0 einschob. Verls Trainer Guerino Capretti versuchte es mit mehreren Wechseln, konnte aber nicht mehr entscheidend einwirken. Stattdessen legte die Eintracht sogar noch den dritten Treffer nach (90.+3). Mit dem dritten Sieg in Folge schlossen die Gäste zu den Spitzenplätzen des Klassements auf, Verl rutschte hingegen in das Tabellenmittelfeld.
Zwickau 1:1 Berlin: Dominante Schwäne lassen Sieg liegen
Während Zwickau noch immer auf den Premierendreier in dieser Saison wartete, hatte Aufsteiger Viktoria Berlin erst am 4. Spieltag beim 0:1 gegen Halle erfahren müssen, wie sich eine Drittligapleite überhaupt anfühlt. Die Gäste durften damit als leicht favorisiert gelten. Nach einer überschaubaren Anfangsphase waren es allerdings die Schwäne, die das Tempo erhöhten. Erstmals gefährlich wurde es in Minute elf: Baumann prüfte den gut postierten Viktoria-Offensivmann Jopek auf der Linie. Lange mussten die Hausherren der Chance jedoch nicht nachtrauern, da Baumann kurz darauf erneut in Erscheinung trat und eine Schikora-Flanke am langen Pfosten verwertete (15.). Und der FSV spielte weiter nach vorne: Erst verpasste König völlig freistehend (19.), dann landete Schikoras abgefälschter Schuss am Pfosten des Viktoria-Gehäuses (22.). Die Gäste waren über weite Strecken überfordert mit angriffslustigen Zwickauern und zeigten sich vor der Pause nur einmal in der Offensive. Benyamina setzte sich links im Strafraum durch und verfehlte das lange Eck knapp (36.).
Auch nach dem Wiederbeginn dominierte der FSV. Auffällig wurde zunächst Willms, der aber links vorbeizielte (55.). Berlin hatte wenig entgegenzusetzen – und so machte die Enochs-Elf einfach weiter. In der 74. Spielminute war Hauptmann an der Reihe, doch der Rechtsaußen scheiterte aus gut zehn Metern an Viktoria-Schlussmann Krahl. Da kurz darauf auch Starke seinen Meister in dem Torhüter fand, blieben die Berliner weiter im Spiel (83.). Lucas Falcao meldete dann auch nochmals Interesse an einem Punktgewinn an und verfehlte das FSV-Tor mit einem Schuss aus rund 15 Metern Torentfernung nur knapp (86.). Plötzlich war wieder etwas drin für die Gäste. Und tatsächlich: Kurz vor dem Abpfiff setzte Lucas Falcao vor dem gegnerischen Tor nach, sodass Jopek querlegen konnte – Benyamina bedankte sich mit dem Treffer zum 1:1-Endstand (89.). Der Zähler reichte der Viktoria, um zumindest vorübergehend wieder an die Spitze zu rücken. Zwickau verpasste den Befreiungsschlag und bleibt sieglos.