Mannheim klettert auf Rang drei – Auch FCS und Dynamo gewinnen
Am Mittwochabend wurde in der 3. Liga nicht mit Toren gegeizt. Während die Treffer in Saarbrücken allerdings recht einseitig verteilt wurden (5:0 gegen Bayreuth), ging es zwischen Mannheim und Ingolstadt hoch her. Am Ende siegte der SVW mit 3:2 und springt damit auf Rang 3. Erfolge feierten auch Dynamo Dresden (2:0 gegen Duisburg), Freiburg II (4:2 gegen Wehen Wiesbaden) und der VfB Oldenburg (2:1 gegen Dortmund II), der dadurch wieder Hoffnungen im Abstiegskampf schöpft.
Dresden 2:0 Duisburg: Dynamo dreht in Halbzeit zwei auf
Nach drei Toren in den letzten beiden Spielen hätte Duisburgs Hettwer nach wenigen Minuten beinahe nachgelegt. Der 19-Jährige nahm ein Zuspiel von Bitter super mit, war auf und davon und setzte den Ball schließlich an die Unterkante der Latte (2.). Kollektives Aufatmen bei den Dresdnern, die ihrerseits ein erstes Mal durch einen letztlich abgeblockten Schuss von Borkowski gefährlich wurden (7.). Insgesamt zeigten sich die Zebras aber griffiger, hatten durch Pusch nach einer guten Viertelstunde eine weitere Möglichkeit (13.) und hielten die SGD im ersten Spielabschnitt meist souverän vom eigenen Kasten fern. Nach 44 Minuten wurde im Rudolf-Harbig-Stadion allerdings ein Elfmeter gefordert, nachdem Senger den Ball im Strafraum an den Arm bekommen hatte. Schiedsrichter Kessel ließ aber weiterlaufen und pfiff kurz darauf zur Pause.
Wie ausgewechselt kamen die Sachsen aus der Kabine und hätte gleich in Führung gehen müssen. Borkowski zeigte im Eins-gegen-Eins mit MSV-Keeper Müller aber Nerven und verlor das Duell (48.). So musste eine Standardsituation für das 1:0 herhalten: Arslan brachte einen Freistoß von der rechten Seite hoch vor den Duisburger Kasten und Kammerknecht netzte per Kopf ein (66.). Ein durch Girth unhaltbar abgefälschter Kopfball von Knipping sorgte schließlich für das 2:0 und die Entscheidung (76.). Am Ende hätten sogar noch weitere Treffer für Dynamo fallen können, einmal war aber Müller im Weg (80. gegen Meier) und einmal die Querlatte (90. nach einem Schuss von Arslan). Nach nun elf ungeschlagenen Spielen in Serie klettert Dresden auf Platz vier, der derzeit zur Relegation berechtigen würde. Duisburg ist nun 13.
Mannheim 3:2 Ingolstadt: Waldhof erkämpft sich Platz drei
Waldhof Mannheim wollte den Patzer des VfL Osnabrück (1:1 gegen Essen) nutzen und benötigte dafür einen Erfolg gegen die kriselnden Schanzer. Der FCI besaß mit einem Schuss von Bech aber die erste Möglichkeit der Begegnung, die Bartels souverän ins Toraus abwehrte (12.). Enger wurde es da schon bei einem Abschluss von Testroet, den Rossipal im letzten Moment mit einem langen Bein blockte (18.). Auch in der Folge blieben die Ingolstädter das gefährlichere Team. Schmidt umkurvte nach einem Zuspiel von Keidel SVW-Keeper Bartels und schloss aus spitzem Winkel ab. Keidel war aber schnell genug zurückgeeilt und lenkte das Leder mit den Fingerspitzen noch ans Außennetz (27.). Ausgerechnet in dieser wackligen Phase gingen die Hausherren plötzlich in Führung: Taz fand Bahn mit einem Zuspiel in halbrechter Position vor dem Strafraum und der Mittelfeldspieler hämmerte den Ball aus 18 Metern zum 1:0-Pausenstand in die Maschen (32.).
Mit einigen wilden Minuten ging es im zweiten Durchgang weiter. Zunächst ließ Martinovic Funk aus wenigen Metern keine Chance und stellte auf 2:0 (54.), bevor die Schanzer im direkten Gegenzug durch einen Treffer von Schmidt wieder herankamen (56.). Capretti wechselte nun dreimal und setzte alles drauf, noch zum Ausgleich zu kommen. Ein von Nduka verursachter Foulelfmeter machte diese Hoffnungen aber wieder zunichte. Bahn trat an und traf halbhoch in die rechte Ecke zum 3:1 (88.). Es folgte eine wilde Schlussphase, in der Sulejmani schnell zurückschlug (90.) und die Schanzer noch einmal auf ein Tor heranbrachte, bevor Franke wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz musste (90.+3). In Überzahl brachte Mannheim den 3:2-Sieg nun über die Zeit und klettert in der Tabelle auf Rang drei. Ingolstadt, nach der dritten Pleite in Folge nun Zwölfter, findet hingegen weiterhin keinen Weg aus der Krise.
Freiburg II 4:2 Wiesbaden: SCF behält in wilder Schlussphase die Nerven
Bei beiden Mannschaften gab es eine ganze Anzahl an Veränderungen in den Startformationen, von denen auch die Torhüterpositionen betroffen waren. Bei Freiburg stand Sauter für Atubolu zwischen den Pfosten, bei Wiesbaden ersetzte Amsif den verletzten Lyska (Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch). Amsif hatte dann auch bei der einzigen wirklich nennenswerten Möglichkeit in der ersten Hälfte seine Finger mit im Spiel. Der Ersatzkeeper verschätzte sich bei einer Flanke von Kehl, wodurch Vermeij zum Kopfball kam. Allerdings setzte er das Leder neben den Kasten (23.) und konnte so nichts ändern an einem ersten Durchgang ohne Tore.
Die Treffer fielen dann aber nach dem Pausentee zu Genüge. Dieses Mal legte Vermeij für Kehl ab, der schlau eingelaufen war und den Ball in die linke untere Ecke des gegnerischen Tores platzierte (55.). Die Breisgauer agierten nun mit deutlich mehr Selbstbewusstsein und drängten die Hessen immer wieder in ihre eigene Hälfte. Das 2:0 durch Stark aus einem Getümmel im Strafraum heraus war die Folge (70.). Doch der SV Wehen Wiesbaden wollte sich nicht so einfach geschlagen geben, kam durch Heußer zunächst noch einmal ran (72.) und bekam kurz vor Schluss durch einen Foulelfmeter die große Chance zum Ausgleich (Guttau an Mockenhaupt). Hollerbach ließ sich nicht zweimal bitten und traf aus elf Metern zum 2:2 (89.). Die Freude war aber nur von kurzer Dauer. Guttau machte seinen Fehler gleich wieder gut und setzte Baur in Szene der Freiburg nur eine Minute nach dem Ausgleich wieder in Führung brachte (90.). Guttau selbst sorgte in der Nachspielzeit dann noch für das 4:2 und die Entscheidung (90.+3) in einem am Ende wirklich sehenswerten Spiel. Freiburg rückt nach dem siebten Sieg in Folge damit auf zwei Punkte an Spitzenreiter Elversberg heran. Wehen Wiesbaden verliert nach der vierten Niederlage aus den letzten fünf Spielen hingegen etwas den Anschluss und ist nur noch Sechster, hat aber nur einen Punkt Rückstand auf Rang 3.
Saarbrücken 5:0 Bayreuth: FCS zeigt kein Erbarmen mit den Gästen
Schlimmer hätte das Spiel für die Gäste aus Bayreuth kaum beginnen können: Nach einem langen Ball der Saarländer und einem Missverständnis zwischen Andermatt und seinem Keeper war Cuni plötzlich frei durch. Andermatt wusste sich lediglich noch mit einem Foul zu helfen und flog nach der Notbremse mit der roten Karte vom Platz (4.). Saarbrücken agierte nun 86 Minuten lang in Überzahl und besaß in der Folge eine Reihe guter Chancen. Cuni (14.) und Neudecker sowie Günther-Schmidt (beide 29.) scheiterten aber an Bayreuths Torhüter Petzold. Zudem ging ein Distanzschuss von Gnaase an den Außenpfosten (32.). Schließlich fiel es aber doch, das 1:0 für die Hausherren. Günther-Schmidt ließ eine Flanke im Strafraum auf Neudecker abtropfen, der sich die Gelegenheit dieses Mal nicht entgehen ließ und den Ball in die Maschen haute (38.).
Wie schon im ersten Durchgang folgte auch in Halbzeit zwei ein schneller Rückschlag für die SpVgg Bayreuth. Nach lediglich 25 Sekunden schob Rabihic den Ball nach einer Vorlage von Cuni über die Linie und stellte auf 2:0 für den 1. FCS (46.). Weil Gaus sich aber ein grobes Foulspiel erlaubte und ebenfalls frühzeitig duschen gehen musste, war kurz darauf immerhin die nummerische Gleichzahl auf dem Platz wieder hergestellt (55.). Beinahe hätte Bayreuth auch sofort den Anschlusstreffer erzielt, Lippert setzte den Ball aber ans linke Außennetz (58.) und verpasste es noch einmal spannend zu machen. Stattdessen machte Saarbrücken schließlich alles klar. Zunächst stellte Rabihic nach einer tollen Hacken-Vorlage von Neudecker auf 3:0 (68.), bevor der Vorlagengeber mit einem direkt verwandelten Freistoß das 4:0 erzielte (71.). Grimaldi sorgte zu guter Letzt für den 5:0-Endstand (82.). Saarbrücken bleibt damit zwar Siebter, klopft nach dem ersten Heimsieg im neuen Jahr aber wieder oben an und liegt nur noch drei Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Bayreuth steht als 16. knapp über dem Strich.
Oldenburg 2:1 Dortmund II: Kilic feiert einen Sieg zum Einstand
In seinem ersten Spiel als Trainer des VfL Oldenburg musste Fuat Kilic nicht lange auf den ersten Treffer seines Teams warten. Der 19-jährige Schäfer, den Kilic erst in die Startformation geholt hatte, tankte sich über die rechte Seite in den gegnerischen Strafraum durch, zog selbstbewusst ab und setzte das Leder zum 1:0 für seine Farben unter die Latte (8.). Ein toller Start für den VfB, den die Dortmunder aber nicht viel später wieder zunichte machten. Michel stellte per Kopf nach einer Flanke von Özkan schon nach einer guten Viertelstunde auf 1:1 (17.). Anschließend mangelte es dem Spiel – abgesehen von einem Abschluss durch Starke (28.) – an weiteren guten Szenen, bis Mielitz kurz vor der Pause gegen Michel zu spät kam und einen Elfmeter verursachte (42.). Der Torhüter des VfB machte seinen Fehler aber wieder gut und partierte den schwach geschossenen Strafstoß von Papadopoulos (43.).
Im zweiten Durchgang bemühte sich Oldenburg zusehends, wieder mehr Leben in das eigene Offensivspiel zu bekommen. Dabei traf Krasniqi mit einem schönen Schlenzer den rechten Pfosten (58.), hatte aber ebenso im Abseits gestanden, wie kurz darauf Wegner bei dem vermeintlichen Treffer zum 2:1, der zurecht nicht anerkannt wurde (66.). So blieb es ein enges Unterfangen. Als nächstes durfte sich wieder Mielitz auszeichnen und parierte stark gegen einen wuchtigen Schuss von Pudel (80.). Den Lucky-Punch feierten schließlich die Hausherren. Der eingewechselte Adetula zog von der rechten Seite aus ab und traf mit seinem abgefälschten Schuss über Lotka hinweg zum 2:1-Siegtreffer für den VfB (87.). Fuat Kilic bewies damit nicht nur zweimal ein glückliches Händchen, sondern feierte zum Einstand auch noch drei Punkte, die Oldenburg nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge vom letzten Platz auf Rang 18 klettern lassen. Punktgleich auf Rang 17 rangiert nun die Zweitvertretung des BVB, die Niederlage Nummer 11 aus den letzten 13 Spielen kassierte.