Mannheim vor Derby gegen den FCK: "Spiel des Jahres"

Vier Siege, drei Unentschieden – das neue Jahr startete für den SV Waldhof Mannheim nahezu perfekt. Nun will das Team von Cheftrainer Patrick Glöckner im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern nachlegen. Durch den Trainerwechsel bei den Roten Teufeln wird das Spiel zwar ein stückweit unberechenbarer, aber der SVW-Coach will einen kühlen Kopf bewahren und Spaß an dem Derby haben.
"Im Derby hast du sowieso Schwung"
Marco Antwerpen schlug Patrick Glöckner mit 2:1, als er im November 2019 bei Eintracht Braunschweig übernahm und seinen Debüt-Erfolg gegen den Chemnitzer FC feierte. Ausgerechnet im Derby zwischen Mannheim und Kaiserslautern kommt es jetzt zum Wiedersehen, wieder ist Glöckner der erste Gegner. "Man weiß, dass mit einem neuen Trainer neuer Schwung reinkommen kann. Aber im Derby hast du sowieso Schwung, das wird kein Vorteil sein", schwor Glöckner die Mannheimer ein, dass sie dem berüchtigten Trainereffekt am Samstag keine Chance lassen wollen. Und trotzdem hielt der SVW-Coach fest: "Für mich ist Kaiserslautern der Favorit."
Die finanziellen Bedingungen und die individuelle Qualität sei am Betzenberg schlichtweg gegeben, doch Kapital konnten die Roten Teufel daraus bisher eher wenig ziehen. Stattdessen treffen die Lautrer auf einen SV Waldhof, der aktuell bestens aufgelegt ist. "Die Stimmung war gut. Wir hatten zwei freie Tage, dann sind wir mit zwei Einheiten in die Woche gestartet. Wir haben eine gute Mischung aus Lockerheit und Anspannung", verriet Glöckner einen Teil seines Erfolgsrezepts. 15 Punkte holte der SVW aus den sieben Spielen des neuen Jahres. Gleichzeitig beeindruckte die Mannschaft körperlich, denn Mannheim bestritt die meisten Spiele seit dem Jahreswechsel.
Glöckner hört Antwerpen zu
Onur Ünlücifci (Rückenprobleme), Arianit Ferati (Kapselriss) und Joseph Boyamba werden für das Derby keine Option sein, zumindest Ünlücifci und Boyamba könnten aber am Montag wieder ins Training einsteigen. Jan-Hendrik Marx ist nach Patellasehnenproblemen bereits wieder in der Mannschaft integriert und wäre "theoretisch schon einsatzbereit". Am Ende des Tages kommt es für Glöckner aber nicht nur auf das Personal, sondern auch auf den Einsatzwillen seines Teams an: "Wir bereiten die Mannschaft auf zwei Grundordnungen vor und wir müssen die Energie auf den Platz bringen, wie wir es bisher gemacht haben. Wir sind uns selbst der größte Gegner."
Daran hatte der Coach vor dem Aufeinandertreffen, für das Mannheim bislang rund 3.000 Geistertickets verkauft hat, mit dem ewigen Rivalen allerdings keine Zweifel. "Jeder, der hier spielt, weiß, dass es ein stückweit das Spiel des Jahres ist. Wir wollen unseren Fans den Gefallen tun, dass wir alles reinschmeißen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen", versprach Glöckner und warnte aber davor, dass auch der Gegner einen Matchplan haben wird. Obwohl Marco Antwerpen seit seinem letzten Debüt durchaus vieles ausprobiert hat. Glöckner hatte zugehört: "Er hat in seiner PK gesagt, dass er wert drauf legt, dass es erfolgreich ist. Nicht unbedingt offensiv oder schön." Umso wichtiger wird es für die Mannheimer werden, einen kühlen Kopf zu bewahren.