SVW schaltet Eintracht Frankfurt aus – SVM und TGM scheitern

Der SV Waldhof Mannheim hat am Sonntagnachmittag für eine echte Sensation gesorgt und den Bundesligisten aus Frankfurt mit 2:0 aus dem DFB-Pokal geworfen. Starke Meppener verloren derweil äußerst unglücklich gegen Hertha BSC Berlin. Erst in der Nachspielzeit setzte es den Gegentreffer. Außerdem biss sich Türkgücü München die Zähne an Union Berlin aus und verlor ebenfalls knapp mit 0:1. 

Mannheim 2:0 Frankfurt: Der Waldhof im Pokalrausch

Vor zwei Jahren empfing der Waldhof die Frankfurter Eintracht schon einmal zum Pokalauftakt. Trotz großen Kampfes musste sich der SVW damals mit 3:5 geschlagen geben. Dass die Erlebnisse nicht vergessen sind und nun die Revanche her sollte, zeigten die Hausherren von Beginn an: Mannheim begegnete dem Bundesligisten in der Anfangsphase auf Augenhöhe. Erst in Minute 23 musste der Großteil der 12.000 anwesenden Fans einmal zittern, doch Lindström setzte einen Freistoß aus guter Position links neben das SVW-Gehäuse. Wie sehr der Waldhof die Frankfurter ansonsten entnervte, zeigte sich schnell an der Kartenstatistik. Mitte der ersten Halbzeit hatten bereits drei Eintracht-Verteidiger den gelben Karton gesehen. Da kämpferische die spielerischen Tugenden auch insgesamt überwogen, brauchte der SVW für seine erste Chance ebenfalls einen Standard: Schnatterer legte sich die Kugel kurz vor dem Strafraum zurecht und prüfte SGE-Torhüter Trapp mit einem Schuss auf das rechte Eck (40.). Nun ging noch einmal etwas: Erst verfehlte Frankfurts Kamada das Tor per Kopfball (43.), dann hatten Martinovic und Costly jeweils die Mannheim-Führung auf dem Fuß, scheiterten jedoch per Doppelchance an Keeper Trapp (44.).

Die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs gehörte Frankfurts Da Costa, dessen Abschluss in den Armen von SVW-Torhüter Königsmann landete (47.). Kurz darauf erspielte sich der Waldhof einen Eckball, den Schnatterer von links in das Zentrum schlug. Dort setzte Seegert zum akrobatischen Kopfball an – und versenkte die Kugel tatsächlich im langen Eck (48.). Doch damit nicht genug. Vor euphorisierten Anhängern attackierte Mannheim weiter. Im Gefahrenbereich angekommen, steckte Martinovic auf Boyamba durch, der aus halblinker Position über den Torhüter lupfte – 2:0 (52.). Auch in der Folge wirkte eher Frankfurt wie der Drittligist, Martinovic verpasste nach Costly-Flanke gar den nächsten Treffer (59.). Trotzdem verbesserte sich Mannheims Ausgangslage weiter, da Eintracht-Verteidiger Hinteregger nach einem Trikotzupfer die gelb-rote Karte sah (62.). Die favorisierten Hessen mussten in der Schlussphase alles riskieren, kamen zunächst aber nur zu einem Paciencia-Abschluss, der zudem noch links vorbeistrich (71.). Für Mannheim ergaben sich neue Räume in der Offensive, einen davon nutzte Martinovic beinahe zu Vorentscheidung, scheiterte jedoch am Fuß von Torhüter Trapp (72.). Die Szene fiel nicht mehr ins Gewicht. Denn der Waldhof brachte das Ergebnis souverän über die Zeit und durfte feiern.

Meppen 0:1 Hertha BSC: SVM-Träume platzen kurz vor Abpfiff

Vor 6.000 Zuschauern in der heimischen Hänsch-Arena wollte der SV Meppen die Sensation schaffen. Da es die Emsländer in der Vergangenheit häufig mit spielerisch stärker einzuschätzenden Gegnern zu tun bekommen hatten, lag die Marschroute auf der Hand: kompromisslose Verteidigung gepaart mit offensiven Nadelstichen. Trotzdem gehörte die erste Möglichkeit dem Bundesligisten, Selke spitzelte das Leder nach Jovetic-Vorarbeit an den Pfosten (7.). Ansonsten präsentierten sich die Hausherren gut, vor allem die Defensive stand sicher. Es dauerte, ehe die Hertha wieder Nennenswertes zustande brachte: Erst in Minute 18 musste Meppen-Keeper Domaschke gegen Jovetic' Kopfball sein gutes Stellungsspiel beweisen. An diesem Bild änderte sich in der Folge wenig, einzig Selke setzte einen weiteren Abschluss an das Außennetz des SVM-Tores (26.). Kurz vor der Pause wagten sich dann auch die Meppener nach vorne, Bünning nickte eine Tankulic-Ecke nur knapp über den Querbalken (38.). Zur Halbzeit hatte ein leistungsgerechtes 0:0-Unentschieden Bestand.

Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff gehörten erneut dem Favoriten, einen Jovetic-Abschluss fälschte Blacha entscheidend ab (47.). Dann drehten jedoch die Emsländer auf, Tankulic bewies bei einem Freistoß sein feines Füßchen und scheiterte nur am fliegenden Hertha-Keeper Schwolow (55.). Zwei Minuten später köpfte Bünning eine Ecke gar an den Querbalken und wurde beim Nachsetzen von Berlins Stark am Kopf getroffen. Der durchaus angebrachte Elfmeterpfiff blieb aus (57.). Dennoch wuchs Meppen in dieser Phase regelrecht über sich hinaus und ließ den Berlinern keinen Raum zum Durchatmen. Wieder einmal setzte sich Tankulic durch, um anschließend auf den mitgelaufenen Ballmert zu passen. Letzterer schloss ab und scheiterte am linken Pfosten des Hertha-Tores (74.). Umso schmerzhafter, was in der Schlussphase geschah. Während sich die 6.000 im Stadion schon auf eine Verlängerung einstellten, bekam die Hertha noch eine Ecke zugesprochen. Diese schlug Plattenhardt in den Strafraum, wo Selke hochstieg und die Meppener mitten ins Herz traf (90.+1).

Türkgücü 0:1 Union: Abwehr-Patzer kommt München teuer zu stehen

Von rund 2.500 Zuschauern im Grünwalder Stadion waren etwa 1.200 den Gästen aus Berlin zuzurechnen. Auf klassische Heimspielstimmung konnte Drittligist Türkgücü also nicht zählen. Dennoch kamen die Münchner ordentlich aus den Startlöchern und überstanden die Anfangsphase unbeschadet. Umso bitterer, dass gleich die erste Union-Möglichkeit zum Rückstand führte. Und das auch noch unter freundlicher Mithilfe von Türkgücü-Schlussmann Vollath, der Mitspieler Chato mit einem riskanten Pass in Bedrängnis brachte, woraufhin Awoniyi die Kugel eroberte und vor dem Tor auf Goalgetter Max Kruse passte – 0:1 (23.). Zu allem Überfluss verletzte sich kurz darauf Innenverteidiger Kehl-Gomez am Knie: Türkgücü-Trainer Petr Ruman warf Innenverteidiger Kusic in die Partie (31.). Da Kruse in Minute 35 jedoch seinen zweiten Treffer verpasste, nahmen die Hausherren immerhin den knappen Rückstand mit in die Kabine.

Der Beginn der zweiten Halbzeit machte dann Hoffnung auf etwas mehr Offensivspektakel. Zunächst die Gäste: Erst drosch Awoniyi eine Freistoßflanke per Direktabnahme an den Pfosten (48.), dann scheiterte Khedira an einer Vollath-Fußabwehr (53.). Anschließend zeigte sich auch Türkgücü, doch Vrenezis wuchtiger Distanzschuss wurde zur Ecke abgefälscht (57.). Es ging nun hin und her. Als nächstes durfte sich Kruse probieren, der von einem Abwehrfehler Mavrajs profitierte, trotz viel Raum aber nicht an Vollath vorbeikam (60.). Aufseiten der Münchner war es erneut Vrenezi, der sich in Szene setzen konnte und Unions Luthe per Direktabnahme prüfte (65.). Türkgücü mühte sich weiter, kam allerdings nicht zu den ganz großen Möglichkeiten. Chato probierte es immerhin einmal aus der Distanz, doch Luthe griff sich den Ball im Nachfassen (80.). Mehr brachten die Gastgeber nicht zustande, sodass am Ende ein denkbar knappes Pokal-Aus stand.

   

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