Manuel Fischer: Der Mann für die entscheidenden Tore
Beim 2:1-Sieg der Stuttgarter Kickers am vergangenen Spieltag gegen den VfB Stuttgart II avancierte Manuel Fischer zum Derby-Helden. Wie bereits zuvor gegen den Halleschen FC konnte er in der Schlussphase der Partie den entscheidenden Treffer erzielen und die SVK-Fans in Ekstase versetzten. Dass er gerade gegen seinen Ex-Klub sein zweites Kickers-Tor in dieser Saison erzielt, freut den 25-Jährigen besonders. "Klar habe ich noch Erinnerungen an meine Zeit beim VfB, schließlich habe ich dort sogar schon Champions-League spielen dürfen. Gegen einen Ex-Klubs zu treffen und das noch in einem Derby ist wirklich eine tolle Sache“, berichtet der gebürtige Aalener direkt nach dem Sieg. Ex-Klubs hat Fischer übrigens viele, denn mit seinen 25 Jahren sind die Stuttgarter Kickers schon sein achter Verein. Da er sich nach seinem tollen Karriereanfang beim VfB Stuttgart in der Bundesliga und Champions-League später nirgendswo mehr wirklich durchsetzen konnte, galt seine Karriere nicht selten als gescheitert.
Zwei wichtige Tore
Doch Fischer weiß damit umzugehen. "Ich habe schon in vielen Vereinen gespielt und überall meine Erfahrungen gemacht. Bei den Kickers sehe ich meine Chancen und kann mir auf vorstellen hier längerfristig zu bleiben“, so Fischer, der die Kickers aber nicht als letzte Chance sieht, im Profifußball nochmal Fuß zu fassen. Immerhin ging es ja bei dem Wechsel zu den Stuttgarter Kickers im vergangenen Winter bergauf mit seiner Karriere. Vom (damaligen) Abstiegskandidaten Sonnenhof Großaspach wechselte er zum Aufstiegsaspiranten Stuttgarter Kickers. Nachdem er anfangs noch oft in der Startelf stand, musste sich Fischer zuletzt öfters mit dem Platz auf der Bank anfreunden. In den letzten fünf Partien der Blauen stand er gerade einmal 58 Minuten auf den Platz, doch seine Torausbeute kann sich sehen lassen. In der Nachspielzeit traf er gegen Halle zum umjubelten 1:1-Ausgleich und gegen den VfB II schoss er die Kickers mit seinem einzigen Torschuss zum Derbysieg.
"Dass Fischer das Tor macht, ist eine schöne Geschichte"
Eigentlich Grund genug um Ansprüche auf einen Startelf-Einsatz zu stellen, doch wer denkt, dass Fischer mit seiner Reservisten-Rolle unglücklich ist, irrt. "Ich freue mich immer, wenn ich Einsatzzeiten bekomme und versuche meine Tore zu schießen. Zu Beginn meiner Karriere habe ich mir oftmals einen Kopf gemacht, warum der Trainer mich nicht von Beginn aufstellt und was er mir damit sagen will, aber mittlerweile spielt das für mich keine Rolle mehr“, so Fischer. Auch sein Trainer ist froh, einen solch guten Spieler auf der Bank zu haben. "Dass Fischer das Tor macht, ist eine schöne Geschichte. Das beweist mal wieder, dass jeder im Team seinen Wert hat“, so Horst Steffen auf der Pressekonferenz nach dem Derby. Er weiß, dass er immer auf seinen Stürmer setzen kann, auch wenn er nur in der Schlussphase spielt. Fischer selber ist froh, dass er dem Verein trotz weniger Einsatzzeiten weiterhelfen kann und hat mit den Kickers auch diese Saison noch viel vor. „Wenn man auf Platz vier steht und so viele Punkte Abstand zum Tabellenfünften hat, dann will man nicht nur im Pokal spielen sondern möglichst auch unter die ersten Drei kommen“, spricht der Derbyheld Klartext statt Parolen.