"Maßlos enttäuscht" und "Kindergarten": Frust beim VfB

Zunächst wirkte Dario Fossi noch gefasst, dann sprach der Cheftrainer des VfB Oldenburg in aller Deutlichkeit über seinen Unmut nach der 1:3-Niederlage gegen Dynamo Dresden. Zur Pause hatten sich die Norddeutschen eine Führung verdient, auf die jedoch eine "maßlos enttäuschende" zweite Halbzeit folgte.

"Es ist unfassbar"

Ein direkter Freistoßtreffer von Christopher Buchtmann (17.) reichte dem VfB Oldenburg zum Abschluss der Hinrunde nicht für einen Sieg. Im zweiten Abschnitt schenkten favorisierte Dresdner dem Aufsteiger gleich drei Buden ein. Am Mikrofon von "MagentaSport" warten Dario Fossi unmittelbar nach Abpfiff zunächst die Fassung: "In der ersten Halbzeit fand ich uns toll. Wir haben es angenommen, wie wir es annehmen müssen. Wir gehen zurecht in Führung und verdient in die Pause. Es war wirklich ein gutes Spiel", so der Coach.

Dass seine Mannschaft im zweiten Abschnitt einbrach, ärgerte den 41-Jährigen. "Wir hätten es weiterhin mutig halten müssen", erklärte Fossi mit augenscheinlicher Ruhe. "Wir wissen, dass sich Dresden nicht ergibt. Das musst du in der zweiten Hälfte beibehalten." Bis zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich sei er auch zufrieden gewesen, doch in der Pressekonferenz nach der Partie brachen beim Fußballlehrer die Dämme. "Ich bin maßlos enttäuscht", wurde Fossi deutlich. "Es ist unfassbar, wie man das Spiel verlieren kann. Der Matchplan geht auf, wir sind total im Spiel, gehen verdient in Führung und haben den Gegner im Griff." Auch Buchtmann meinte: "Unser Verhalten war nach dem Seitenwechsel wie im Kindergarten."

Dresdner Effektivität als Unterschied

Als vermeintlicher Außenseiter habe der VfB keinen Qualitätsunterschied zur SGD gezeigt. Die Partie hätte schon vor der Pause entschieden sein können. "Wir hatten Aktionen, die wir zum 2:0 verwerten müssen. Wir laufen drei, vier Mal auf die Kette zu und müssen konsequenter abschließen", befand Fossi. Denn darin lag dann doch die Krux: "Natürlich gehören 90 Minuten zum Spiel. Aber mit fünf, sechs Chancen macht Dresden drei Tore. Das ist der Unterschied." Dass seine Mannschaft den Gegner in die Partie zurückkommen ließ – und vor allem, dass die SGD ins Fußballspielen kam, – verstand Fossi nach mehrfachen Hinweisen auf das Gefahrenpotential nicht.

"Am Ende sind es Punkte, die du verschenkst. Das darf nicht so sein", hielt der 41-Jährige zum Schluss fest. Nach 19 Spielen schließt der VfB die Hinrunde mit 19 Punkten über dem Strich ab – knapp, aber erfolgreich. Sorgen bereitet die Defensive, die mit 36 Gegentoren bislang am stärksten wackelte. Fossi relativierte: "Wenn wir beim Stand von 1:2 darauf spielen, kein Tor mehr zu kassieren, dann ist es auch falsch." Dementsprechend arbeitet der VfB weiter an seiner Stabilität, denn "man arbeitet immer weiter". Abgeschlossen ist der Lernprozess in Oldenburg noch nicht.

   

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