Matuwila bei Großaspach-Spiel offenbar rassistisch beleidigt

Am Samstagnachmittag trennten sich Energie Cottbus und Sonnenhof Großaspach mit 0:0. Doch während des Spiel kam es zu unschönen Szenen: José-Junior Matuwila wurde von Teilen der Heimfans offenbar rassistisch beleidigt.

"Das gehört sich nicht – nirgendwo"

Wie die "RBB" berichtet, soll sich der Vorfall während der zweiten Halbzeit ereignet haben. Auf der Pressekonferenz bestätigte Trainer Claus-Dieter Wollitz: "Ich finde es sehr schade, dass ein Spieler von uns rassistisch beleidigt worden ist. Das gehört sich nicht – nirgendwo." Matuwila selbst hatte demnach noch auf dem Platz versucht, die gegnerischen Fans zu konfrontieren: "Ich möchte die Worte nicht wiederholen, die da gefallen sind", so Wollitz.

Der Vorfall hat den 27-Jährigen offenbar sehr mitgenommen: "Ich finde es schade, dass unser Spieler jetzt in der Kabine sitzt und weint, weil er sehr sensibel ist", betont der FCE-Coach. Dennoch will Energie Cottbus den Vorfall nicht weiter verfolgen und keine Beschwerde beim DFB einreichen. "Ein Verfahren gegen oder eine Geldstrafe für die SG Sonnenhof Großaspach macht aus unserer Sicht auch gar keinen Sinn. Es würde zudem grundsätzlich unserer Auffassung widersprechen, dass Vereine nicht für Dinge bestraft werden sollten, für die sie nichts können und worauf sie keinen Einfluss haben", erklärt Sprecher Stefan Scharfenberg-Hecht in der "Lausitzer Rundschau".

SG will Vorfall aufklären

Die SG Sonnenhof Großaspach bezog am Sonntagvormittag ebenfalls Stellung: "Wir haben direkt nach den Aussagen von Herrn Wollitz bei der Pressekonferenz den Sicherheitsdienst sowie die Polizei verständigt und werden natürlich auch als Verein einen möglichen Vorfall konsequent prüfen und die Ermittlungen hierzu jederzeit unterstützen", so Vorstandsvorsitzender Andreas Benignus auf der Homepage des Vereins.

"Äußerungen dieser Art haben bei der SG Sonnenhof Großaspach seit jeher keinen Platz, Personen, die diese versprühen erst recht nicht und sind kein Teil der SG-Familie. Hier gibt es kein Pardon." Falls etwas vorgefallen sein sollte, "werden wir als Verein mit aller Konsequenz reagieren. Wir hoffen deshalb, dass der Sachverhalt so schnell wie möglich aufgeklärt wird", so Benignus weiter. Die SG Sonnenhof Großaspach stehe gerade als Dorfklub für Offenheit, Vielfalt und Toleranz.

Falls der DFB Ermittlungen einleiten sollte, droht dem Dorfklub eine Geldstrafe. Carl Zeiss Jena musste für einen ähnlichen Vorfall im August, als Halles Braydon Manu rassistisch beleidigt worden ist, 2.000 Euro zahlen.

   

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