"Mehr als ein Punkt war nicht verdient": HFC kann mit Remis leben
Trotz anhaltender Personalsorgen hat sich der Hallesche FC auch in Freiburg achtbar aus der Affäre gezogen und immerhin einen Zähler mitgenommen. Trainer und Spieler der Saalestädter sprachen im Anschluss von einem leistungsgerechten Remis – müssen mit Niklas Kreuzer jedoch einen weiteren Ausfall verkraften.
Zählbares trotz Müdigkeit
Bis zur 83. Minute hielt die HFC-Führung bei der Zweitvertretung des SC Freiburg, dann köpfte Sildillia doch noch zum Ausgleich ein. Trotzdem kam man bei den Gästen nach Abpfiff nicht einmal auf die Idee, von zwei verlorenen Punkten zu sprechen. Insbesondere Schlussmann Tim Schreiber kannte den Grund dafür. So hatte 19-Jährige bis zum Gegentreffer bereits etliche Großchancen der Breisgauer vereiteln müssen. "Es war dann auch schwer – wir waren heute sehr müde zum Schluss raus. Und dann war Freiburg halt da und hat Torchancen kreiert", sagte Schreiber am "Telekom"-Mikrofon.
Verwundern konnte die Müdigkeit der HFC-Profis natürlich nicht. Zur Erinnerung: Halle tourt aufgrund einer unvergleichlichen Verletztenmisere mit gleich zehn Ausfällen nach wie vor mit einem Rumpfkader durch die Republik. Was dann schon eher überraschte, war das Tempo, das der HFC zu Beginn der Partie vorlegte. Bereits beim Derbysieg über Tabellenführer Magdeburg hatte die geschwächte Elf von Florian Schnorrenberg eine derartige Intensität auf den Platz gebracht. Fast die logische Folge also, dass der HFC im Schwarzwald zeitig in Führung ging – Michael Eberwein bewies seine gute Form und nickte ein (14.). Unklar, ob es einzig an den müden Knochen der Hallenser oder an motivierten Freiburgern lag, dass das Spiel im Anschluss kippte. "Bis dahin war vieles absolut in Ordnung, der Führungstreffer nicht einmal unverdient", umriss HFC-Trainer Florian Schnorrenberg, "aber dann waren wir sehr, sehr passiv und haben es nicht mehr geschafft, den Gegner im Spielaufbau unter Druck zu setzen."
"Müssen mehr machen als die anderen"
Obwohl Halle die letzten Minuten nach der gelb-roten Karte gegen Kreuzer (90.) nach einem Foul an Enzo Leopold in Unterzahl überstehen musste, reichte es letztlich für einen Punkt. "Alles in allem haben wir uns dann heute auch nicht mehr verdient", sagte der HFC-Übungsleiter. Eine Feststellung, die keinesfalls so negativ gemeint war, wie sie klingen mag. Denn die neuntplatzierten Hallenser haben die obersten Tabellenränge durch den Punktgewinn weiter im Blick und begreifen das keinesfalls nur als schöne Momentaufnahme.
Das Selbstvertrauen an der Saale scheint sogar den personellen Aderlass aufwiegen zu können. "Am Ende müssen wir weiter hart an uns arbeiten, mehr machen als die anderen, damit dann wieder oben angreifen können", gab Torhüter Schreiber die Marschroute vor. Nichtsdestotrotz kommt die anstehende Länderspielpause dem Halleschen FC mehr als nur gelegen. Florian Schnorrenberg: "Dann hoffen wir natürlich, dass der eine oder andere von den Leichtverletzten auch zurückkehrt." Auf Kreuzer, der bei seinem Foul auch glatt Rot hätte sehen können, müssen die Saalestädter dann allerdings verzichten.