"Mehr gewinnen als verlieren": MSV will Chance in Verl suchen
Neues Personal, alte Sorgen. Ohne Sieg ist der MSV Duisburg im Abstiegskampf ins Hintertreffen geraten. Nun fällt ein weiterer Stammspieler im Team von Boris Schommers aus. Das Kollektiv, das schon in den letzten Wochen immer wieder gezeigt hat, dass es Widerstände auffangen kann, ist einmal mehr gefordert. In Verl (Samstag, 14 Uhr) sollen die Zebras nicht chancenlos bleiben.
"Hatten immer unsere Chancen"
Ahmet Engin steuerte bereits zwei Tore bei, Daniel Ginczek wartet noch auf den ersten Treffer – und Erik Zenga steht nun schon etwas vor dem Sprung ins kalte Wasser, denn der defensive Mittelfeldspieler ist nach dem Ausfall von Caspar Jander (Knieprobleme) umso mehr bei den Zebras gefordert. Gerade auch nach den Ausfällen von Marvin Bakalorz und Niclas Stierlin.. "Wir können diese Spieler natürlich nicht 1:1 ersetzen. Was wir verlieren, müssen wir im Kollektiv auffangen", sagte Boris Schommers am Donnerstag. "Es gefällt mir sehr gut, wie die Mannschaft zusammengerückt ist. Mehrere Spieler reden mittlerweile auf dem Platz miteinander, was vorher nicht so gegeben war, weil Basti Mai den Ton angegeben hat."
Auf dem Rasen entwickelte sich die Mannschaft, obwohl sie zuletzt viermal in Folge ohne Sieg blieb, in Abwesenheit des Kapitäns weiter. "Ganz ehrlich? In unserer Situation habe ich die Zuversicht, dass wir in jedem Spiel etwas holen können", machte sich Schommers angesichts der letzten Auftritte stark. Zwar kam zu selten etwas Zählbares heraus, doch in einer ganzen Reihe der letzten sieben, acht Spiele, habe der Cheftrainer den Willen erkannt: "Wir waren nur in einem einzigen Spiel chancenlos, da haben wir bei 1860 grauenhaft gespielt. In jedem anderen Spiel hatten wir unsere Chancen." So habe er den MSV auch in der Vorwoche nicht schlechter als den SSV Jahn Regensburg gesehen.
Köpke absolviert wieder Teiltraining
Die Balance zwischen einer stabilen Abwehr und einer effizienten Offensive bleibt das Kernthema beim MSV. "Die wenigen Chancen, die wir gegen Regensburg herausgespielt haben, haben wir nicht genutzt", verwies Schommers darauf, dass es gegen den Tabellenführer nunmal nicht allzu viele Möglichkeiten gab. Hinzu kommt das Pech, dass die Duisburger in den vergangenen beiden Heimspielen benachteiligt worden waren. "In den Partien ist es komischerweise aktuell so, dass es gegen uns gepfiffen wird", erinnerte Schommers an Halles Siegtreffer, sowie das siegbringende Abseitstor der Regensburger.
Aber der MSV-Coach fasste sich auch an die eigene Nase, die Mannschaftsleistung mache ihm Mut. "Die Zeit wird enger, aber es sind noch genug Spiele", so Schommers. "Wir müssen mehr Spiele gewinnen als wir verlieren." Dazu soll auch Joshua Bitter wieder seinen Beitrag leisten, nachdem der Innenverteidiger seine Rot-Sperre abgesessen hat. Weitere Ausfälle hat Boris Schommers nicht zu verkraften – und mit der Rückkehr von Pascal Köpke sogar eine überraschend frühe Nachricht aus dem positiven Bereich. "Der Plan ist, dass er nächste Woche zu 100 Prozent im Mannschaftstraining sein könnte", so der MSV-Coach. Rund 1.300 Fans werden den MSV nach Verl begleiten.