"Mehr ziehen kann er ja nicht": Köln trotz Schiri-Fehler nicht unglücklich

Viktoria Köln hat den perfekten Start knapp verpasst. Am Mittwochabend wollte der Ball im Sportpark Höhenberg einfach nicht im Kasten von Rot-Weiss Essen einschlagen, wie Cheftrainer Olaf Janßen nach dem torlosen Remis im West-Duell hinnehmen musste. Angesichts der Tabellenführung fiel dem 56-Jährigen das bedeutend leichter.

"Das gehört zum Fußball dazu"

Vielleicht fehlte Viktoria Köln am Mittwochabend ein Rückstand, um die Partie gegen Rot-Weiss Essen noch an sich zu reißen. Bislang hatte die Mannschaft von Olaf Janßen alle Spiele – inklusive des Pokalauftritts gegen Werder Bremen – gedreht. Doch auch das torlose Remis ließ den Cheftrainer nicht unzufrieden zurück. "Ich kann sehr gut mit dem Punkt leben. Das gehört zum Fußball dazu, dass der Schiedsrichter mal falsch liegt oder wir einen Haufen von Torchancen vergeben", so der 56-Jährige unmittelbar nach der Partie.

Schiedsrichter Leonidas Exuzidis rückte in der Schlussphase der ersten Halbzeit in den Fokus, als Michael Schultz bei einer Hereingabe in den Strafraum zu Boden gezerrt wurde. "Mehr ziehen kann er ja nicht. Er hängt sich schon mit seinem ganzen Gewicht an mein Trikot. So hat es sich auch angefühlt", kommentierte Schultz die Szene bei "MagentaSport", nachdem er sich die TV-Bilder noch einmal in Ruhe angeschaut hatte. liga3-online.de-Experte Babak Rafati bestätigte in seiner Analyse. Es hätte einen Elfmeter für die Kölner geben müssen. Gleichwohl merkte Schultz an: "Wir hatten auch noch andere Chancen." Und bei denen war stets RWE-Keeper Golz im Weg.

Janßen freut sich über Art und Weise

Die Viktoria bleibt weiterhin ungeschlagen und spielte zudem erstmals zu Null. Bei Olaf Janßen überwog das Positive. "Wir sind nicht verzweifelt, wir sind bei uns geblieben", analysierte der 56-Jährige den weiteren Spielverlauf mit Stolz. "Wir sind überzeugt von dem, was wir auf dem Platz tun. Das ist der entscheidende Punkt." Das habe man auch daran gesehen, dass die Kölner bis zum Schluss nicht aufsteckten. So springt am Ende der siebte Punkt im dritten Spiel heraus, wodurch die Viktoria die Tabellenspitze übernimmt.

"Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Start. Wäre auch komisch, wenn es anders wäre", lächelte Janßen die Nachfrage nach seiner Gefühlslage weg. Dass die Kölner soweit oben stehen, überraschte den Cheftrainer weniger. "Ich hätte das schon für möglich gehalten, weil ich wusste, dass wir einige gute Jungs dazu gewonnen haben", so der Viktoria-Coach. Allerdings sei ein guter Start keine Garantie für eine gute Saison – und so verwies Janßen auf die 15 Punkte, die 1860 München in der vergangenen Spielzeit zum Auftakt holte. In Köln-Höhenberg bleibt der Cheftrainer realistisch: "Was wir aus dem Start ziehen, ist nicht Übermut, sondern Überzeugung." Am Samstag (14 Uhr) ist die Viktoria dann in Unterhaching gefordert.

   

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