Meppen: Rassistische Gesänge gegen Innenverteidiger Oseé?

Nach dem furiosen 5:3 gegen Bayern München II könnte beim SV Meppen alles in bester Ordnung sein. Ein Vorfall jedoch trübt die Stimmung bei dem Emsländern: So soll ein Zuschauer Meppens Yannick Oseé wegen dessen Hautfarbe bei einem der letzten SVM-Heimspiele (vor der Partie gegen die Bayern) rassistisch beleidigt haben. 

Zuschauerin ergriff das Wort

Zivilcourage ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit – das zeigen die Ereignisse rund um die rassistischen Schmähgesänge eines Zuschauers bei einem der vergangenen Heimspiele des SV Meppen. Die Macher des Stadionmagazins "Neunzehn12" setzten am Freitag einen Post in den sozialen Netzwerken ab und bezogen sich auf die unwürdigen Äußerungen des Unbekannten. Dort heißt es: "Als eine Zuschauerin das Wort gegen den Rassisten ergriffen hat, hat sie keinerlei Unterstützung der anderen Zuschauer erfahren. Anschließend fielen dann Worte wie z.B. ,Das hab' ich gar nicht gehört."

Die betreffende Person soll auf der neuen Tribüne gesessen und von dort aus Schmähgesänge an SVM-Profi Yannick Oseé, Sommer-Neuzugang aus Pirmasens, gerichtet haben. Die "Neunzehn12"-Macher: "Es ist genügend Polizei und Sicherheitspersonal im Stadion, dass solche minderbemittelten Mitmenschen identifiziert und aus dem Stadion begleitet werden können." Nur brauche es dafür zuallererst die Courage der Zuschauer auf den benachbarten Plätzen. Im Nachhinein wird die Ermittlung des Täters nicht zuletzt dadurch erschwert, dass dieser lediglich mit den Tickets am Spieltag verhinderter Dauerkarten-Besitzer in das Stadion gelangte.

"Sieh zu, dass du aus dem Stadion kommst"

Trainer und Mannschaft bekamen während der Partie nichts von den Vorfällen mit – und vertreten dennoch eine einhellige Meinung: "Solche Leute haben im Stadion nichts zu suchen", erklärte etwa Christian Neidhart gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Cheftrainer weiter: "Es wäre schöner, wenn mehr Leute sagen: Sieh zu, dass du aus dem Stadion kommst. Hier hast du nichts verloren."

Innenverteidiger Oseé, vermeintliches Ziel der Schmähungen, äußerte sich im Anschluss an die Bayern-Partie zurückhaltend: "Ich muss ehrlich sagen, dass ich davon auch gelesen habe. Ich habe aber persönlich von Beleidigungen oder dergleichen gegen mich überhaupt nichts mitbekommen." Deutlicher wurde Kapitän Thilo Leugers, der seinem Mannschaftskameraden zur Seite sprang. Leugers lobte zunächst ausdrücklich die Urheber des Posts, stellte dann fest: "Wenn es wirklich so ist, dann schmeißt die Leute einfach raus." Laut "NOZ" sollen die Vorfälle bei der Vorstandssitzung am Dienstag thematisiert werden.

   

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