Meppen taumelt weiter Richtung Keller: "Tut sehr, sehr weh"

Die Leistung hatte gestimmt, der Ertrag aber nicht. Mit 1:2 verlor der SV Meppen am Mittwochabend sein Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg und rutscht weiter Richtung Abstiegszone. Bei der Pleite machte sich das Team beim Debüt von Trainer Rico Schmitt das Leben jedoch wieder selber schwer.
"Da waren wir total blank"
Es sind Szenen, wie man sie aus dem Jugendfußball kennt: Nach einem Tor ist die Mannschaft euphorisiert, jubelt zusammen, vergisst aber dabei, den Fokus schon wieder auf das zu richten, was nach dem Anstoß des Gegners passiert. Dass dies jedoch nicht ausschließlich im Nachwuchs passiert, war am Mittwoch auch beim SV Meppen zu beobachten. Nur wenige Sekunden nach dem Ausgleichstreffer durch Luka Tankulic in der 73. Minute musste SVM-Keeper Erik Domaschke wieder hinter sich greifen. Die Gäste waren durch Baris Atik mit 2:1 in Führung gegangen und hatten das Spiel auch nach einer roten Karte gegen Raphael Obermair in der Schlussminute über die Zeit gebracht.
"Da waren wir total blank", sagte Meppens neuer Trainer Rico Schmitt, der zwar bis dahin aufgrund der Corona-Regelungen zwar noch kein Training hatte leiten können, aber durch rechtzeitige Ergebnisse des zweiten Corona-Tests beim Spiel auf der Bank Platz nehmen durfte, mit Blick auf die verhängnisvolle Situation. "Das darf uns absolut nicht passieren. In diesem Moment müssen wir das 1:1 halten, da müssen wir abgezockter werden. Das tut sehr, sehr weh", erklärte Torschütze Tankulic bei "Magenta Sport".
"Bekommst Gegentore und weißt nicht, wie sie fallen"
Der 29-jährige Angreifer war ansonsten aber mit dem Auftritt des Teams zufrieden, bescheinigte ein "gutes Heimspiel. Wir wollten von der ersten Sekunde an aggressiv und bissig sein, das hat man auch gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir uns auch gute Chancen herausgespielt". Diese wurden jedoch nicht genutzt: Stattdessen ging der FCM durch Sören Bertram in Front (50.). Einen langen Ball bekamen die Emsländer nicht geklärt, nach Atik-Flanke war der Torschütze frei und köpfte über Domaschke hinweg ins Tor. Beide Gegentreffer schätzte Tankulic als "unglücklich" ein. "Das passt aktuell zur Situation, wenn du unten drin bist, bekommst du Gegentore und weißt nicht, wie sie fallen."
Trainer Schmitt hatte hingegen eine Erklärung für die Niederlage: "Naivität in den entscheidenden Momenten" und der fehlende "Killerinstinkt vorn". Hätte sein neues Team "etwas mehr Cleverness an den Tag gelegt", wäre es mit 1:0 in Führung gegangen. Ansonsten könne er den Spielern "keinen Vorwurf machen". Die Einstellung habe gestimmt, was ihn positiv auf die Restsaison blicken lässt. Fünf Partien sind noch zu absolvieren. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur noch zwei Punkte. Und am kommenden Samstag geht es zu Hause gegen Aufstiegskandidat Hansa Rostock. Nicht der dankbarste Gegner für das zweite Spiel eines neu verpflichteten Trainers.