Millionen-Minus droht: Hansa-Boss äußert sich zur Zuschauerdebatte

Mit seinen Aussagen am Montag hat Gesundheitsminister Jens Spahn die Hoffnungen auf eine Rückkehr von Zuschauern in die Fußballstadien – wenn auch nur zum Teil – gedämpft. Nach der Beratung zwischen den Drittliga-Vereinen und dem DFB widerspricht Hansa-Boss Robert Marien jetzt aus wirtschaftlicher Sicht, denn der Kogge droht beispielsweie ein Minus von 1,5 Millionen Euro.

"Bekenntnis" für aktuellen Weg

Am Dienstag traf sich Robert Marien in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock virtuell zur Besprechung mit den Drittliga-Vereinen und dem Deutschen Fußball-Bund. Dabei fielen noch keine Entscheidungen bezüglich einer Zuschauerrückkehr in die 3. Liga, vielmehr wurde ein Meinungsbild erörtert. "Es gab keine Abstimmung im eigentlichen Sinne. Eher ein Bekenntnis, den aktuellen Weg gemeinsam weiterzugehen, um so schnell wie möglich Zuschauer im Stadion zu haben", erklärt daher auch Marien in der "Bild" den neutralen Ausgang der Besprechung.

Die 3. Liga hat die Hoffnungen auf eine Rückkehr – in welchem Umfang auch immer – noch nicht aufgegeben. Auch die Skepsis aus der Politik ändern daran nichts. Marien betont: "Die Aussagen haben wir alle zur Kenntnis genommen und sehen das als Ansporn, die jeweiligen Hygienekonzepte noch weiter zu verbessern." Die DFL hatte in der vergangenen Woche entscheiden, dass Stehplätze und Gästefans bis zum 31. Oktober ausgeschlossen werden, eine grundsätzliche (Teil-)Rückkehr aber nicht ausgeschlossen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich daraufhin zu "vollen Stadien", während Gesundheitsminister Jens Spahn generell "keine Priorität" für Zuschauer sah.

Marien muss wirtschaftlich widersprechen

"Wir sehen das anders, als der Minister, das müssen wir allein aus wirtschaftlicher Sicht auch anders sehen", widerspricht der Hansa-Boss in aller Deutlichkeit, denn dem Klub droht ein Millionenminus – und damit steht die Kogge nicht allein: "Pro Heimspiel kann man von einem Fehlbetrag von über 200.000 Euro ausgehen, da wäre dementsprechend ein Minus zwischen einer und 1,5 Millionen bis Ende Oktober." Über allem – und das betont Marien gleichermaßen deutlich – steht aber "natürlich die Einschätzung der Experten des Gesundheitsamtes".

Die Bereitschaft der Fans zur Rückkehr ins Stadion ist ungebrochen. Das Landespokal-Halbfinale der Rostocker gegen den FC Schönberg 95 war laut "Sportbuzzer" nach wenigen Minuten ausverkauft, das Kontingent betrug 400 Tickets. Möglichkeiten zur Aufstockung werden geprüft. Und auch die Dauerkarten erfreuen sich ihrer Beliebtheit: Am Mittwoch zählte die Kogge bereits über 2.500 Ticketverkäufe.

   

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