"Mir fehlen die Worte": Lage beim Waldhof wird prekärer
Sie wird allmählich prekärer, die Lage beim SV Waldhof Mannheim: Durch die Derby-Niederlage in Saarbrücken sind die Buwe nun schon seit acht Spielen sieglos und zudem unter den Strich gerutscht. Lukas Klünter fehlten im Anschluss die Worte, Trainer Bernhard Trares wurde deutlich. Von einer härteren Gangart hält er aber nichts.
"Haben uns die letzten Wochen ein bisschen kaputt gemacht"
Viel hatte sich der Waldhof für das Derby vorgenommen, entsprechend lässt es sich kaum erklären, wie es schon nach sechs Minuten 0:2 stehen kann, zumal das erste Gegentor bereits nach 39 (!) Sekunden fiel und in beiden Szenen nicht gut verteidigt wurde. "Ich bin gerade unglaublich enttäuscht und sauer", nahm Lukas Klünter bei "MagentaSport" kein Blatt vor den Mund. "Mir fehlen gerade so ein bisschen die Worte, weil wir uns in den letzten Wochen etwas aufgebaut haben. Das haben wir heute mit der Leistung und der Einstellung ein bisschen kaputt gemacht. Und da kann man auch nicht viel draus ziehen, das müssen wir uns ankreiden."
Waren die Niederlagen in den letzten Wochen aufgrund einer Vielzahl an Chancen oft unglücklich, blieb Mannheim in Saarbrücken während der kompletten 90 Minuten harmlos, spielte sich keine nennenswerte Torchance heraus und traf einzig durch einen Elfmeter, dem allerdings eine Fehlentscheidung vorausgegangen war (43.). Angesichts des schwachen Auftritts forderte Klünter, dass nun Tacheles geredet werden müsse. Diesbezüglich will der frühere Bundesliga-Profi vorangehen: "Ich nehme mich da auch selber mit in die Verantwortung. Nichtsdestotrotz sind wir ein Team. Wir haben alle heute nicht das auf dem Platz gebracht, was wir auf den Platz bringen müssen. Und da muss sich jeder in die Verantwortung nehmen, sowohl die Alten als auch die Jungen."
Trares schimpft: "Nicht zu erklären"
Von einer schärferen Gangart im Training hält Trainer Bernhard Trares, der nach der Partie von einigen FCS-Fans beleidigt wurde, aber nichts: "Wir arbeiten schon hart. Ich weiß nicht, was da noch verschärft werden muss." Stattdessen müssten die Spieler in ihrem Mindset etwas ändern. "Vielleicht ist es noch nicht bei jedem angekommen, aber man muss so ein Spiel auch ein Stück weit mehr über den Kampf und die spielerische Linie drehen." Bereits nach 39 Sekunden in Rückstand zu geraten, sei "nicht zu erklären", schimpfte Trares, sprach von einem "Schock" und betonte: "Da haben wir allen Grund, richtig sauer zu sein." Zwar ließ sich seine Mannschaft nicht hängen, habe aber gerade hinten raus "zu hektisch" und "zu ungeduldig" agiert, was dazu führte, dass Chancen ausblieben. "Da musst du einfach noch mal einen Pass mehr spielen, musst über die Flügel spielen und vernünftige Eingaben geben. Dann hätten wir schon noch eine Chance bekommen".
Nach nur einem Sieg aus den letzten zwölf Partien und dem achten sieglosen Spiel in Folge ist der Waldhof nun unter den Strich gerutscht – bei einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer. Entsprechend wird die Lage beim SVW prekärer, wobei Trares betonte: "Die ist schon lange prekär. Das war sie schon, als ich gestartet bin." Es gelte, "genauso weiterzuarbeiten. Was willst du da viel ändern? Du musst konzentriert arbeiten." Dass sich mit Malte Karbstein (Muskelbündelriss) und Rico Benatelli (Knöchel) schon vor der Partie zwei weitere Spieler verletzt haben, machte die Mission nicht leichter, zumal Karbstein laut Trares wohl acht Wochen ausfallen wird. "Das müssen wir jetzt auffangen – und dann einfach ab der 1. Minute bereit sein", gab Trares vor. Gegen Hansa Rostock muss am kommenden Samstag dringend ein Sieg her.