Mit Atalan in die Regionalliga? So plant Lotte
Drei Jahre lang spielten die Sportfreunde Lotte in der 3. Liga, besonders in der ersten Saison sorgte die Mannschaft vom Autobahnkreuz unter Trainer Ismail Atalan mit starken Auftritten im DFB-Pokal und der zwischenzeitlichen Tabellenführung in der 3. Liga auf Aufsehen. Von dem Glanz ist nichts mehr übrig, es geht in die Regionalliga. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren.
Atalan soll bleiben
Bei den Sportfreunden Lotte deutet sich ein großer Umbruch an – das ist die Erkenntnis, die schon bei vielen Anhängern und Sympathisanten der Mannschaft vom Autobahnkreuz nach dem feststehenden Abstieg in die Regionalliga reifte. Am Montag setzten sich die Vereinsgremien zusammen, um die Zukunft der Lotter zu planen, in einer Hauptrolle auch Trainer Ismail Atalan. Unter dem Deutsch-Türken sorgten die Sportfreunde einst für Aufsehen, in den zwei Jahren nach dem Erfolgstrainer scheiterten gleich fünf (!) verschieden Übungsleiter an der gesetzten Messlatte des 39-Jährigen. Kaum verwunderlich, dass der Rückkehrer nun gehalten werden soll.
Fest steht inzwischen wohl, dass in Lotte weiterhin professioneller Fußball gespielt werden soll. Nach Angaben der "Westfälischen Nachrichten" sei der direkte Wiederaufstieg aber nicht angepeilt, zunächst soll das Umfeld in Lotte wieder stabilisiert werden. Finanziell müssen die Sportfreunde ebenfalls Abstriche machen, der bisherige Etat von 3,8 Millionen könnte bis auf zwei Millionen heruntergeschraubt werden. Insgesamt verliert die SFL 1,28 Millionen Euro aus der Zentralvermarktung des DFB. Haupt- und Trikotsponsor Frimo wird aller Voraussicht nach auch aussteigen. Nun ist Atalan gefragt.
"Lotter Wappen mit Stolz tragen"
Dem Vernehmen nach soll der Chefcoach das Ruder zum Wiederaufbau übernehmen, die fehlende Kontinuität auf der Trainerposition wird als einer der Hauptgründe des Lotter Niedergangs ausgemacht. Auch das Gesicht des Kaders soll verändert werden, dahingehend hatte Atalan bereits genaue Vorstellungen: "Wir brauchen Spieler, die das Lotter Wappen mit Stolz tragen." Neun Akteure aus dem aktuellen Kader haben einen Vertrag bis 2020, wer von ihnen letztendlich den steinigen Weg in die Regionalliga geht, bleibt völlig offen. Einzig die Abgänge von Adam Straith (Hansa Rostock) und Paterson Chato (Wehen Wiesbaden) sind bereits fix. Bei elf Spielern, darunter Maximilian Oesterhelweg, läuft der Vertrag am 30. Juni aus. Es wird somit auf einen großen Umbruch hinauslaufen.
Atalan, der den Kader selbst zusammenstellen darf, setzt künftig auf Identifikation. "Wir hatten viele Leihspieler", stellte der 39-Jährige in seinem Rückblick fest. "Ich glaube, dass so etwas nicht gut gehen kann. Es fehlen immer ein paar Prozent an Identifikation. Es wäre aber unfair, den Abstieg allein daran festzumachen." Stattdessen wolle er Spieler holen, die Lotte nicht als "Durchgangsstation sehen" und denen das Abenteuer Lotte auch vor 2.000 Zuschauern gefällt. "Das reicht mir", unterstrich Atalan seine eigene Bereitschaft. Ein Aufbau unter dem einstigen Erfolgstrainer gelang immerhin schon einmal. Klar ist zudem: Es soll ein neuer Sportdirektor verpflichtet werden. Bisher hat Obmann Manfred Wilke diesen Posten inne.