Mit dem Abpfiff! Lautern verspielt Sieg gegen Zwickau
In der Nachholpartie vom 28. Spieltag trennten sich Kaiserslautern und Zwickau am Mittwoch mit einem 2:2-Unentschieden. Bis weit in die Nachspielzeit hatte Kaiserslautern wie der sichere Sieger ausgesehen, dann jedoch schlugen unermüdlich kämpfende Zwickauer nochmals zu und verpassten dem Pfälzer Herz damit einen tiefen Stich.
FCK und FSV schießen die Torhüter warm
Nachdem der 1. FC Kaiserslautern mit dem 3:1-Erfolg über Halle zuletzt eine Art Lebenszeichen ausgesendet hatte, sollte ein weiterer Sieg gegen Zwickau die Roten Teufel wieder mitten hineinbefördern in den Kampf um den Klassenerhalt. Verzichten musste FCK-Trainer Marco Antwerpen bei diesem Vorhaben auf die gesperrten Kraus (5. Gelbe) und Redondo (Gelb-Rot), stattdessen begannen Winkler und Ritter. Der Gegner aus Westsachsen hatte am Wochenende zwar eine Pleite in Mannheim hinnehmen müssen, zuvor jedoch in fünf Spielen ohne Niederlage reichlich Selbstvertrauen getankt. Den Beweis dafür sollte eine ebenfalls auf zwei Positionen veränderte Elf liefern, Jensen und Drinkuth ersetzten Könnecke und Miatke. Tatsächlich legten die Gäste umgehend den Vorwärtsgang ein. Keine vier Minuten waren gespielt, als König im Zentrum zum Kopfball hochging, die Kugel jedoch nur mittig auf FCK-Schlussmann Spahic platzieren konnte.
Zwar spielten auch die Hausherren durchaus munter mit, Torchancen sprangen dabei aber erst einmal nicht heraus. Ganz anders der FSV, der in Minute 19 das nächste Mal an der Führung schnuppern durfte. Nach einer Drinkuth-Flanke von links köpfte Starke wuchtig aufs Tor. Über die Zwischenstationen Querlatte und Spahic-Rücken bewegte sich der Ball auf die Linie zu, doch Senger klärte im letzten Moment. Anschließend war auch Kaiserslautern an der Reihe – und das gleich zweimal. Erst musste Zwickaus Torhüter Brinkies einen Ritter-Fernschuss über sein Gehäuse lenken, dann einen verdeckten Götze-Abschluss per Blitzreflex an den Pfosten umleiten (24.). Wenig später versuchte sich Lautern-Angreifer Pourié, fand mit einem Schuss aus gut 20 Metern Torentfernung aber ebenso seinen Meister in Brinkies (32.). Im direkten Gegenzug bewies Lauterns Spahic dann, dass er seinem Gegenüber an diesem Spätnachmittag in nichts nachstand und wischte einen Schröter-Kopfball über die Latte (33.). Nach einem Zimmer-Freistoß, der gleichermaßen über statt in das Zwickauer Tor ging, pfiff Schiedsrichter Hanslbauer zur Pause.
Zwickau gleicht mit dem Schlusspfiff aus
Wie schon zu Beginn des Spiels dominierte der FSV Zwickau auch nach Wiederanpfiff die ersten Minuten, ein Warnschuss von König ging allerdings recht deutlich über das Tor (50.). Lautern-Trainer Antwerpen ärgerte sich am Seitenrand sichtlich über die einsetzende Passivität in seiner Mannschaft und reagierte mit einem Doppelwechsel. Für Quahim und Ritter kamen Gözütok und Sessa in das Spiel. Einzig: Die Maßnahme fruchtete nicht. Zwickau blieb das bessere Team – und belohnte sich wenig später. Nach einem hohen Ball kam ausgerechnet der ehemalige FCK-Spieler Manfred Starke in Schussposition, zögerte nicht und versenkte die Kugel per Direktabnahme im rechten unteren Eck (60.). Kaiserslautern hatte damit die Quittung für die eigene Lethargie bezogen, war nun aber wieder präsenter. Der eingewechselte Sessa zog in Richtung Tor und versuchte sich mit einem Abschluss, den Brinkies fachgerecht parierte. Trotzdem kam der Ball zum einlaufenden Hercher, der es schaffte, den Torhüter aus spitzem Winkel zu überwinden – 1:1 (64.).
Völlig unvermittelt hatte das Momentum die Seiten gewechselt, die Hausherren drängten jetzt energisch auf den nächsten Treffer. Allzu lange ließ dieser nicht auf sich warten. Über die linke Seite näherte sich Zuck der Grundlinie und versuchte es dann mit einer Hereingabe. Abwehrmann Nkansah touchierte den Ball so unglücklich, dass ihn der überraschte Brinkies in das eigene Tor lenkte (71.). Mit Beginn der Schlussphase standen die Vorzeichen also unversehens auf Heimsieg. Allerdings mussten die Pfälzer den Dreier in Unterzahl verteidigen, da der eingewechselte Gözütok unnötigerweise mit dem Fuß zum Kopf von Gegenspieler Könnecke ging und völlig zurecht die rote Karte sah (76.). Die Emotionen schienen überzukochen, auch Zimmer holte sich für eine harsche Grätsche eine Karte ab – die gelbe (78). Doch der FCK bekam die Nerven in den Griff und hielt den Zwickauer Bemühungen bis weit in die Nachspielzeit stand. Die Schwäne aber bekamen noch einen letzten Freistoß zugesprochen, der über Umwege bei Stanic landete, welcher die Kugel zum Unentschieden in die Maschen drückte (90.+5). Lautern verpasste es damit, den Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen auf einen Zähler zu verkürzen – drei Punkte fehlen dem FCK nun. Zwickau rangiert weiter im Tabellenmittelfeld.