Mitgliederversammlung in Dresden: Die schwarze Null
Auf der Mitgliederversammlung der SG Dynamo Dresden am gestrigen Sonntag standen gleich mehrere Punkte auf der Tagesordnung. Zunächst ein Mal gab Geschäftsführer Volker Oppitz Auskunft über das abgelaufene Geschäftsjahr: Alles in allem konnte der Verein einen Gewinn von exakt 29,97 Euro verbuchen. Dass diese Ziel weitaus höher anzurechnen ist, wie sie auf den ersten Blick erscheint, zeigen die Bilanzen der letzten Jahre: In der vergangenen Saison schloss man das Geschäftsjahr mit 749.000 Euro, davor mit rund einer Millionen Euro Verlust ab. "Der Dank gebührt dem Team der Geschäftsstelle, das in der vergangenen Spielzeit dafür gearbeitet hat, aber auch allen Gremienvertretern, Mitgliedern und Fans, die mit ihrer Unterstützung, ihrem Engagement und ihrer schwarz-gelben Leidenschaft dazu beigetragen haben", erklärte Oppitz.
456.000 Euro an Rückstellungen
Allerdings fügte er hinzu, dass man aufgrund von verschiedenen Rückstellungen (Risikoabsicherung zukünftiger Etats in Form eines außerordentlichen Aufwands) etwa 456.000 Euro zusätzlich aufbringen musste. "Die Zufriedenheit über unseren Erfolg in der ordentlichen Geschäftstätigkeit wird von diesen außerordentlichen Risiken und den mit ihnen verbundenen Konsequenzen beeinträchtigt. Leider zwingen sie uns, wieder einen bilanziellen Fehlbetrag auszuweisen", so Oppitz.
Neuer Aufsichtsrat gewählt
Des Weiteren wählten die 1.062 anwesenden Mitglieder einen neuen Aufsichtsrat, der sich nun wie folgt zusammensetzt: Thomas Bohn, Geschäftsführer der Saxoprint GmbH, Geert Mackenroth, CDU-Landtagsabgeordneter und ehemaliger sächsischer Justizminister, Rechtsanwältin Simone Sperling, Ron Fischwasser von der Ergo Lebensversicherungs AG, Thomas Kunert, Leiter Fahrzeug-Projekte der Audi AG und Thomas Leiteritz, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Veolia Verkehrs GmbH.
Andreas Ritter wohl neuer Präsident
Wie bereits schon einige Woche vorher bekannt wurde, tritt Präsident Hauke Haensel von seinem Amt zurück: "Meine vier Jahre in diesem schönen Amt waren eine spannende und interessante Aufgabe, die mir viel Spaß gemacht hat. Das gilt auch für alle Versammlungen, die ich leiten durfte. Die heutige war zum Abschluss noch einmal eine der längsten, doch ich werde sie als sehr harmonische und konstruktive Veranstaltung in Erinnerung behalten", erklärte er. Aller Voraussicht nach übernimmt der bisherige Vize-Präsident Andreas Ritter das Amt von Hauke Haensel.
Pläne von Calmund treffen auf große Zustimmung
Zu guter letzt legte der ehrenamtliche Berater Reiner Calmund seinen Plan zur Umstrukturierung des Vereins vor (geplant ist eine Ausgliederung des Profi-Bereiches). Mit großer Mehrheit wurde diesem Vorschlag zugestimmt: die stimmberechtigten Mitglieder haben die Vereinsspitze beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für eine eventuelle Strukturreform hin zu einer Gründung einer Kapitalgesellschaft von Experten erstellen zu lassen. Bis zum 30. März 2011 soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden, wo alle Ergebnisse zusammengetragen werden.