Mölders sei Dank: 1860 München ringt Halle nieder
Nach drei Pleiten aus den letzten vier Spielen fuhr 1860 München mit dem 2:1 über den Halleschen FC wieder einen Dreier ein. Nachdem Halles Syhre einen Lex-Treffer im ersten Durchgang noch wettgemacht hatte, fanden die Saalestädter auf das Tor von Sascha Mölders keine Antwort mehr.
Syhre egalisiert Löwen-Führung
Wollte 1860 München noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden, musste am Sonntag gegen Halle ein Sieg her. Einen Dreier konnten allerdings auch die Gäste aus Sachsen-Anhalt im Abstiegskampf gut gebrauchen. Die aktuelle Form der Teams sprach sogar eher für den HFC. Löwen-Coach Michael Köllner wechselte kräftig durch, brachte unter anderem Dressel und Niemann. Ähnlich ging HFC-Trainer Florian Schorrenberg vor. Bemerkenswert dabei: Top-Torjäger Terrence Boyd saß nur auf der Bank. Zudem fehlten Sebastian Mai (verletzt) und Kapitän Jan Washausen (gesperrt). Die erste nennenswerte Szene der Partie gehörte den Hausherren: Nach Lex-Flanke köpfte Mölders an das Außennetz (3.).
Anschließend setzte auch Halle erste zaghafte Akzente, doch Sechzig blieb fokussiert. Und so dauerte es nicht lange, bis die Führung fällig war: Mölders ließ einen Ball von Steinhart passieren, Lex schnappte sich die Kugel, ließ Syhre stehen und vollendete aus gut 15 Metern Torentfernung in das rechte untere Eck (8.). Die Löwen blieben am Drücker, hatten in der 19. Spielminute aber Glück, dass es nach dem leichten Kontakt zwischen Fetsch und Hiller Ecke statt Elfmeter für Halle gab. Die Saalestädter übernahmen nun nach und nach mehr Kontrolle, ohne dass weitere Möglichkeiten heraussprangen.
Durchaus überraschend fiel demnach auch der Ausgleich: Von links zog Guttau das Leder in Richtung des zweiten Pfostens, dort legte Vollert zurück an den Fünfer. Der bereitstehende Syhre musste nur noch einköpfen und erzielte so sein erstes Saisontor (32.). Sechzig zeigte sich nicht unbeeindruckt und schien für eine Weile den Faden verloren zu haben. Das nötige Zeichen setzte dann Mölders, der das Tor mit einem brachialen Fernschuss nur knapp verfehlte (39.) Zur Pause blieb es beim 1:1-Unentschieden, gerade die Löwen mussten sich im zweiten Durchgang wieder steigern.
Mölders dreht auf und besorgt den Dreier
Mit Wiederanpfiff brachte Michael Köllner Willsch für Paul und belebte damit offenbar sein Team. Zwar hatte der TSV 1860 zunächst eine weitere kurze Druckphase der Gäste zu überstehen, dann jedoch schlug Sascha Mölders zu: Der Routinier eroberte den Ball rund 20 Meter vor dem Tor. Über Niemann landete das Spielgerät umgehend wieder bei Mölders, der im Strafraum locker einschob – 2:1 (50.). Halle, bis dahin gut im Spiel, brauchte ein paar Minuten, um sich zu sammeln und machte sich dann daran, erneut auszugleichen. Am Ende eines Konters erhielt Fetsch den Ball im Zentrum, verzog aber freistehend aus rund elf Metern (55.). Doch der Offensivmann durfte wenige Zeigerumdrehung später noch einmal: Eine Guttau-Flanke von links verpasste Bahn, sodass der überraschte Fetsch wieder nicht veredeln konnte (59.).
Es war seine letzte Aktion: In der 61. Spielminute verließ er das Feld für Goalgetter Boyd, mit Sohm für Guttau kam weitere Offensiv-Power. Bei den Löwen wählte Köllner die gegensätzliche Ausrichtung, Erdmann sollte die Defensive stabilisieren. Halle-Anfreifer Boyd akklimatisierte sich schnell und sorgte mit einem Kopfball erstmals für Gefahr, Löwen-Keeper Hiller war zur Stelle (72.). Die Gäste spielten durchaus gefällig nach vorne, immer wieder boten sich Räume: Bahns Abschluss wurde geblockt (73.). 1860 versuchte es über vereinzelte Konterangriffe. Bei einem solchen kam Mölders im Strafraum an den Ball und wurde von Lindenhahn gelegt – die Pfeife von Schiedsrichter Patrick Alt blieb überraschenderweise stumm (74.).
Das ärgerte Stürmer Mölders wohl so sehr, dass er seinen zweiten Treffer nun erzwingen wollte. Erst schob er nach einer flachen Hereingabe links vorbei (76.), dann köpfte er an die Latte (77.), schließlich stand HFC-Torhüter Eisele im Weg (78.). Halle wirkte etwas angeknockt und kam vor den Schlussminuten lediglich zu einem Flachschuss durch Boyd (80.). Auf der anderen Seite schien nur noch einer zu spielen: Sascha Mölders. Bei einem Fernschuss des 35-Jährigen musste Eisele nochmals sein ganzes Können aufbringen (82.). Die nächste Chance für die Gäste hatte dann wieder Boyd, der den Ball nach einer Papadopoulos-Flanke nicht über die Linie drücken konnte (87.). So blieb es schließlich beim 2:1 für 1860 München, das durch den Dreier noch einmal oben anklopft. Halle verliert erstmals unter Trainer Schnorrenberg und muss aufpassen, nicht wieder ganz unten hereinzurutschen. Am Mittwoch empfangen die Saalestädter Absteiger Jena, für Sechzig steht das Derby gegen Bayern II an.