Mölders über Rudelbildung: "Gab was zwischen die Hörner"

Der TSV 1860 München lässt im Aufstiegskampf weiter Federn und wartet nach dem 1:2 in Saarbrücken nun schon seit drei Spielen auf einen Sieg. Dabei waren die Chancen auf zumindest einen Punkt zahlreich vorhanden, ehe es nach Spielende nochmal hitzig wurde.

Gelb-Rot nach Abpfiff

Merveille Biankadi dürfte eine schlaflose Nacht haben. Es lief bereits die Nachspielzeit, als der Winter-Neuzugang nach einem Pfosten-Abpraller die Riesenchance auf den Last-Minute-Ausgleich hatte. Doch anstatt den Ball aus nicht mal einem Meter im Tor unterzubringen, traf er nur den auf der Linie stehenden Sebastian Bösel. Es war nicht die einzige Großchance, die 1860 an diesem Samstagnachmittag liegenließ: Bereits nach 62 Minuten hätte Philipp Steinhart per Elfmeter zum Ausgleich einnetzen können, scheiterte aber an FCS-Keeper Daniel Batz. Direkt danach erhöhte Saarbrücken gar auf 2:0 (64.), ehe Sascha Mölders die Löwen umgehend wieder ins Spiel brachte (67.). Doch der Treffer reichte nicht.

Und zu einem gebrauchten Tag für die Sechziger passte auch die gelb-rote Karte gegen Stephan Salger nach Abpfiff. Vorausgegangen war eine kurze, aber durchaus heftige Rudelbildung, nachdem Salger mit Sebastian Jacob aneinander geraten war. Trainer Michael Köllner nahm seinen Verteidiger jedoch in Schutz: "Die Sicherungen sind ihm ganz bestimmt nicht durchgebrannt – dafür ist er viel zu besonnen." Mölders, der ebenfalls mitmischte und sich genau wie Saarbrückens Minos Gouras Gelb abholte, meinte: "Ich finde es unglücklich, wenn Spieler, die 17 oder 18 Jahre alt sind, so respektlos sind", schilderte der Löwen-Kapitän die Situation am "Telekom"-Mikrofon. "Dann gibt es was zwischen die Hörner und gut ist." Mit Blick auf das Spiel seiner Mannschaft haderte Mölders vor allem mit der ersten Halbzeit: "Wir haben den ersten Durchgang komplett verschlafen." Dabei hatten sich die Löwen für das Topspiel viel vorgenommen: "Wir wollten unbedingt gewinnen, das ist uns nicht gelungen. Entsprechend sind wir sehr, sehr traurig."

Löwen nur noch Fünfter

Trainer Michael Köllner sah derweil ein "packendes Spiel", in dem beide Mannschaften an ihre Grenzen gegangen seien – physisch wie taktisch. "Nach der Pause haben wir alles unternommen, um das Spiel noch zu drehen." Ohne Erfolg. "Der Schiri hatte viel zu tun gehabt. Wenn er gut aufgelegt ist, pfeift er mehrere Elfmeter", meinte der 51-Jährige. Nun gelte es, die Pleite in den nächsten Tagen in aller Ruhe aufzuarbeiten. Schon am Freitag steht das S-Bahn-Derby gegen die SpVgg Unterhaching an.

Ob die Löwen dann zurück in die Spur finden? Nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Partien ist der TSV 1860 in der Tabelle mittlerweile auf Platz fünf abgerutscht – und steht bei einem Spiel weniger zudem erstmals hinter Türkgücü. Der Rückstand auf Platz drei beträgt zwar nur vier Zähler, allerdings hat 1860 gegenüber Hansa Rostock bereits ein Spiel mehr absolviert. Auf die Frage, ob das Gerede vom Aufstieg nun aufhören werde, antwortete Köllner: "Der Aufstieg ist nicht das erklärte Ziel. Wir wollen uns stabilisieren und weiterentwickeln." Dennoch musste der Löwen-Trainer einräumen, dass die Sechziger derzeit eine Phase durchleben, "in der es nicht so läuft". Gegen Unterhaching, das aus zehn Spielen in diesem Jahr erst einen Punkt geholt hat und beim 1:2 in Duisburg am Samstag die sechste Pleite in Serie kassierte, soll nun die Wende her. Neben Salger wird allerdings auch Marius Willsch fehlen, nachdem er seine fünfte gelbe Karte gesehen hat.

   

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