Möglicher Aufstieg von Lotte in die 3. Liga wird zur Hängepartie
Fußball-Deutschland blickte heute gespannt nach Frankfurt, wo um 15 Uhr das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Entscheidung bezüglich des Relegationsspiels zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin bekannt gab. "Der Einspruch von Hertha wurde abgewiesen", war um 15.08 Uhr in diversen Pressemitteilungen zu lesen. Bei einem anderen Fall gibt es dagegen – Stand jetzt – noch keine Entscheidung. Wie liga3-online.de bereits gestern berichtete, spekulieren die Sportfreunde Lotte, Tabellenzweiter in der Regionalliga West, auf einen Aufstieg in die 3. Liga. Damit würde sich selbige Spielklasse auf 21 Mannschaften erhöhen.
Keine schnelle Entscheidung in Sicht
Grund für die Forderung sind die Manipulationsvorwürfe gegen drei Spieler von Rot-Weiß Essen, die gegen ihr eigenes Team beim Spiel gegen den sportlichen Aufsteiger Borussia Dortmund II gewettet haben und die Parite letztendlich mit 0:4 verloren. Nach Informationen von liga3-online.de hat sich Deutsche Fußball-Bund (DFB) am heutigen Montag über die Forderungen der Sportfreunde Lotte beraten – das Ergebnis bleibt aber weiter offen. Es deutet darauf hin, dass der DFB noch weitere Untersuchungen durchführen wird, um zu einer Lösung zu gelangen. Nach einer schnellen Entscheidung zu Gunsten von Lotte sieht es derzeit aber nicht aus. Auf Anfrage von liga3-online.de wollte sich bis zum Abend noch kein Vereins-Verantwortlicher des Viertligisten äußern. Auch hier will man wohl erst die Entscheidung des Fußball-Bundes abwarten. Sollte sich die Entscheidung allerdings gegen den Regionalligisten auswirken, haben die Lotter bereits angekündigt, Klage beim DFB-Sportgericht einzulegen.
Zusätzlicher Abstiegsplatz
Der Aufstieg über den Grünen Tisch hätte für alle anderen Mannschaft der 3. Liga große Auswirkungen. Zum Einen gäbe es zwei Spieltage mehr und somit wird sich auch die Anzahl der ungeliebten Englischen Wochen erhöhen. Jede Woche hätte jeweils ein Team spielfrei. Zum Anderen würde bei einem Aufstieg Lottes das TV-Geld für alle Teams auf unter 800.000 Euro sinken. Fraglich, ob der finanzielle Verlust durch ein zusätzliches Heimspiel wieder ausgeglichen werden kann. Außerdem würde es in der kommenden Saison mit 21 Teams auch einen Abstiegsplatz zusätzlich geben.
Das Sportgericht ist der Auffassung, dass der Einspruch gegen die Spielwertung spätestens zwei Tage nach besagter Partie hätte eingereicht werden müssen – der Regionalligist tat dies allerdings erst am 21. Mai.
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