MSV atmet abermals auf: "Wochen waren sehr, sehr heftig"

Im absoluten Kellerkrimi mit den Würzburger Kickers schraubte der MSV Duisburg weiter an seiner Auswärtsbilanz. Der dritte Sieg im dritten Spiel des neuen Kalenderjahres befördert die Zebras sogleich wieder über den Strich – zumindest vorerst. Auch der gebrochene Zeh von Aziz Bouhaddouz spielte dabei keine Rolle.

Schmidts Kniff in der Aufstellung

Es war das Duell am Dallenberg, das niemand verlieren durfte – und das der MSV letztlich dank zweier Treffer für sich entschied. Schon nach vier Spielminuten war es ausgerechnet Aziz Bouhaddouz, der sich der gegnerischen Abwehr davonstahl und zur frühen Führung einschob. "Ja, ich spiele mit gebrochenem Zeh. Das ist bis jetzt ganz gut verheilt", ließ sich der 34-Jährige nicht von der Verletzung aus dem Tritt bringen, wie er am "Telekom"-Mikrofon sagte. "Die letzten Wochen waren sehr, sehr heftig für uns. Heute hat die Mannschaft eine super Reaktion gezeigt."

Es war das erste Spiel nach der langen Ära von Ivica Grlic, zugleich das dritte Auswärtsspiel in diesem Jahr. Wie schon bei Havelse (1:0) und in Wiesbaden (1:0) gingen die Zebras am Ende als Sieger hervor. "Wir freuen uns, dass wir unsere Auswärtsserie fortsetzen können", zeigte sich auch Hagen Schmidt erleichtert. Auch für den Cheftrainer ging es unter der Woche um seinen Job. Sein Kniff mit einem Wechsel von Marvin Knoll auf die Sechserposition und Marvin Bakalorz in der Innenverteidigung ging auf. Duisburg darf jetzt nur nicht wieder nachlassen: "Ich hoffe mal, dass die Jungs, wie sie gefightet und zusammen gehalten haben, das auch ins nächste Spiel mitnehmen." Denn der Sprung über den Strich ist ansonsten nur von kurzer Dauer.

"Hoffentlich auf gutem Weg"

Zunächst kann der MSV aber aufatmen. Moritz Stoppelkamp verwandelte vom Punkt einen fälligen Strafstoß, den Hagen Schmidt durchaus gerechtfertigt fand. "Klarer Elfmeter, mehr geht ja gar nicht", legte sich der 52-Jährige fest – im Gegensatz zu FWK-Pendant Ralf Santelli, der bis zur Ansicht der Bilder noch geteilter Meinung war. "Aber Santelli hat wahrscheinlich das ganze Spiel eine andere Meinung als ich, das ist sein gutes Recht", fing der MSV-Coach keine Diskussion an. Wichtiger war für den Übungsleiter, dass Stoppelkamp seine Führungsqualitäten vom Punkt zeigte: "Dafür ist er unser Kapitän, hier hat er die Verantwortung übernommen."

Ein Kellerkrimi, der logischerweise nicht die höchste spielerische Klasse vorzuweisen hatte, wurde am Ende durch die Willensleistung der Zebras entschieden – fand zumindest auch FWK-Stürmer Marvin Pourié, der für die Würzburger noch verkürzte. "Duisburg war uns in der ersten Halbzeit weit voraus. Die wussten, worum es heute geht. Sie haben den größeren Willen gezeigt", ordnete Pourié die Lage zugunsten des MSV ein. Von Euphorie wird an der Wedau aber keine Rede sein, zu sehr wurde das Nervenkostüm durch Rückschläge strapaziert. Die Zebras müssen nachlegen. "Hoffentlich sind wie jetzt wieder auf einem guten Weg", so auch Bouhaddouz. Einziger Wermutstropfen: Mit Leroy Kwadwo, Rolf Feltscher und Niklas Stierlin werden gleich drei Spieler in der kommenden Woche gelb-gesperrt fehlen.

   

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