MSV-Boss schlägt Alarm: "Sind in einer sehr kritischen Situation"

Finanziell ist der MSV Duisburg bekanntlich nicht auf Rosen gebettet, die Auswirkungen des Coronavirus auf den Spielbetrieb verschärfen die Situation zusätzlich. MSV-Präsident Ingo Wald schlägt daher Alarm – und fürchtet, dass die Zebras bei einem Abbruch der Saison um den Aufstieg gebracht werden könnten.

Annullierung als "Worst Case"

Es sind deutliche Worte, die Wald in einem Interview auf der Vereinshomepage wählt: "Wir sind in einer sehr kritischen Situation." Durch die Saisonpause entgehen dem Tabellenführer notwendige Einnahmen, gleichzeitig laufen die Ausgaben weiter. Und auch wenn Anfang Mai der Ball nach aktuellen Planungen wieder rollen soll: Niemand weiß, ob es tatsächlich dazu kommen wird. Entsprechend steht nach wie vor ein Abbruch der Saison im Raum.

Ein Szenario, das die Zebras sportlich wie finanziell schwer treffen würde: "Sollte es zu einem Abbruch der Saison kommen oder wir könnten die sechs Heimspiele nicht mit Publikum austragen, werden wir den Verlust um rund 1,5 Millionen Euro zusätzlich erhöhen." Jedes Geisterspiel würde die Zebras rund 260.000 Euro kosten. Der "absolute Worst Case" aus Sicht des MSV-Präsidenten wäre ein Saisonabbruch ohne Aufsteiger. "Das würde die Arbeit mehrerer Jahre zerstören", macht der Chef des Tabellenführers klar. An ein reguläres Ende der Saison glaubt Wald aber schon nicht mehr so recht, wie er in der "WAZ" sagt: "Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass die fehlenden Spiele noch bis zum 30. Juni durchgeführt werden."

Wald regt Rettungsschirm an

Die dringendste Aufgabe sei nun aber, "die Liquidität in der spielfreien Zeit sicher zu stellen". Damit das gelingt, regt der 62-Jährige in der "WAZ" einen Rettungsschirm der Bundesligisten für die Klubs der 3. Liga an. Finanziert werden soll der Fonds mit den Mehreinnahmen aus dem neuen TV-Vertrag: "Da noch kein Verein weiß, was er zusätzlich bekommt, und nicht damit planen kann, wären diese Mittel verfügbar", meint Wald. Die Erst- und Zweitligisten dürften das sicherlich anders sehen.

Der Trainingsbetrieb wurde unterdessen eingestellt, auch der Fanshop ist geschlossen. Kündigungen sollen aber verhindert werden: "Wir sind stolz auf unsere Mannschaft. Alle sind Feuer und Flamme für den Verein und sind mit dem MSV durch dick und dünn gegangen. Wir stehen zusammen, auch wenn es mal nicht läuft", sagt Geschäftsführer Michael Klatt.

   

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