MSV-Boss Wald "optimistisch, dass "Lückenschluss gelingen wird"
Der 1:0-Sieg im Kellerduell gegen den SV Meppen war Balsam für die geschundene Seele des MSV Duisburg, der sich intensiver denn je mit der eigenen finanziellen Situationen beschäftigen muss. Präsident Ingo Wald betonte nun aber, dass er allmählich positiv vorausschauen kann und eine Finanzierung der kompletten Saison entgegenblickt. Ergibt das gleichzeitig Möglichkeiten für Winter-Verstärkungen?
Capelli stockt Anteile auf
Mit Argusaugen beobachten sämtliche Teilnehmer der 3. Liga, ob Fans oder Verantwortliche, den 21. Januar. Die Frist zur Nachlizenzierung rückt unaufhaltsam näher und viele Vereine beschäftigen sich bis zum Schluss mit Liquiditätslücken in einer schwierigen Saison – naturgemäß betrifft das auch den MSV Duisburg. "Jetzt schlafe ich aber etwas besser", gab sich Präsident Ingo Wald gegenüber der "Rheinischen Post" jetzt wenige Tage vor Ablauf der Zeit optimistisch. Durch einen weiteren Anteilsverkauf an Capelli, dem Ausrüster und längjährigen MSV-Partner, soll laut Bericht der "größte Brocken aus dem Weg geräumt" sein.
Andernfalls drohen dem MSV sowohl ein Punktabzug als auch eine Geldstrafe für den weiteren Verlauf der Spielzeit. Beides können sich die Zebras nicht erlauben. Im besten Fall, dem Wald inzwischen wohl entgegenblicken kann, passiert aber nichts dergleichen: "Ich bin jetzt vorsichtig optimistisch, dass uns der Lückenschluss gelingen wird." Einen Teil trug dazu auch der Sonder-Dauerkartenverkauf bei, der bei rund 3.200 Exemplaren liegt – das macht knapp 160.000 Euro bar und etwa 480.000 Euro in den Lizenzierungsunterlagen. In der Frankfurter DFB-Zentrale soll das Signal positiv angekommen sein.
"Drei, vier Namen" auf MSV-Liste
"Ich freue mich über die breite Unterstützung bei dieser Aktion", lobte Wald den Zusammenhalt in Duisburg, den der MSV über die gesamte Saison bereits predigt – und dem die Mannschaft mit sportlichen Erfolgen mittlerweile nachkommt. Weitere Sponsoren-Abschlüsse sollen bis zum Donnerstag allerdings noch folgen, um endgültige Sicherheit zu erlangen. Ob der MSV dann auch das nötige Kleingeld für Neuzugänge im Winter übrig haben wird?
Die Situation ist sicherlich verzwickt – vor allem seit der Knieverletzung von Vincent Vermeij am Sonntag, die den Stürmer für mehrere Wochen außer Gefecht setzen wird. In der Pressekonferenz vor dem Nachholspiel gegen Magdeburg kündigte Cheftrainer Gino Lettieri an, dass sich die Verantwortlichen bei erfolgreichem Lückenschluss zusammensetzen werden und auch Sportdirektor Ivica Grlic derzeit nach Finanzierungsmöglichkeiten sucht. "Drei, vier Namen" stünden durchaus auf der MSV-Liste.