MSV Duisburg: Auf die Abwehr ist Verlass

Was in der Hinrunde als unmöglich erschien, ist im Endspurt der aktuellen Saison beinahe komplett umgekehrt: Duisburg kann die Punkte im eigenen Stadion behalten – wenn auch etwas glücklich. Im Vorfeld der Partie gegen Osnabrück betonte Ex-Coach in spe Karsten Baumann, dass man das Spiel gewinnen wolle und – Niederrheinpokal hin oder her – Platz vier angreifen werde. Gesagt, getan. Überlegenheit sieht jedoch anders aus. Mit 51 Punkten steht der MSV nun punktgleich direkt hinter Osnabrück in der Tabelle auf Rang sechs. Durch den Sieg Wiesbadens in Chemnitz haben die Hessen nun die Rolle des Gejagten übernommen.

Baumann stellt um

Ledgerwood, Feisthammel und Gerrit Wegkamp mussten nach der Niederlage bei den Stuttgarter Kickers für Öztürk, de Wit und Onuegbu Platz machen. Gelingen wollte den Zebras zunächst trotzdem nicht viel. Osnabrück stellte den MSV in der ersten Halbzeit vor große Probleme und machte das Spiel, ohne dabei das Ei im Nest unterzubringen. Zum wiederholten Male erwischt man sich dabei, sich zu fragen, warum so viel blau-weiße Bundesligaerfahrung teilweise so unbeholfen und ungefährlich wirken kann. Die Abwehrabteilung hatte jede Menge mit dem Pressing der Gäste zu tun, verrichtete diese Arbeit jedoch größtenteils solide. Der VfL dominierte die Zebras und schnürte diese immer wieder in der eigenen Hälfte ein. Doch wie so oft kamen die Meidericher verbessert aus der Halbzeitansprache und hielten folglich in den verbleibenden 45 Minuten ansprechender dagegen. Osnabrück büßte eine Portion Zielstrebigkeit ein und verbuchte immer mehr Fehler im eigenen Spiel. MSV-Keeper Ratajczak konnte sich über ruhigere Minuten im Bereich seines Kastens freuen. Die knapp 13.000 Zuschauer sahen bei fantastischem Wetter eine Spielverlagerung zugunsten der Zebras, die nur noch durch vereinzelte Konter gefährdet schienen.

Ruhiges Fahrwasser sieht weiterhin anders aus

In der 71. Minute war es dann für die Hausherren soweit: Wenn es Stürmer nicht richten, dann übernimmt eben der Kapitän selbst das Toreschießen. Ecke getreten durch Pierre de Wit, Branimir Bajic setzt sich vorbildlich durch und köpft konsequent zum 1:0 ein – Tech-Nick hätte abgenickt.  Standardsituationen sind zu einer Art Königsdisziplin der Duisburger geworden. Warum aus dem Spiel so wenig zu funktionieren scheint, ist vielen ein Rätsel. Kingsley „King“ Onuegbu – mittlerweile gibt es eigenen Schal – wartet seit sechs Spielen auf einen Treffer und lässt die Fans daran zweifeln, ob er mental noch komplett bei den Zebras ist. Ohnehin ist es spannend, wer bleibt und wer gehen wird. Bleibt abzuwarten, was Sportdirektor Ivica Grlic personell alles aus dem Hut zaubern wird. Fakt ist aber, bevor nächste Saison der große Angriff erfolgen soll (und muss), müssen erst einmal die Hausaufgaben für die neue Lizenz erledigt werden, bei welchen im Fach Mathematik mit siebenstelligen Beträgen gerechnet wird. Ruhiges Fahrwasser sieht weiterhin anders aus.

FOTO: Flohre Fotografie

 

   

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