MSV: Neues Muster – Bewegung auf dem Spielerkarussell

Die gesamte Saison 2013/2014 werden die Meidericher so schnell nicht vergessen: Lizenzverweigerung für die zweite Liga, späte Lizenzerteilung für Liga drei. Sportdirektor Ivica Grlic musste innerhalb kürzester Zeit Trainer und Mannschaft finden. Im Laufe der Saison rückten finanzielle Probleme immer mehr in den Vordergrund und bedrohten erneut die Existenz des Traditionsvereins. Einen Schuldenschnitt später geht es also nun in die Vorbereitung für die kommende Saison.

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 Erneut ein neuer Neustart

Die blau-weißen Fans aus Duisburg sind es gewohnt, beinahe jede Saison diverse neue Gesichter auf dem Autogrammkartenset zu erspähen. Gino Lettieri, neuer Zebra-Coach und selbst Neuzugang, begrüßt Christopher Schorch, Tim Albutat, Erik Wille, Steffen Bohl, Thomas Meißner, Fabian Schnellhardt, Zlatko Janjic, Nico Klotz und Dennis Grote, die die Duisburger verstärken und breiter aufstellen sollen. Aus der zweiten Mannschaft stößt Barkin Cömert dazu. Verabschiedet wurde Christian Eichner, Athanasios Tsourakis, Markus Bollmann, Nikolas Ledgerwood, Patrick Zoundi, Julien Rybacki, Maximilian Güll, Gerrit Wegkamp sowie Phil Ofosu-Ayeh – einer der großen Gewinner der vergangenen Spielzeit, der den Sprung in die zweite Bundesliga geschafft hat.

Mission: possible? 

Unmittelbar vor dem Ende der letzten Saison wurde bekannt gegeben, dass die Zebras nicht mit Karsten Baumann weitermachen werden. Zu viele liegengelassene Punkte veranlasste die Verantwortlichen, die Notbremse zu ziehen und den Vertrag nicht zu verlängern. Viele Namen kursierten daraufhin an der Wedau – am Ende kam der Co-Trainer aus Bielefeld nach Duisburg und wurde dabei gleich befördert. Gino Lettieri soll also den MSV wieder dahin führen, wo sie eigentlich hingehören: in die zweite Bundesliga. Damit diese Mission gelingt, wurde der Etat angehoben und an dem Transfermarktbuffet zugeschlagen. Dabei ist die Aufgabe ebenso, den Kader breiter aufzustellen und adäquaten Bankersatz zu besitzen.

Ankommen und einchecken – aber im Lazarett 

Die Saisonvorbereitung steht aktuell für manche unter keinem besonders guten Stern: Erik Wille, Neuzugang von der Eintracht aus Frankfurt, hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Eigentlich ist er im defensiven Mittelfeld zuhause, jedoch war ein Umzug in die rechte Verteidigung angedacht. Als wäre das nicht genug, fiel im Trainingslager Eisenach die gesamte Innenverteidigung mit Bajic und Meißner, gekommen vom BVB II, wegen eines Infektes aus und beide sind somit ebenso im Trainingsrückstand – wenngleich eine Rückkehr hier voraussichtlich schneller erfolgen wird. Erfreulich aus Sicht der Meidericher ist die Rückkehr von Sympathieträger Sascha Dum, der der linken Abwehrseite wieder Stabilität und Offensivdynamik verleihen soll.

Dankt der King ab? 

Die Suche nach einem neuen Stürmer war kein besonders großes Geheimnis: Wegkamp enttäuschte und Kingsley Onuegbu konnte an seine Form vom Beginn der Saison nicht mehr richtig anknüpfen. Von Erzgebirge Aue kommt nun Zlatko Janjic und soll dem offensiven Zebragalopp neuen Schwung verleihen. Im Interview betonte Ivica Grlic seine Bedeutung für die Mannschaft: „Wir haben uns sehr intensiv um Zlatko bemüht und sind froh, dass er sich für uns entschieden hat. Zlatko ist von seinem Auftreten, Können und seiner Erfahrung genau der Spielertyp, den wir für unsere Offensive gesucht haben.“   

Variable Regieführung

Lediglich in der Abwehr bleibt es eindeutig, wer der Chef ist: Routinier und Kapitän Branimir Bajic hat das Sagen und daran wird sich voraussichtlich auch nichts ändern. Im Mittelfeld gibt es durchaus mehrere Kandidaten auf den zentralen Regiestuhl. Dennis Grote kommt von Preußen Münster und zog dort im Mittelfeld die Fäden. Dazu gesellt sich Steffen Bohl vom Ligakonkurrenten Energie Cottbus, mit seinen 30 Jahren ein weiterer Routinier. Dann wären da ja noch die altbekannten Gesichter wie Pierre de Wit und Kevin Wolze. Der 20-jährige Fabian Schnellhardt vom 1.FC Köln gilt als technisch versiertes Talent und gehört zu den besten Transfers des Sportdirektors. Gino Lettieri wird bei der Aufstellung definitiv mehr Auswahl und Spielraum haben, als das noch bei Karsten Baumann der Fall war.

Duisburg muss Mitfavorit sein 

Die Entschuldigung, dass die Mannschaft sich zunächst finden muss, wird trotz diverser neuer Gesichter nicht gelten können. Ein Grundgerüst aus der alten Saison wird weiterhin mit von der Partie sein. Duisburg genießt eine komplette Saisonvorbereitung samt Trainingslager und muss beim Auftakt in Regensburg sofort die richtigen Weichen stellen. Das erste Heimspiel bestreiten die Zebras eine Woche später gegen den Aufsteiger Sonnenhof Großaspach, was sowohl Chance als auch Gefahr bedeuten kann. Es gilt, den zahlreichen Fans, von denen aktuell über 5.100 eine Dauerkarte besitzen, die richtigen Ansätze zu präsentieren und dieses Mal dabei keine Punkte liegen zu lassen.

FOTO: Robin Bogaletzki

   

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