MSV Duisburg: Dreikampf um den Stammplatz im Tor
Drei Torhüter kämpfen beim MSV Duisburg um den Platz als Stammtorwart für die kommende Drittliga-Saison: Neben Mark Flekken sind auch Marcel Lenz und Daniel Zeaiter im Rennen. liga3-online.de hat sich die Keeper mal genauer angeschaut und wagt eine Prognose, wer am ersten Spieltag gegen den SC Paderborn im Tor stehen wird.
Mark Flekken mit Vorteilen
Die neue Nummer eins, wenn man die Rückennummer heranzieht, ist mit Mark Flekken ein sogenannter moderner Torwart. Als ehemaliger Feldspieler hat er ein großes Spielverständnis und fühlt sich mit dem Ball am Fuß durchaus wohl. Das deutete er in der Vorbereitung beim Testspiel gegen Wacker Innsbruck bereits an. Hier ließ er einen Angreifer der Österreicher mit einem geschickten Dribbling vor dem eigenen Strafraum abgezockt ins Leere laufen. Allgemein gilt Flekken als selbstbewusst und hat seine Stärken zudem im 1 gegen 1 sowie in der Strafraumbeherrschung. Der 23-jährige Niederländer kam nach drei Jahren bei der Spielvereinigung Greuther Fürth an die Wedau. Zuvor hütete er in der Jugend das Tor von Alemannia Aachen und schnupperte dort anschließend Profiluft. Unterm Strich kommt der 1,95 Meter lange Flekken auf 15 Drittliga-Spiele für Aachen und auf drei Zweitliga-Einsätze für das Kleeblatt, bei denen er auch 25 Spiele für die U23 in der Regionalliga Bayern absolvierte. Obwohl Flekken der große Durchbruch in Fürth verwehrt blieb, stellte ihm der ehemalige Fürther Torwarttrainer Frederik Gößling bei den Verantwortlichen des MSV Duisburg ein positives Zeugnis aus. Auch in einschlägigen Foren rund um die Mittelfranken liest man ausschließlich Gutes über das "Neuzebra“. Flekken selbst hat bei den Zebras jedenfalls Großes vor: "Ich möchte so viele Spiele wie möglich machen“, sagte er bei seiner Vorstellung. Nach drei Jahren als Ersatzmann peilt er eindeutig einen Stammplatz bei den Meiderichern an. Stammplatz-Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent.
Lenz macht Fortschritte
Bereits seit sechs Jahren ist Marcel Lenz im Profiteam der Zebras. Der mitspielende Torwart zeigte bei seinen Spielen im Zebradress immer wieder starke Ansätze. Auf der anderen Seite wirkte er selten sattelfest. Die magere Einsatzbilanz des ehemaligen U19-Nationalspielers lautet: Acht Spiele in Liga 3, ein Einsatz in Liga 2, sowie beide Spiele in der misslungen Relegation gegen die Würzburger Kickers. Überzeugte Lenz noch durch Ruhe und Sicherheit als Ersatz für den verletzten Michael Ratajczak am letzten Spieltag gegen RB Leipzig (1:0), so unsicher wirkte er speziell im Hinspiel der Relegation bei den Kickers (0:2). Ein Beispiel dafür war seine Orientierungslosigkeit im Strafraum der Zebras vor dem Elfmeter für den Gegner. Danach standen die Zeichen für Lenz, der noch ein Jahr Vertrag bei den Zebras hat, lange auf Abschied, doch im Trainingslager konnte sich der gebürtige Duisburger in den Vordergrund spielen. Beim Test gegen den französischen Zweitligisten Valenciennes (4:1) spielte er die volle Distanz und auch im Training macht Lenz spürbare Fortschritte. MSV-Torwartcoach Sven Beuckert ist mit ihm derzeit "sehr zufrieden“. Stammplatz-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent.
Daniel Zeaiter hat Kaderplatz wohl sicher
Der in Deutschland geborene Daniel Zeaiter kam aus dem Nachwuchs des FSV Mainz nach Meiderich. Dort hütete er nach seiner Zeit bei der U19 in der letzten Saison fünf Mal das Tor des Mainzer Unterbaus in der Dritten Liga. Er stand sogar beim Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg im Kader der Profis und konnte Bundesliga-Atmosphäre schnuppern. Ferner nahm er schon an zwei Länderspielreisen des Libanons teil. Trotzdem ist Zeaiter der unerfahrenste Keeper im MSV-Trio. Das wirkt sich für den ehemaligen 05er wiederum positiv im Hinblick auf die U23-Regelung aus. Zeaiter erfüllt exklusiv die Bedingungen und wird somit höchstwahrscheinlich immer im Kader der Zebras bei Ligaspielen stehen. Stammplatz-Wahrscheinlichkeit: 10 Prozent.
Fazit
Im Trainingslager in Österreich bestritt der MSV Duisburg drei Testspiele. Jeder Keeper durfte dabei einmal ran. Bei einem Testspiel-Turnier am Samstag kamen Flekken und Lenz in jeweils einem Spiel zum Einsatz. Dies kann ein Indiz für ein Zweikampf zwischen den beiden sein. In diesem Zweikampf scheint derzeit mehr für Flekken zu sprechen. Der Niederländer ist im wahrsten Sinne des Wortes „unbefleckt“. In seinen bisherigen Auftritten beim MSV machte er einen mutigen, guten Eindruck, während über Marcel Lenz noch immer die verpatzte Relegation und seine wenig überzeugende Leistung in diesen Spielen schwebt. Ein weiteres Argument für Flekken ist die große Wertschätzung, die er bei den MSV Verantwortlichen genießt. So verriet Sven Beuckert, der MSV sei schon vor drei Jahren an einer Verpflichtung von Flekken interessiert gewesen. Diese hatte sich aber dann aufgrund des Lizenzentzugs zerschlagen. Nun ist der damalige Wunschtorhüter tatsächlich in Duisburg unter Vertrag und hat die besten Chancen auf das Tor der Zebras. Für Zeaiter blieb dann relativ sicher der Platz auf der Bank. Für Lenz ginge es dann beim MSV auf die Tribüne.