MSV Duisburg hofft auf Trendwende in Kiel
Störche gegen Zebras heißt es pünktlich um 14 Uhr im Holstein-Stadion, welches zu den zwanzig ältesten Spielstätten in Deutschland zählt. Der MSV hat Kiel noch „gut“ in Erinnerung: In der DFB-Pokal Saison 2011/12 verloren die Meidericher überraschend mit 2:0 und schieden aus dem Turnier aus. Die aktuelle Drittliga-Saison verlief für die Aufsteiger aus dem Norden bisher blendend – mit Platz fünf und 15 Punkte können Team und Anhänger bisher sehr zufrieden sein. Etwas anders sieht es bei den Zebras aus, die zuletzt gegen Darmstadt regelrecht untergegangen sind. Elf Punkte und Rang 14 entsprechen nicht dem Anspruch des MSV, es ist aber die bittere Realität. Ob die Meidericher ihre Niederlagenserie gegen Kiel stoppen können, kann man live auf ndr.de verfolgen.
Respekt auf beiden Seiten
Kiel-Coach Karsten Neitzel plagen vor dem Heimspiel gegen den MSV einige Verletzungssorgen, wodurch die personelle Situation durchaus angespannt ist. Jarek Lindner und Marlon Krause erlitten beide einen Kreuzbandriss, während sich Andy Hebler im Aufbautraining befindet und ebenso ausfällt. David Urban muss sich einer Oberschenkel-OP unterziehen und Marc Heider muss aufgrund einer Bänderverletzung passen. Zu viel Kopfzerbrechen bereitet es Neitzel aber nicht: „Nach der Verletzung von Marlon Krause müssen wir erneut umbauen. Niemand kann so einfach 4 bis 5 Spieler nahtlos ersetzen. Aber ich habe großes Vertrauen in meine Mannschaft und wir werden auch mit dieser neuen Situation intelligent umgehen.“ Obwohl der MSV Duisburg in den letzten Spielen nicht zu überzeugen wusste, ist der Respekt ungetrübt: „Der MSV Duisburg hat eine sehr gute Mannschaft und die erste Elf hat das Zeug dazu, direkt wieder in die 2. Bundesliga aufzusteigen“, so der Holstein-Coach. „Neben Leipzig und Heidenheim zähle ich den MSV zu den ernsthaftesten Anwärtern für ganz oben. Die individuelle Klasse ist sehr, sehr hoch.“ Auf Seiten der Zebras muss man weiterhin auf Jens Wissing und Athanasios Tsourakis verzichten, wohingegen die Nummer 1 Michael Ratajczak aller Voraussicht nach wieder zwischen den Pfosten stehen wird. Der Wille ist bei allen Meiderichern groß, die vergangenen Tiefpunkte vergessen zu machen und das eigene Schiff in der Hansestadt wieder in ruhige Fahrgewässer zu steuern: „Wir wollen wieder Wind in den Segeln haben“, zeigt sich Trainer Karsten Baumann motiviert. „Das heißt natürlich: Wir wollen unbedingt wieder punkten!“ Bis auf den Torwart wird die Mannschaft dieselbe sein, die sich zuvor gegen Darmstadt blamierte. Ob die Einstellung dieselbe sein wird, bleibt abzuwarten. Rund 600 Fans werden die Zebras begleiten und an der Förde erwartet.
Der MSV brauch dringend Punkte
Mit einem Sieg gegen die verunsicherten Zebras wäre Kiel oben dran und kann weiterhin einen traumhaften Start in die dritte Liga feiern. Die bisherige Euphorie der Meidericher würde dann die Rückreise ins Ruhrgebiet nicht mit antreten. Aus Duisburger Sicht sind Punkte in Kiel Pflicht, um nicht weiter in der Tabelle abzurutschen und endlich das Ruder rumzureißen. Sollten individuelle Fehler und katastrophale Nachlässigkeiten, die zuletzt mitspielten, nicht ausgewechselt werden, wird die Aufgabe in Kiel allerdings eher eine Mission: Impossible.
FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi