Verwirrung um Gelbsperre: MSV legt Einspruch gegen BVB-Spiel ein

Der MSV Duisburg hat am Montagabend Einspruch gegen die 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmunds U23 eingelegt. Hintergrund sind Irritationen um die fünfte gelbe Karte für BVB-Kapitän Franz Pfanne. Die Erfolgsaussichten sind allerdings eher gering.

Ein Fehler im DFB-System

Mit 1:3 mussten sich die Zebras am Sonntag gegen die U23 des BVB geschlagen geben und dabei die vierte Heimpleite in Folge hinnehmen. Wird die Partie am grünen Tisch nun doch noch für den MSV gewertet? Am Montag legte der MSV beim DFB auf jeden Fall erst einmal fristgerecht Einspruch gegen die Spielwertung ein. Die Begründung: "Nach Prüfung durch einen Sport-Anwalt sind die Zebras der Überzeugung, dass BVB-Kapitän Franz Pfanne nicht hätte eingesetzt werden dürfen."

Was war passiert? Im Vorfeld der Partie war der Kapitän der Dortmunder Zweitvertretung auf der DFB-Homepage zunächst unter den für den anstehenden Spieltag gesperrten Spielern aufgelistet, nachdem er am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück vermeintlich die fünfte gelbe Karte gesehen hatte. Laut dem internen, aber für den Verband maßgeblichen, DFB-Net war es jedoch erst seine vierte. Die Diskrepanz ergibt sich daraus, dass Pfanne beim Spiel gegen den SV Meppen am 6. November in der 50. Minute für ein Foulspiel an Morgan Faßbender von Schiedsrichter Patrick Glaser eine gelbe Karte gesehen hatte (TV-Bilder ab 1:29:25), die im Nachgang nicht korrekt bei ihm vermerkt worden war.

Im DFB-Net wurde die gelbe Karte nämlich nicht Pfanne, sondern Maik Amedick zugeschrieben. Allerdings war der 19-Jährige gegen die Emsländer gar nicht zum Einsatz gekommen, sondern saß auf der Bank. Dass er die gelbe Karte möglicherweise wegen Meckerns gesehen haben könnte, widerlegen die TV-Bilder eindeutig. Heißt: Offensichtlich ist es bei der Weitergabe der Daten zu einem Fehler gekommen, der auf einen Zahlendreher bei den Rückennummern zurückzuführen sein könnte: Denn während Pfanne mit der 23 aufläuft, hatte Amedick (mittlerweile an Wiedenbrück verliehen) die 22. Möglicherweise ist Schiedsrichter Glaser beim Eintragen der Karte in der Zeile verrutscht. Ein ärgerlicher Fehler, der natürlich nicht passieren darf.

Geringe Erfolgsaussichten

Ob der Einspruch nun erfolgreich ist? Unwahrscheinlich. Nach "Kicker"-Angaben hatte der DFB dem BVB im Vorfeld bestätigt, dass Pfanne spielberechtigt ist. Den BVB trifft somit keine Schuld – zumal Pfanne im DFB-Net vor der Partie mit vier gelben Karten gelistet war. Und das ist am Ende maßgeblich. Sollten die Duisburger dennoch Recht bekommen, würde die Partie gemäß Paragraf 17 der DFB Rechts- und Verfahrensordnung mit 2:0 für den MSV gewertet werden. Das DFB-Sportgericht wird nun zunächst die Beteiligten anschreiben und um Stellungnahmen bitten. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahmen wird das Sportgericht über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.

Im Heimspiel des BVB gegen den TSV Havelse am nächsten Samstag wird Pfanne übrigens fehlen, nachdem er in Duisburg erneut Gelb gesehen hatte. Dieses Mal war es auch offiziell die fünfte, wie der DFB auf seiner Homepage bestätigt. Genau genommen ist es allerdings bereits seine sechste gelbe Karte in dieser Saison.

   

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