Lieberknechts Überraschungs-Plan geht voll auf

Nachdem der MSV Duisburg schon gegen Chemnitz dreifach punktete, holte er auch mit dem 3:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern die volle Ausbeute. Auch, weil der speziell für den Gegner zurechtgelegte Matchplan voll auf ging.

MSV setzt auf Dreierkette und Standards

Umstellung, Standards und Leidenschaft – diese drei Punkte stellte Torsten Lieberknecht nach dem Spiel als die Gründe für den Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern heraus. Denn, und das gab auch FCK-Trainer Schommers auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu: Die Aufstellung der Zebras überraschte. Anstatt der gewohnten Viererkette bot Lieberknecht einen Dreierverbund in der Abwehr auf, mit dem normalerweise im Mittelfeld auflaufenden Maximilian Jansen als zentralem Innenverteidiger.

Ein Plan, von dem die Mannschaft erst kurzfristig erfuhr: "Ich habe den Jungs heute morgen im Abschlusstraining meine Idee preisgegeben und sie gefragt, ob sie damit einverstanden sind", erklärte Lieberknecht am "Magenta"-Mikrofon und führte auf der Pressekonferenz aus: "Ich denke, dass es uns am Anfang gelungen ist, da einen Überraschungseffekt zu setzen. Deswegen gilt da mein Dank der Mannschaft, dass sie der Idee gefolgt ist."

Dazu attestierte er seiner Mannschaft eine leidenschaftliche Leistung, mit "viel Laufarbeit, viel Räume schließen, vielen Zweikämpfen." So schaltete sein Team etwa schnell, als Andre Hainault kurz vor dem eigenen Sechzehner einen eklatanten Fehlpass schlug. Einen kurzen Konter später drehte Angreifer Mickels nach seinem Führungstreffer (6.) zum Jubel ab. 

Jansen feiert Tor-Premiere

In der 31. Minute erzielte Lautern durch einen Thiele-Elfmeter den Ausgleich. Dass es bei dem nicht blieb, lag vor allem am zweiten zentralen Punkt von Lieberknechts Matchplan: "Ich denke, dass es entscheidend war, dass wir die Standards sehr bewusst geschossen haben." Hier hatte der MSV eine Schwäche ausgemacht: "Wir wussten, dass der FCK in den letzten Spielen den einen oder anderen Standard geschluckt hat. Da ist auch ein psychologischer Effekt dabei."

Und so war es in der 39. Minute der ebenfalls neu in die Startelf gerückte Vincent Vermeij, der eine Stoppelkamp-Flanke eiskalt ins Netz drückte. In der zweiten Halbzeit führte dann ein erneuter Eckball zur Vorentscheidung: Während der FCK damit beschäftigt war, Vermeij zu decken, hatte der eigentlich notorisch torlose Maximilian Jansen freie Bahn und erzielte sein erstes Profitor überhaupt – nach mehr als 100 Spielen im Profibereich: "Alle fokussieren sich auf den Vincent und ich steh glücklich dahinter", fasste Jansen knapp zusammen, der sich zwar sichtbar freute, aber auch betonte: "Viel wichtiger sind die drei Punkte im Rücken."

In der Tabelle helfen sie auf jeden Fall, denn durch das 3:1 hat der MSV seine Führung an der Tabellenspitze ein wenig ausbauen können. Die Zebras rangieren mit 54 Punkten auf Platz 1, dahinter folgen Bayern II und Braunschweig mit je 51 Zählern. Waldhof Mannheim und Würzburg lauern mit 50 Punkten – und Letztere sind auch die nächste Station: Am kommenden Samstag empfängt der MSV die Kickers im heimischen Stadion.

   

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