MSV Duisburg: Nullnummer als Generalprobe für das Derby
Während sich Ruhrpottrivale Rot-Weiss Essen gegen SC Verl mit 2:0 warmschießen konnte, kamen die Zebras am Freitag vor 11.296 Zuschauern gegen den VfB Stuttgart II nicht über ein torloses Remis hinaus. Gedanklich scheinen die meisten ohnehin bereits auf dem Weg nach Essen zu sein. Niederrheinpokal-Halbfinale lautet Dienstag die Devise. Der Angriff auf Platz vier in der Liga erfolgte nicht wirklich und für die kommende Hochsicherheitspartie muss die Mannschaft von Karsten Baumann wieder deutlich mehr Kreativität an den Tag legen. Stuttgart hält sicher weiterhin über Wasser und bleibt auf Rang 16. Duisburg lauert auf Platz sechs – allerdings geht es kommendes Wochenende zu den starken Stuttgarter Kickers, die mit einem Sieg an den Zebras vorbeiziehen könnten.
VfB verteidigt vehement
Sich als Abstiegskandidat auf die Verteidigung zu konzentrieren, war keine besondere Überraschung für alle Spielbeobachter. Dass Duisburg allerdings stellenweise ziemlich harm- und ideenlos agierte, schon eher. Somit fand ein Großteil der Spielszenen im Mittelfeld statt, zumal der MSV seinerseits in den meisten Fällen sicher und problemlos verteidigte. Wenn die Abwehr der Stuttgarter tatsächlich einmal geschlagen war, wurde der Ball trotzdem nicht im Netz untergebracht. So geschehen in der 38. Minute, als Onuegbu die Hereingabe Ofosu-Ayehs aus kurzer Distanz noch über das Tor befördert. Dadurch musste der VfB die Verteidigungslinie nicht sonderlich öffnen und konnte seine Taktik beibehalten.
Wechsel brachten keine Impulse
Karsten Baumann wollte den berühmten frischen Wind heraufbeschwören und wechselte Gerrit Wegkamp für Tanju Öztürk ein, allerdings blieb es eher bei einer sanften Brise. Duisburg erarbeitete sich immer wieder ein Übergewicht, vollendete aber nicht entschlossen genug. Zahlreiche Ungenauigkeiten im Passspiel brachten die Stuttgarter selten in Verlegenheit und sie konnten ihrerseits durch unschwere Balleroberungen Konter fahren – wenn auch wenig spektakulär. Die späte Einwechslung Ayciceks hätte beinahe Baumanns Händchen vergoldet, jedoch zeigte sich der Ersatz für Zoundi ebenso ungenau im Abschluss und versemmelte eine gute Chance in der Schlussviertelstunde. So endete eine ereignisarme Partie ohne jeglichen Treffer.
Sport1 zeigt Halbfinale im TV
Seit Wochen ist das Ruhrgebietsderby in aller Munde: Ausverkaufte Hafenstraße, Stimmung am Siedepunkt. Dabei ist der eigentliche Wettbewerb eher außen vor: Es geht um das reine Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine, die sich auch aus höheren Ligen noch gut kennen. Keiner will verlieren, wobei RWE ohnehin nur gewinnen kann. Volles Haus, TV-Übertragung und ein attraktiver Gegner. Für Duisburg wäre eine Niederlage eher eine Blamage, die jede noch so perfekte englische Woche sofort vergessen machen würde. Durch das Erreichen des notwendigen Schuldenschnittes ging wieder ein kleiner Ruck durch die Mannschaft sowie bei den Fans, die das Wort Zukunft fortan mit etwas mehr Optimismus in den Mund nehmen können. Die Vorfreude könnte nicht größer sein, allerdings müssen sich die Zebras wieder steigern, denn die vergangene Drittligapartie ließ den nötigen Biss und die Entschlossenheit schmerzlich vermissen. Am kommenden Spieltag haben es die Meidericher im Ligageschäft erneut mit Schwaben zu tun und müssen bei den Stuttgarter Kickers antreten, während der VfB nach Osnabrück reist.
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