MSV Duisburg: Poker um Petar Sliskovic läuft
Nach nur einem Jahr will Petar Sliskovic den MSV Duisburg wieder verlassen, dem Angreifer liegt ein Angebot von Türkgücü München vor. Problem: Der Aufsteiger will keine Ablöse zahlen. Der Poker hat begonnen.
Sliskovic hat sich krank gemeldet
Auch als Fußballer ist im Krankheitsfall eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt nötig, diese legte Petar Sliskovic seinem Coach bereits vor. Aus dem Kopf heraus schätzte Torsten Lieberknecht die Ausfallzeit des Stürmers auf zwei Wochen ein, längst ist aber klar: Sliskovic pocht auf einen Wechsel zum Liga-Konkurrenten. "Bei Petar ist es eben so, dass das Angebot seitens Türkgücü da ist und er dieses Angebot liebend gern annehmen würde", macht auch Lieberknecht keinen Hehl aus dem Wechselwunsch des Stürmers. Den Verdacht auf einen Zusammenhang mit der Krankmeldung wollte der Coach bewusst vermeiden: "Ich setze mich nicht über die Diagnose eines Arztes."
Der Poker ist eröffnet. Türkgücü will dem Vernehmen nach keine Ablöse für Sliskovic zahlen, scheint sich aber mit dem Stürmer bereits einig zu sein. Sportdirektor Ivica Grlic erklärte zuvor schon, dass es ohne Ablöse keine weiteren Abgänge geben wird. In diese Kerbe schlug auch Lieberknecht ganz deutlich: "Das ganze macht nur Sinn, wenn sich das auf Seiten der Finanzen für den MSV lohnt."
"Mentales Loch"
Sliskovic soll sich in einem "mentalen Loch" befinden, die Vergleiche zu Tim Albutats Wechsel nach Uerdingen folgen automatisch. Viele MSV-Fans rechnen nicht mehr mit dem Stürmer, die meisten wollen das auch gar nicht mehr. Lieberknecht beschäftigt sich derweil vorwiegend mit dem vorhandenen Personal: "Für mich ist es so, dass ich gerne Spieler in meinen Reihen habe, die für eine Sache brennen und sich dem komplett verschreiben."
Mit dem Engagement seiner Mannschaft ist der Coach im Zwischenfazit entsprechend zufrieden. Besonders U19-Spieler Folarin Williams spielte sich mit Einsatzwille und Leidenschaft ins Herz des Fußballlehrers, unbestritten sind aber auch noch die Schwächen des jungen Talents. Eine Entscheidung über die Zukunft des Innenverteidigers ist noch offen.