MSV: Schauinsland-Reisen verzichtet auf 6 Millionen Euro

Nachdem der MSV Duisburg vor zwei Wochen vermeldet hatte, eine Lösung mit Hauptsponsor "Schauinsland-Reisen" bezüglich der ausstehenden Darlehensrückzahlungen gefunden zu haben, sind nun nähere Details bekannt geworden. So verzichtet das Unternehmen auf sechs Millionen Euro und erhält im Gegenzug einen sogenannten Besserungsschein.

"Forderungsverzicht gegen Besserungsschein"

Sechs Millionen Euro! Mit dieser Summe stand der MSV bei Hauptsponsor "Schauinsland-Reisen" bislang in der Kreide. Dabei handelte es sich jeweils um Darlehen (inklusive Zinsen), die bis Juni 2024 und Juni 2025 gestundet waren. Hätte das Reise-Unternehmen auf eine Rückzahlung bestanden, wäre die Lizenz der Zebras für die kommende Saison gefährdet gewesen. Dazu kommt es durch die Anfang Dezember getroffene Lösung aber nicht. Konkret habe man sich auf einen "Forderungsverzicht gegen Besserungsschein" geeinigt, wie Präsident Ingo Wald am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz verkündete. Durch den Verzicht von "Schauinsland-Reisen" auf die Rückzahlung der sechs Millionen Euro werden diese Verbindlichkeiten aus der Bilanz gestrichen, was sowohl beim e.V. als auch bei der KGaA für eine "deutlich verbesserte Eigenkapital-Situation“ sorge, so Wald.

Über den Besserungsschein kann es zwar in Zukunft zu einer Rückzahlung kommen, allerdings erst, wenn die Zebras unerwartete Zusatzeinnahmen erwirtschaften – etwa "wenn der MSV mal in der vierten DFB-Pokalrunde steht, oder wenn es vielleicht mal die Situation gibt, dass ein großer Investor kommt, dass man da in kleinen Teilen dran partizipiert", erklärte Andreas Rüttgers, Touristikleiter des Unternehmens. Eine weitere Möglichkeit sie die Partizipation an einem Spielertransfer in der 2. Liga oder der Bundesliga. Aber nur so, "dass der Verein alle Möglichkeiten hat, weiter handlungsfähig zu sein", betonte Rüttgers. Sollte eines Tages die Rückkehr in die 2. Liga gelingen, falle dies nicht in den Bereich, wo der Besserungsschein zum Tragen kommen wird. Generell werde "Schauinsland-Reisen", das dem MSV mit der Lösung die "Luft zum Atmen geben will", nicht in den Lizenzbereich eingreifen. Gleichwohl zeigte sich Rüttgers zuversichtlich, das Geld "irgendwann zurückzubekommen".

Wald spricht von "Befreiungsschlag"

Wald bezeichnete die Vereinbarung mit "Schauinsland-Reisen" als "Befreiungsschlag", stellte aber klar, dass finanziell weiterhin keine großen Sprünge möglich seien: "Wir haben dadurch, dass das Darlehen immer gestundet worden ist, keine Rückstellungen oder Rücklagen gebildet, wodurch wir jetzt einen Topf mit beispielsweise einer Million Euro hätten, die wir in Neuverpflichtungen investieren könnten." Zwar würden durch die Lösung nun "sicherlich freie Mittel" zur Verfügung stehen, um diese in den Kader investieren zu können, "aber die sind bei weitem nicht in dieser Größenordnung, wie der eine oder andere sich das vielleicht wünschen würde". Am bereits im Frühjahr kommunizierten Ausstieg als Hauptsponsor zum Saisonende hält "Schauinsland-Reisen" indes fest. Klar ist zudem auch: Neue Darlehen wird das Unternehmen dem Klub aus rechtlichen Gründen künftig nicht mehr zur Verfügung stellen können.

Unterdessen will Wald weiter um Michael Preetz als Nachfolger für Peter Mohnhaupt und Thomas Wulf, die im kommenden Frühjahr von Bord gehen, kämpfen. Nachdem der 56-Jährige Mitte November kontaktiert worden war, hatte er abgesagt – und bekräftigte das "Nein" auch am vergangenen Sonntag vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden nochmal. "Das erste Nein muss ja nicht endgültig sein. Obwohl, für ihn ist es endgültig, für uns ist es das aber nicht", so Wald. Gesucht werde ein Geschäftsführer mit sportlichem Hintergrund. "Der neue Mann soll das Gesicht des Sports für die Öffentlichkeit sein." Einen neuen Mann benötigt der MSV auch für die U19, da Trainer Engin Vural, der nach der Entlassung von Torsten Ziegner zwischenzeitlich als Chefcoach der Profis fungierte, laut dem "RevierSport" zu einem Wechsel in die U19 von Fortuna Düsseldorf stehen soll.

   

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