MSV Duisburg: Trostloser Kick baut Tabellenführung aus

Kaum vorstellbar, aber dank eines tristen Spiels ohne große Höhepunkte ergaunert sich der MSV Duisburg wieder einen Punkt Vorsprung im Aufstiegsrennen. Während die Konkurrenz aus Osnabrück, Aalen und Lotte ihre Partien allesamt mit einem Gegentor verloren, konnten die Zebras ihre Null zum siebten Mal im 13. Spiel halten. So gesehen gab es kleine Gründe zum Feiern – ein wichtiger Dreier zählte nicht dazu.

Erschreckend ungefährlich

Halloween steht vor der Tür und das Grusel-Fest wird in Deutschland immer populärer. So anscheinend auch beim MSV Duisburg, denn was die Meidericher gegen die SG Sonnenhof Großaspach ablieferte, war teilweise erschreckend. Gegen eine äußerst defensiv eingestellte Mannschaft gelang der Elf von der Wedau nämlich erneut wenig, sodass am Ende wieder kein Tor für die Blau-Weißen auf dem Zettel stand – dafür allerdings ein Punktgewinn, mit dem die Duisburger durchaus zufrieden sein können. Denn dank dieses Erfolges baut der MSV seinen Vorsprung in der Tabelle tatsächlich aus und kann dementsprechend bis nach der Länderspielpause nicht mehr von einem direkten Aufstiegsrang verdrängt werden. Dies liegt in erster Linie an der Defensive der Zebras, die im Gegensatz zu den Konkurrenten aus Osnabrück, Aalen und Lotte keine Fehler zuließ. Die drei unmittelbaren Verfolger patzten allesamt, verloren mit ihren jeweiligen 0:1-Niederlagen aber trotzdem nicht allzu viel Boden auf den MSV Duisburg. Für die Meidericher Minimalisten – erst 14 eigene Tore, aber auch nur acht Gegentore – gilt es in der Offensive nachzulegen, wenn auch nur mit einem Treffer pro Spiel.

Grund zum Feiern? Geht so…

Spiele mit Beteiligung der Duisburger sehen auf dem Papier nicht sehr spektakulär aus. Solange der MSV seine Aufstiegschancen wahren kann, werden die Fans diese mageren Ergebnisse aber tolerieren. Richtige Freude kommt angesichts der wenigen Tore seltener zustande, denn von einem Tabellenführer wünschen sich die Zuschauer grundsätzlich etwas mehr. Das wissen zweifelsohne auch die Verantwortlichen beim MSV Duisburg, sodass der Punktgewinn gegen ebenso ungefährliche Großaspacher nur ein kleiner Grund zum Feiern bleibt. Ebenso genüsslich wird es Trainer Ilia Gruev angegangen sein, der zu seinem Geburtstag am Sonntag nicht mit einem Dreier beschenkt wurde. Chancen dazu gab es nur wenige, so zum Beispiel ein Querpass vom Startelf-Debütant Martin Dausch auf Zlatko Janjic (16.), der am Fuß des Ex-Zebra David Yelldell scheiterte. Die zweite Großchance der Partie erhielt Thomas Bröker kurz nach der Halbzeitpause (48.), als er den Ball im Sechzehner am Tor vorbeischlenzte. Die Phrase "stets bemüht" trifft am ehesten alle weiteren Angriffsbemühungen der Meidericher, die wie schon in der Vorwoche gegen Hansa Rostock an ihrer eigenen Kreativlosigkeit verzweifelten. Kevin Wolze hatte eine gute Schussposition (71.) nach einer Ecke, eine gefährliche Flanke vom Linksverteidiger kam selten an. Zlatko Janjic wirkte spritziger, als in seinen letzten Spielen, dennoch erzeugten vor allem seine Standards keinerlei Torgefahr. Simon Brandstetter rieb sich im Sturm auf, lief jeden Gegner an und jedem Ball hinterher, augenscheinlich aber ohne etwas dabei zu bewirken. "Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir einen Punkt gewonnen. Aufgrund der zweiten Halbzeit zwei Zähler verloren", analysierte Torwart Mark Flekken in der "WAZ" dieselben Mechanismen, bei denen die Meidericher derzeit noch Sand im Getriebe haben. Wer es trotz all dieser Kritikpunkte dennoch schafft, seine Aufstiegsambitionen mit einem schlechten Spiel auszubauen, der steht zweifelsfrei zurecht auf Platz Eins.

   

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