MSV Duisburg: Engin Vural als Dauerlösung eine "Option"
Knapp 80 Minuten dauerte am Montag die erste Einheit von MSV-Interimscoach Engin Vural. Der 38-Jährige bereitet die Mannschaft nach der Trennung von Cheftrainer Torsten Ziegner auf das Spiel bei Viktoria Köln am Samstag vor und sitzt dort auf der Bank. Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Dass Vural dauerhaft übernimmt, ist aber durchaus möglich.
"Hat riesig Spaß gemacht"
"Das erste Eis ist gebrochen", sagte Vural im Anschluss an das Training gegenüber dem Vereins-TV und berichtete von einer "sehr ordentlichen" und "intensiven" Einheit. "Es hat riesig Spaß gemacht, die Jungs haben gut gearbeitet." In den nächsten Tagen soll nun ein Matchplan für die Partie bei Viktoria Köln am Samstag ausgearbeitet werden. Vural zeigte sich "positiv und optimistisch", gegen die Höhenberger eine gute Mannschaft ins Rennen schicken zu können, die im siebten Anlauf den ersten Sieg holt.
Sollte das gelingen, könnte Vural dauerhaft als Coach der Profis fungieren. Der MSV ließ am Montag zwar verlauten, sich darauf verständigt zu haben, "jetzt nicht über Laufzeiten zu sprechen, sondern kurzfristig den Erfolg zurückholen zu wollen", doch Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp bezeichnet die Variante, langfristig auf den bisherigen U19-Coach zu setzen, gegenüber der "WAZ" als "Option". Vural selbst will sich mit dieser Perspektive noch nicht befassen: "Mein Fokus liegt derzeit ausschließlich auf dem Spiel in Köln."
Seit sieben Jahren bei der U19
Er habe nicht lange überlegen müssen, ob er die Aufgabe annimmt, sagt er in der Zeitung. "Ich bin einer, der Herausforderungen mag. Ich bin mit der Stadt und dem Verein tief verwurzelt." Vural kam 2010 zum MSV, hat im Leistungsbereich von 2014 bis 2016 die U17 des MSV in der Bundesliga gecoacht, zeichnet sich seither für die ebenfalls in der Bundesliga spielende U19 verantwortlich und führte sie in den letzten Jahren stets zum souveränen Klassenerhalt. Bringt er nun auch bei den Profis den Erfolg zurück, steht eine Beförderung ins Haus. zumal schon nächsten Mittwoch das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II ansteht.
Dann kann Heskamp die "über 100 Anfragen" von Trainern und Beratern aus seinem Handy löschen. Schließlich sei es "wichtig, Kontinuität zu erreichen", so der Sportchef, der nach dem Fehlstart selbst in der Kritik steht. Sollte Vural dauerhaft übernehmen, wäre er bereits der sechste Trainer seit 2020 – Interimslösungen nicht mitgezählt.