MSV feiert umkämpften Sieg: "Zwei unterschiedliche Halbzeiten"
Am Ende der Partie zwischen dem F.C. Hansa Rostock und dem MSV Duisburg stand letztlich ein 2:1-Sieg für die Zebras, die damit den vierten Sieg in Folge feiern konnten. Ein Erfolg, der zumindest 45 Minuten lang auf der Kippe stand.
Scepanik erlöst den MSV
"Wenn du das Chancenverhältnis siehst", sagte Torsten Lieberknecht nach der Partie am "Telekom"-Mikrofon, "hätte Hansa das Ding auch in der ersten Halbzeit für sich entscheiden können." Eine deutliche Einschätzung der ersten 45 Minuten seiner Mannschaft, die sich im Ostseestadion gegen stark aufspielende Rostocker merklich schwer tat: "Ich hatte das Gefühl, man verlässt sich immer nur auf den Nächsten, es wird schon gutgehen. Das war fahrlässig", kritisierte der Coach das Auftreten seines Teams: "Das haben wir angesprochen".
Und das mit Erfolg: Da Rostock es in der ersten Halbzeit verpasste, die spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen, konnte der MSV mit einem 0:0 in die zweite Halbzeit gehen – und zeigte sich verbessert. "Jeder im Stadion hat gesehen, dass wir zwei unterschiedliche Halbzeiten gespielt haben", freute sich Lieberknecht. Hilfreich war etwa die Einwechslung von Lukas Scepanik, der Daschner ersetzte und wenig später auf Vorlage von Stoppelkamp zur Führung netzte – per Seitfallzieher: "Das ist so eine Entscheidung, die man in Sekundenbruchteil treffen muss. Der Ball hatte die perfekte Höhe, dass ich den Schuss so ansetzen konnte. Dass er so reingeht, ist natürlich wunderschön", freute sich der lange verletzte Linksaußen über seinen Treffer, nachdem er den Großteil der bisherigen Saison verletzt verpasst hatte: "Es war eine lange Leidenszeit. Das stellt man sich anders vor in seinem ersten Profijahr. Umso schöner, dass ich langsam wieder auf die Füße komme."
Bierbecher fliegt in Lieberknechts Richtung
Eine schöne Szene, der noch zwei weitere Tore folgen sollten – eines auf Rostocker, eines auf Duisburger Seite. Somit durfte der Tabellenführer sich am Ende über einen wichtigen 2:1-Sieg freuen, was Torsten Lieberknecht auch tat. Die Reaktion der Rostocker Fans fiel weniger glücklich aus – unter anderem flog direkt nach Schlusspfiff ein Bierbecher in Richtung des Trainers: "Ist ja klar, dass da Emotionen drin sind und ich mich freue. Aber wenn du dann den Stinkefinger gezeigt bekommst, das ist natürlich auch…", setzte der Coach am "Telekom"-Mikro an, zeigte sich aber versöhnlich: "Ich meine, wir sind im Fußballstadion. So wie die Rostocker Fans ihre Truppe hier unterstützt haben, das zeigt, dass das Publikum das Herz am rechten Fleck hat."
Nun steht erst einmal die Länderspielpause an, auf die sich der Trainer auch freut: "Weil wir diese Pause unbedingt brauchen, um noch mehr geistige und körperliche Frische zu holen und hoffentlich den ein oder anderen verletzten Spieler zurückzubekommen." Einer dieser Spieler könnte Tim Albutat sein, der sich im Verlaufe der Partie am Sprunggelenk verletzte: "Ich kann noch nichts Genaues sagen. Ich hab nur gesehen, dass er unten an beiden Beinen irgendwelche Schnittwunden hat", berichtete Lieberknecht: "Ich glaube, er hat was knacken hören. Aber sein Gefühl jetzt war etwas positiver als das, was er hatte, als er ausgewechselt werden musste." In den kommenden Tagen sollen weitere Untersuchungen Aufschluss über die Verletzung geben.