MSV-Keeper Müller: "Schwer geworden, uns zu besiegen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Torwart Vincent Müller über den Aufwind des MSV Duisburg, Winterzugang Daniel Ginczek, Gründe für die Heimstärke und das wichtige Duell beim Abstiegskonkurrenten Arminia Bielefeld am Sonntagabend.

"Haben immer daran geglaubt"

liga3-online.de: Der MSV Duisburg gewann vier der letzten sechs Spiele und schöpft neue Hoffnung auf den Klassenverbleib. Ist dementsprechend positiv derzeit die Stimmung im Team, Herr Müller?

Vincent Müller: Absolut – wobei die Stimmung nie wirklich negativ war. Wir haben immer daran geglaubt, dass wieder bessere Zeiten kommen.  Die vier Siege waren enorm wichtig – auch für den Kopf.

Wie bewerten Sie die Spiele in den letzten Wochen?

Wir haben nicht nur gut gepunktet, sondern auch einen großen Schritt im spielerischen Bereich gemacht. Was wir uns im Training erarbeitet haben, bringen wir nun endlich konstant auf den Platz. Wir sprechen also nicht von Glück, sondern von einem spielerischen Statement. Hier beziehe ich auch Partien mit ein, in denen wir keine Punkte geholt haben – wie zum Beispiel das 1:3 in Münster. Ein Höhepunkt war sicher der 2:1-Erfolg gegen die U23 des BVB, bei dem wir gegen eines der formstärksten Teams der 3. Liga einen dominanten Auftritt gezeigt und uns mit einem verdienten Sieg belohnt haben.

Warum läuft es so viel besser als in der Hinserie?

In der ersten Saisonhälfte gab es ein ständiges Hin und Her – mit verschiedenen Trainern und Spielideen. Unter Boris Schommers haben wir jetzt Konstanz reinbekommen und setzen seine Spielidee gut um. Auch unsere Defensivarbeit hat sich deutlich verbessert, und es ist schwer geworden, uns zu besiegen. Man merkt eine stetige Entwicklung – das steigert unser Selbstvertrauen und führt zu mehr Kontinuität.

Sind auch die Winterneuzugänge – wie zum Beispiel Angreifer Daniel Ginczek – ein Grund für den Aufwind?

Klar. Daniel ist ein super Fußballer, der viel Erfahrung mitbringt und schon in der Kabine ein Motivator ist. Dass er bereits einige Spieler vorher kannte, hat sicher dabei geholfen, dass er nur wenig Eingewöhnungszeit brauchte. Aber auch die anderen Winterzugänge haben sich schnell eingefügt. Erik Zenga hat direkt Verantwortung übernommen, geht voran und setzt wichtige Impulse.

 

"Unendlich dankbar für den gigantischen Support"

Vor allem zuhause spielt der MSV stark. Sind die Fans ein entscheidender Faktor?

Ohne Wenn und Aber. Die Hinrunde war nicht einfach – weder für die Fans noch für uns als Team. Daher haben wir den Unmut der Zuschauer absolut verstanden. Trotzdem waren die Fans in einer schwierigen Zeit immer für uns da. Und darauf kommt es an – in guten wie in schlechten Zeiten zusammenzustehen. Wir sind unendlich dankbar für den gigantischen Support – und glücklich, dass wir mit den vielen Heimsiegen gerade etwas dafür zurückgeben können.

Was muss passieren, um die Leistungen vor eigenem Publikum auch auf die Auswärtsspiele zu übertragen?

Es stimmt, dass wir auswärts bereits einige Big Points verpasst haben. Den Grund dafür habe ich aber nicht parat. An der Einstellung liegt es auf keinen Fall. Um noch einmal das Münster-Spiel anzusprechen: Der Auftritt war top, aber dennoch sind wir leer ausgegangen. Wir wollen jetzt den Schwung aus dem 2:0-Erfolg gegen Saarbrücken mitnehmen und uns auch wieder auswärts belohnen.

Am Sonntagabend steht das Duell bei Arminia Bielefeld an. Wie wichtig ist diese Partie gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten?

Es ist das berühmte Sechs-Punkte-Spiel – für uns wohl mehr als für Bielefeld. Gewinnen wir, sind wir bis auf einen Punkt an Bielefeld herangerückt und haben den Anschluss an das rettende Ufer komplett hergestellt. Die Tabellenkonstellation gibt dem Spiel sicher noch einmal eine besondere Brisanz und einen erhöhten Stellenwert. Wir reisen selbstbewusst nach Bielefeld und wollen nach dem 3:1 in Verl im Februar den zweiten Auswärtssieg in der Rückrunde holen.

   

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