MSV-Legende Hopp fordert "8-Stunden-Tag" bei den Zebras
Als Spieler des MSV Duisburg galt Joachim Hopp einst als Malocher, nun ist der 57-Jährige ein Mann der klaren Worte – und fordert den "8-Stunden-Tag" bei den Zebras.
"Fleiß und Training"
Noch kein Sieg, erst drei Punkte und Tabellenletzter: Der MSV Duisburg befindet sich in einer tiefen Krise und blickt auf den schwächsten Saisonstart seiner Drittliga-Geschichte zurück. Wie sich die Krise bekämpfen lässt? Joachim Hopp, der zwischen 1990 und 1998 insgesamt 149 Spiele für die Zebras bestritt und derzeit im Marketing beim MSV arbeitet, hat eine Idee: "Wenn man mich jetzt fragt, was ich machen würde, ich würde ganz klar den 8-Stunden-Tag einführen", sagte er am Mittwochabend in der Halbzeitpause der Partie des MSV in Dortmund bei "MagentaSport". Denn: "Wenn du nicht die beste Mannschaft hast, musst du ja versuchen die Mannschaft oder die Spieler besser zu machen. Und das bekommst du einfach nur durch Fleiß und Training hin."
Und so würde ein 8-Stunden-Tag nach Hopp aussehen: "8 Uhr ankommen, Training mit Frühstück. 11 Uhr Training. Mittagspause, Essen. 16 Uhr Training. Das ist nichts Neues. Das ist kein Hexenwerk. Das haben wir schon früher gehabt." Wichtig sei aber nicht nur das Training als solches, sondern auch, "dass man sich anschließend Gedanken macht, wie man trainiert hat, was man trainiert hat, was man für die Mannschaft noch machen kann und wie man sich weiter verbessern kann. Und nicht nur auf das Cabrio-Dach drücken, nach zwei Stunden nach Hause fahren und blauer Himmel."
"Absolute Wille" fehlt
Von einem blauen Himmel sind die Zebras derzeit ohnehin weit entfernt, eher sind es dunkle Gewitterwolken, die über dem Spielverein hängen. "Das Positive ist, dass im September noch keiner abgestiegen ist", übte sich in Hopp angesichts der prekären Lage in Sarkasmus, gab zu, dass ihm das "Herz blutet" und machte "Probleme in allen Mannschaftsteilen" aus. Dem gebürtigen Duisburger zufolge fehle der "absolute Wille, nochmal richtig, noch intensiver, noch geiler zu sein, unbedingt den Ball zu treffen und das Tor zu machen zu wollen. Da fehlt mir so ein bisschen noch mehr Entschlossenheit." Zudem fehle es einfach an Qualität.
Der 57-Jährige hofft, dass intern "Tacheles geredet wird". Von Engin Vural als Dauerlösung wäre Hopp durchaus angetan, wenngleich der 38-Jährige derzeit "die ärmste Sau" sei. Beim wichtigen Heimspiel gegen Münster wird Vural am Samstag in jedem Fall nochmal auf der Bank sitzen. Wie es danach weitergeht und ob der von Hopp geforderte 8-Stunden-Tag tatsächlich eingeführt wird, muss sich dann zeigen.