MSV-Präsident Wald stellt sich der Kritik: "Der Druck wird größer"

MSV-Präsident Ingo Wald ist in Duisburg einmal mehr als Krisenmanager gefordert. Die Kluft zwischen Fans und Verein droht weiter zu wachsen, den Unmut kann der 65-Jährige nachvollziehen. Nur ein Erfolgserlebnis kann helfen.

"Können die Fans zurückholen, wenn …"

Seit über elf Jahren ist Ingo Wald beim MSV Duisburg tätig. Im Aufsichtsrat, im Vorstand, als Vorsitzender. In dieser Zeit erlebte der 65-Jährige einige Höhen mit dem Verein, aber auch viele Tiefen. Die aktuelle sportliche Lage ist wohl eine der größten Herausforderungen, haben die Zebras bislang nur drei Zähler aus sieben Spielen geholt – es ist der schlechteste Saisonstart in der eigenen Drittliga-Geschichte. Nach der 0:2-Niederlage bei Viktoria Köln ließen die mitgereisten Fans ihrem Frust freien Lauf, stellten die Mannschaft am Zaun zur Rede. "Die Enttäuschung bei den Fans ist riesengroß. Dass sie emotional reagieren, ist auch verständlich", stellt sich Wald in der "WAZ" dem Unmut.

Die Gespräche zwischen den Anhängern und den Spielern seien "friedlich und vernünftig" verlaufen, sodass sich der MSV-Präsident durchaus auf die Seite der Fans stellen kann – denn angesichts der vergangenen Leistungen müssten die Spieler die Kritik akzeptieren, findet Wald. Nun soll die Trendwende folgen. "Wir können die Fans zurückholen, wenn die Mannschaft Leistungen anbietet, die wir von ihr erwarten", wünscht sich der 65-Jährige nach dem schlechten Saisonstart. Auch Wald wird wissen, dass sich die Stimmung bei Erfolgserlebnissen schnell wieder wandeln kann – und das wiederum würde auch der Mannschaft wieder helfen. Um in diese Positivspirale zu gelangen, muss jedoch der MSV in Bringschuld gehen.

Andernfalls wächst die Kritik weiter, auch bezüglich Walds eigener Person. "Der Druck wird größer. Diesen Druck müssen wir jetzt auch aushalten", so Wald. Der MSV-Präsident räumt ein, dass seitens der Verantwortlichen "sicherlich auch nicht alles richtig gemacht" worden sei. Trotzdem können die Duisburger nur gemeinsam aus der Krise kommen – und dahingehend ist Wald die Wut lieber, als Gleichgültigkeit. "Alle, die sich aufregen, sind ja noch bei uns. Schlimmer sind die, die wortlos gehen und das nicht kommentieren", legt sich der 65-Jährige fest.

Mai bedauert Ziegner-Aus

Mit Cheftrainer Torsten Ziegner hatte bereits der erste Verantwortliche seinen Hut nehmen müssen, auch das Aus von Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp wurde am vergangenen Spieltag von einigen Fans gefordert. Kapitän Sebastian Mai, der zur sportlichen Leitung eine gute Beziehung führte, bedauert die Entwicklung. Der Innenverteidiger nimmt sich selbst in die Pflicht: "Es ist eine schwierige Phase, die auch ein bisschen das eigene Versagen aufzeigt. Es ist nicht nur der Trainer Schuld. Am Ende musste er den Kopf hinhalten. Für mich ist das traurig und schade, weil du selbst versagt hast." Am Mittwoch (19 Uhr) bekommt der MSV im vorgezogenen Spiel gegen Borussia Dortmund II die nächste Möglichkeit zur Verbesserung.

   

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