MSV sucht die Flucht nach vorne: "Haben noch 16 Spiele"
Der MSV Duisburg befindet sich am Scheideweg zur Regionalliga, nachdem zwei direkte Duelle zum Auftakt ins neue Jahr gingen verloren. Die Zeit für große Überlegungen sei vorbei, denn in den verbleibenden 16 Partien geht es laut Cheftrainer Boris Schommers nur noch um Siege. Bestenfalls schon in Ulm (Samstag, 14 Uhr).
"Können in jedem Spiel punkten"
Das dritte Tor des Halleschen FC in der 88. Spielminute am vergangenen Dienstag wird womöglich einen großen Stellenplatz in der Historie des MSV Duisburg einnehmen. War das der Treffer ins Mark, der die Zebras in die Regionalliga befördert, obwohl es laut liga3-online.de-Experte Babak Rafati eigentlich nicht hätte zählen dürfen? Die Hoffnung auf den Klassenerhalt hat durch die empfindliche Niederlage einen herben Dämpfer erhalten. "Wir müssen keinen Hehl daraus machen, dass es ein brutaler Schlag und ein brutal bitteres Ergebnis für uns alle war. Das fühlte sich an dem Tag sehr, sehr schlecht an", blickte Boris Schommers bei der Pressekonferenz am Donnerstag auf das zweite Spiel des Jahres zurück. "Fakt ist aber auch, und das habe ich der Mannschaft gesagt, dass wir noch 16 Spiele vor der Brust haben."
Um die Punktzahl zu erreichen, die in den vergangenen Jahren für den Klassenerhalt notwendig waren, bräuchten die Zebras acht bis neun Siege aus den verbleibenden Spielen. Unmöglich ist das nicht. Zumal die Leistung bis zum Platzverweis gegen Joshua Bitter (59.) gegen Halle stimmte. "Ich bin davon überzeugt, dass wir das Spiel in Gleichzahl nicht verloren hätten", so Schommers. Der Blick auf die Tabelle verbietet sich nun vorerst, denn mit einem Rückstand von acht Zählern auf das rettende Ufer ist von den Zebras erst einmal nichts mehr zu erwarten. "Wenn wir diese Leistung wieder auf den Platz bringen, dann können wir in jedem Spiel punkten", glaubte der MSV-Coach dennoch an die Wende.
Kein Torwartwechsel beim MSV
Entsprechend werden die Zebras in den kommenden Partien auf einen Dreier gehen, denn "von 16 Spielen reichen uns keine zehn Unentschieden". Überhastet will Schommers mit seiner Mannschaft aber nicht agieren. "Wir müssen komplett auf uns schauen, auf jedes Spiel einzeln schauen und für uns in jedem Spiel die Chance suchen", forderte der Cheftrainer. Anfangen wird der MSV in Aalen, wenn es am Samstag zum SSV Ulm 1846 geht. Der Aufsteiger aus der Südwest-Staffel hält weiterhin den dritten Platz inne, was die Herausforderung gegen die Spatzen umso größer macht.
Möglicherweise reagiert Schommer personell. Vor dem Spiel gegen Ulm wird es zwar wohl keinen Neuzugang mehr geben, dafür stehen jedoch Dennis Smarsch, Niclas Stierlin und Benjamin Girth wieder im Training. "Wir sind in intensiven Gesprächen mit der sportlichen Führung. Ich hoffe, wünsche und gehe davon aus, dass wir noch etwas machen können und werden", versicherte Schommers. Auch auf der Abgangsseite könnte noch etwas passieren, denn "wenn einer kommt, dann wir einer gehen". Vincent Müller wird hingegen im Kasten des MSV bleiben. "Es gibt für mich keinen Grund, über einen Torwartwechsel nachzudenken", erklärte Schommers vor der Partie gegen Ulm. "Ich glaube, dass wir einen Torwart im Tor haben, der uns in dieser Saison schon Spiele gerettet hat. Beim 2:2 sah er nicht gut aus, das haben wir offen angesprochen. Aber er ist für mich die klare Nummer eins." Rund 450 MSV-Fans werden sich davon in Aalen überzeugen.