MSV: Torwart Smarsch kommt – Raeders Abgang sicher?
Überraschung im Duisburger Tor: Nachdem bereits alles nach einer Vertragsverlängerung mit Lukas Raeder aussah, fehlte der Routinier seit dem Wochenende im Training der Zebras. Schnell war klar, dass sich der MSV anderweitig umschaut – und nun hat Dennis Smarsch einen Vertrag für die kommende Saison an der Wedau unterschrieben.
MSV war schon im Vorjahr dran
Drei Jahre lang kämpfte Dennis Smarsch um die Nummer eins am Hamburger Millerntor von St. Pauli. Insgesamt kam er dort am Ende aber nur auf acht Zweitliga-Einsätze. Nun schließt sich der 24-jährige Berliner dem MSV Duisburg an. "Wir hatten bereits im vergangenen Jahr eine Verpflichtung von Dennis in Betracht gezogen und waren in guten Gesprächen mit ihm. Dass es nun geklappt hat, freut uns umso mehr!", verkündet Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp den Transfer.
Dass Smarsch im vergangenen Jahr nicht an die Wedau wechselte, dürfte wohl damit zu tun gehabt haben, dass sich FCSP-Keeper Nikola Vasilj verletzt hatte. So stand Smarsch in den ersten sechs Spielen der Saison für St. Pauli im Tor, musste später aber wieder für den eigentlichen Stammkeeper weichen. In Duisburg hat Smarsch überzeugt. "Dennis hat trotz seines jungen Alters bereits wertvolle Erfahrungen in der 1. und 2. Bundesliga gesammelt und dort seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Mit ihm gewinnt unser Torwart-Team sportlich wie auch menschlich absolut an Qualität", so Torwarttrainer Sven Beuckert.
"Malocher-Gen gefällt mir"
Von 2010 bis 2018 durchlief Smarsch alle Jugendmannschaften von Hertha BSC und stieg anschließend zu den Profis auf. Zwei Bundesliga-Einsätze feierte das Eigengewächs, in der Europa League saß er zum Teil auf der Bank. Auch Cheftrainer Torsten Ziegner ist sich sicher, dass Smarsch die Zebras verstärken wird: "Dennis hat sich in unseren Gesprächen als guter Typ präsentiert. Ich finde cool, dass wir auf der Torhüter-Position nun einen echten Konkurrenzkampf wie auf allen anderen Positionen haben."
Und Smarsch hat jetzt schon Gefallen an der Mentalität in Duisburg gefunden: "Ich würde mich selbst als fleißigen Arbeiter beschreiben – in der Regel bin ich der erste, der kommt, und der letzte, der geht. Dieses Malocher-Gen gefällt mir an der Stadt Duisburg und am MSV sehr gut! Beim MSV will ich meine Arbeit und den Fußball genießen." Die Verpflichtung des 24-Jährigen wird den Konkurrenzkampf im Kasten enorm anheizen. Oder wird etwa noch ein Torhüter den Verein verlassen? Mit Vincent Müller und Max Braune hat der MSV bereits zwei qualifizierte Nachwuchstorhüter in seinen Reihen.
Raeders Zukunft ungewiss
Umso offener ist, wie es mit Ersatzmann Lukas Raeder weitergeht. Offiziell wurde der 29-Jährige noch nicht vom Verein verabschiedet. Zuletzt hieß es, dass man nur noch Kleinigkeiten zu klären hätte – und anschließend, dass man sich prinzipiell einig sei. Allerdings wollte sich der MSV die Chance auf einen weiteren entwicklungsfähigen und jüngeren Torhüter nicht entgehen lassen. Diesen haben die Zebras nun mit Smarsch gefunden. Lediglich bei einem Abgang von Müller oder Braune wäre Raeders Personalie in Meiderich nochmal heiß.