MSV-Trainer Lettieri: "Das beste an der Partie war das Ergebnis"
Das wichtigste zuerst: Der MSV Duisburg startete mit einem Auswärtssieg in Halle in das Jahr 2015. Was beim ersten Lesen wie eine tolle Schlagzeile klingt, wirkt beim zweiten Hinsehen jedoch sehr knapp zusammengefasst. Denn: Die Leistung der Zebras, die 86 Minuten lang in Überzahl spielten, war nicht zufrieden stellend. Darüber waren sich auch die Akteure einig: "Das beste an der Partie war das Ergebnis. Wir haben es trotz Überzahl nicht geschafft, richtig ins Spiel zu kommen", so Lettieri auf der abschließenden Pressekonferenz.
Kein Vorteil trotz Überzahl
Obwohl die Partie nach einer witterungsbedingten zehnstündigen (!) Anfahrt und dem kurzfristigen Ausfall von Kevin Scheidhauer (Infektion) unter keinen guten Vorzeichen stattfand, legte der MSV los wie die Feuerwehr: In der vierten Minute steckte Onuegbu auf Bohl durch, welcher von HFC-Keeper Lomb per Notbremse zu Boden gebracht wurde. Die Konsequenz: Elfmeter samt Platzverweis. Janjic netzte in der Folge den vierten Elfmeter dieser Saison zur 1:0-Führung ein. Statt in der Folge auf das zweite Tor zu spielen, verloren die Meidericher komplett den Faden. Aufgrund mangelnder Chancenverwertung des HFC, Torhüter Ratajczak und einer Elfmeter-Fehlentscheidung des Referees, der ein klares Handspiel von Branimir Bajic übersah, blieb es lange Zeit beim 1:0. "Das ist ein Phänomen. In Überzahlt neigt man dazu das Spiel kontrollieren zu wollen und tut dementsprechend zu wenig. Eine ähnliche Situation hatten wir letztes Jahr schon gegen Holstein Kiel“, stellte Pierre de Wit, der in der 65. Minute sein Comeback feierte, bei „Zebra-TV“ fest. In der 92. Minute spielten die Zebras zum ersten Mal einen ihrer Konter richtig aus: Feltscher eroberte den Ball und legte vor dem Strafraum quer auf Onuegbu, welcher cool zum 2:0 einschob. Auch der „King“ war mit der Leistung insgesamt nicht zufrieden, stellte aber klar: "Wir haben in der Vorbereitung gut gearbeitet, aber es klappt nicht alles von heute auf Morgen. Wir haben die Drei Punkte und alles andere ist scheißegal“, so der Stürmer zu „Zebra-TV“. Der Anschlusstreffer der Hallenser diente nur noch zur Ergebniskosmetik. Vor allem spielerisch enttäuschte der MSV, bei dem Martin Dausch sein Startelf-Debüt feierte, über fast die komplette Spielzeit. Lettieri weiß also, wo im Training feinjustiert werden muss.
Erneute personelle Sorgen
Lettieris größter Wunsch der Winterpause gilt schon jetzt als unerfüllt: Endlich mal ein paar Spiele in Folge mit der gleichen Elf auflaufen, wünschte sich der Trainer. Durch die gelb-rote Karte für Kevin Wolze und den Ausfall von Kevin Scheidhauer (Lettieri: "Er wird uns 14 Tage fehlen“) ist der ehemalige Bielefelder Co-Trainer erneut zum Umstellen gezwungen. Entwarnung gab es derweil bei Steffen Bohl: Der Kapitän verletzte sich beim herausgeholten Elfmeter an der Schulter und musste bereits zum fünften (!) Mal in der laufenden Saison in der ersten Hälfte vom Platz. Nach der Untersuchung am Montag besteht für die anstehende Partie gegen Chemnitz jedoch keine Gefahr.