MSV verliert an Boden: "Reiten uns immer wieder selber rein"

Schwarzer Ostersonntag für den MSV Duisburg, der durch die Niederlage im Kellerduell bei Arminia Bielefeld nun wieder fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer liegt. Die Enttäuschung war groß, aufgegeben haben sich die Zebras aber noch lange nicht.

"Waren zu harmlos"

Bis auf zwei Zähler hätte der MSV mit einem Auswärtssieg in Bielefeld an die Nicht-Abstiegsplätze heranrücken zu können, so fehlen nun fünf Punkte. Arminia ist gar schon auf sieben Zähler enteilt. Die Euphorie, die der MSV mit vier Siegen aus den letzten sechs Partien aufgebaut hatte, ist vorerst verpufft. Auch, weil es auswärts einfach nicht läuft. Beim DSC kassierte Duisburg die dritte Auswärtsniederlage in Folge und bleibt bei lediglich einem Auswärtssieg aus den letzten 17 (!) Spielen stehen. "Zuhause leiten wir es immer wieder in die Wege, dann fahren wir auswärts und verlieren", zeigte sich Keeper Vincent Müller am "Telekom"-Mikrofon konsterniert und meinte: "Wir reiten uns immer wieder selber rein." Der 23-Jährige war noch der beste Duisburger und verhinderte in der Anfangsphase den frühen Rückstand.

Dass es auch in Bielefeld nicht wenigstens zu einem Punkt reichte, konnte der Schlussmann leicht erklären: "Wir waren zu harmlos." Vor allem in der zweiten Halbzeit habe der MSV "deutlich zu wenig" gezeigt. "Wir wissen eigentlich, was wir können, waren aber zu passiv." Ein Aufbäumen war in der Tat nicht zu erkennen, auch Torchancen spielten sich die Zebras bis auf wenige Ausnahmen nicht heraus. Und wenn es mal nach vorne ging, agierten die Meidericher viel zu unsauber. "Dann gewinnst du hier auch nicht und holst auch keine Punkte." Entsprechend sauer waren die über 3.100 mitgereisten Fans, die das Team nach Spielende am Zaun zur Rede stellten. Sehr zum Verständnis von Müller: "Die Fans sind zurecht sauer, und natürlich sind sie enttäuscht." Dabei hätten die Anhänger schon vor Anpfiff für Gänsehaut gesorgt, lobte der Torhüter. Nutzen konnte der MSV die Energie von den Rängen jedoch nicht.

Schommers bleibt kämpferisch

Trainer Boris Schommers sprach von einer "bitteren Niederlage". Gerade ab der 60. Minute habe sein Team "alles versucht", sich aber bis auf zwei, drei kleine Chancen "nichts herausgespielt". Auch kämpferisch blieben die Zebras einiges schuldig, Schommers betonte aber: Ein Einstellungsproblem habe ich nicht gesehen." Bitter war allerdings, dass die Duisburger schon nach 40 Minuten den stark gelb-rot-gefährdeten Santiago Castaneda vom Platz nehmen mussten, nachdem der US-Amerikaner mehrmals um die Ampelkarte herumgekommen war. Ohne den 19-Jährigen fehlte dem MSV anschließend die Struktur. Schommers befand die Herausnahme des Mittelfeldspielers allerdings als "überhaupt nicht bitter", da er die Zweikämpfe hätte führen müssen. Mit Erik Zenga sei ein "adäquater Ersatz" ins Spiel gekommen, damit sei das Thema erledigt gewesen.

Das Thema Klassenerhalt hat sich aus Schommers' Sicht dagegen noch lange nicht erledigt: "Wir hätten gerne den Rückstand verkürzt, das ist uns nicht gelungen. Aber wir haben noch genügend Spiele vor der Brust." Genau sieben Partien stehen noch aus, von denen die Zebras wohl mindestens vier bis fünf gewinnen müssen. Dass beim Derby in Essen am kommenden Samstag drei Punkte her sollen, steht dabei außer Frage. Andernfalls könnte der Rückstand zum rettenden Ufer auf acht Punkte anwachsen, was die Mission Ligaverbleib bei dann nur noch sechs ausstehenden Partien zu einer Herkulesaufgabe machen würde.

   

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