MSV vor 1860-Spiel zuversichtlich – Stoppelkamp fraglich
Die Mission erster Heimsieg konnte der neue Coach des MSV Duisburg, Hagen Schmidt, bereits vor der Länderspielpause abhaken. Jetzt soll beim Auswärtsspiel gegen 1860 München (Samstag, 14 Uhr) der erste Auswärtsdreier eingefahren werden. Die Stimmung im Team ist grundsätzlich positiv – Schmidt hadert aber auch mit der vom Team "verursachten" Personallage.
Den Löwen die "Suppe versalzen"
Im dritten Ligaspiel unter Neu-Zebra Trainer Hagen Schmidt konnte der MSV endlich den langersehnten ersten Sieg einfahren. Für viel Erleichterung sorgte das Siegtor von Aziz Bouhaddouz in der zweiten Hälfte gegen Viktoria Berlin (1:0). Das Zutrauen in die eigene Stärke ist wieder vorhanden. So werde man laut Schmidt mit "mehr Selbstvertrauen nach München fahren", so die Worte des Trainers in der Pressekonferenz vor dem Spiel in München. Die Eindrücke der aktuellen Trainingsleistungen stimmen ihn sogar derart zuversichtlich, dass er mindestens von einem Punktgewinn ausgeht. Es sei klar, dass man "was mitnehmen wolle" und "ich denke auch werde". Gleichzeitig warnt er aber auch vor den Löwen, die sich aufgrund der bislang enttäuschenden Saison "viel vornehmen" werden. Die Aufgabe der Duisburger wird es sein, den Löwen, "die Suppe zu versalzen".
Mit einem weinenden Auge blickt Trainer Schmidt auf die teilweise unnötigen Gelb-Sperren. So kassiere seine Mannschaft in der bisherigen Saison zu viele unnötige gelbe Karten. "Es gibt gelbe Karten, wo ich sage, das gehört dazu." Dann gebe es aber unter anderem auch welche durch "Meckern, Undiszipliniertheiten". Von diesen habe es in den vergangenen Wochen, "die eine oder andere zu viel" gegeben. Fehlen werden am Samstag neben den Langzeitverletzten die gelb-gesperrten Niko Bretschneider und Kolja Pusch. Auch hinter Kapitän Stoppelkamp und Steurer stehen noch Fragezeichen (beide erkältet). Bei Torhüter Leo Weinkauf, der zuletzt an Schulter-Problemen laborierte, sieht es hingegen gut aus. Wenn er im Abschlusstraining den "Daumen hebt", wird er laut Schmidt in München das Tor hüten.
Feltscher schielt in andere Zeiten
Die nötige Lockerheit, um wieder in andere Tabellen-Regionen vorzustoßen, scheint bei den Duisburgern zumindest vorhanden. So habe man laut Führungsspieler Rolf Feltscher momentan "das geile Gefühl nach dem Training". Feltscher ist davon überzeugt, dass die Mannschaft früher oder später wieder eine Erfolgsserie starten wird. "Das ist einfach der richtige Weg."
Für den im Sommer gekommenen venezolanischen Nationalspieler ist es bereits die zweite Amtszeit bei den Meiderichern. Feltscher spielte von 2014 an bereits zwei Jahre für die Zebras. Der Verein ließ ihn seither nicht mehr los. Auch als er Los Angeles mit Zlatan Ibrahimovic in einer Mannschaft kickte. "Es war immer in meinem Kopf, zum MSV zurückzukehren." Damit nahm Feltscher auch bewusst das Risiko in Kauf, nicht mehr für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. Generell werden nur Spieler nominiert, die mindestens in der zweiten Liga spielen. "Ich wusste das die Nationalmannschaft kein Thema mehr für mich wird. Aber die Lust hierherzukommen war einfach größer." Eine Rückkehr in die Nationalmannschaft will Feltscher trotz der Umstände nicht ausschließen. Schon damals sei er mit Duisburg in die zweite Liga aufgestiegen und daraufhin in die Nationalmannschaft nominiert worden. "Wer weiß, ob das wieder passieren wird."