MSV: Vorstand soll neu gewählt werden – Millionen-Minus in 22/23
Beim MSV Duisburg soll es angesichts des drohenden Abstiegs zu einer Neuwahl des Vorstands kommen. Das kündigte Präsident Ingo Wald laut dem "RevierSport" bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend an. Die Saison 2022/23 haben die Zebras derweil mit einem Minus von 3,2 Millionen Euro abgeschlossen.
Wald schließt sofortigen Rücktritt aus
Noch ist der Abstieg des MSV zwar nicht besiegelt, angesichts von acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer sind die Chancen auf den Klassenerhalt vor den letzten sechs Spieltagen jedoch nur noch theoretischer Natur. Und somit stellt sich die Frage nach der Zukunft der Duisburger und deren Führungskräften. Vor allem der Vorstand um Präsident Ingo Wald steht angesichts des Niedergangs in den letzten Jahren in der Kritik. Einen sofortigen Rücktritt schloss Wald bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend allerdings aus.
"Den halten wir für falsch. Wir stellen uns den Herausforderungen und wollen das Schiff nicht verlassen. Das wäre nicht gut für den Verein und verantwortungslos", wird der 66-Jährige im "RevierSport" zitiert. Stattdessen soll es im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zu einer Neuwahl des Vorstands kommen. "Das ist das, was erwartet wird. Sie sollen entscheiden, wen Sie als Vorstand wünschen. Dem wollen wir gerecht werden", sagte Wald gegenüber den Mitgliedern und betonte: "Es ist klar, dass wir verantwortlich sind für die aufgetretenen Fehlentwicklungen der letzten Monate und zwei bis drei Jahre. Die Verantwortung übernehmen wir und wir werden uns dieser stellen."
Neben Wald gehören auch Ulf Schott, Robert Komossa, Uwe Struck und Udo Steinke dem Vorstand an, der erst im vergangenen Jahr von den Mitgliedern gewählt worden war. Die Amtszeit würde noch drei weitere Jahre laufen. Dass Wald bei den angekündigten Neuwahlen erneut kandidieren wird, schloss er derweil nicht aus.
3,2 Millionen Euro Verlust
Das "Gesicht des MSV" in den nächsten Jahren soll Geschäftsführer Michael Preetz sein, dessen Vertrag auch für die Regionalliga gültig ist. "Wir haben ein Fundament geschaffen, das deutlich professioneller ist. Wir sind personell und strukturell deutlich besser aufgestellt als noch vor drei bis vier Monaten. Das sollten wir erhalten", so Wald. "Ich bin guter Dinge, dass es in eine bessere Richtung geht. Wir müssen alle Verantwortlichen unterstützen, damit wir wieder in sicheres Fahrwasser kommen." Aufgeben sei trotz der aktuell prekären Lage keine Option: "Etwas abzuschenken kann nicht unser Anspruch sein. Ich erwarte von allen, von der Mannschaft, vom Trainer, die Hoffnung zu ergreifen, dass wir den Abstieg verhindern können."
Während es sportlich derzeit nicht läuft, gibt es auch aus finanzieller Sicht keine guten Nachrichten. So haben die Zebras die Saison 2022/23 mit einem Minus von rund 3,2 Millionen Euro abgeschlossen. Einnahmen von 13,9 standen Ausgaben in Höhe von rund 17 Millionen Euro gegenüber. Positiv aber: Weil das Eigenkapital zum Stichtag 30.06.2023 bei 6,9 Millionen Euro lag, droht keine Insolvenz. "Ohne die Corona-Hilfen wären wir vor zwei Jahren schon wirtschaftlich tot gewesen", so Sportvorstand Ulf Schott. "Wir versuchen, den MSV lebensfähig zu halten. Es wird aber immer schwerer. In der 3. Liga werden wir keine schwarze Zahl schreiben. Es gibt immer zwischen 2,5 und drei Millionen Euro Verlust." Überlebensfähig sei der MSV nur in der 2. Liga.
Auch bei Abstieg weiter in der Arena
Feststeht indes, dass die Zebras auch im Abstiegsfall weiterhin in der Schauinsland-Reisen-Arena spielen würden. "Wo denn sonst?", sagt Christopher Mainka, Geschäftsführer der Duisburger Stadionmanagement GmbH, in der "WAZ". Ein Drittel der Logen sei bereits ligaunabhängig verlängert worden. Wie hoch die Stadionmiete der Duisburger in der Regionalliga ausfallen wird, ist noch nicht bekannt.