MSV will "Wunder von der Wedau" schaffen: "Chance ist da"
So aussichtslos die Lage des MSV Duisburg vor den letzten fünf Spieltagen angesichts von acht Punkten Rückstand auch erscheint: Den Glauben an den Klassenerhalt haben die Zebras noch lange nicht aufgegeben. Vor dem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt (Samstag, 16:30 Uhr) beschwört Trainer Boris Schommers das "Wunder von der Wedau".
"Mannschaft hat den Glauben noch nicht aufgegeben"
Ob er den Tabellenrechner schon angeworfen habe und ob auch vier Siege aus den letzten fünf Partien für den Klassenerhalt reichen könnten, wurde Boris Schommers bei der Pressekonferenz am Mittwoch gefragt. Zu einer konkreten Aussage konnte sich der 45-Jährige allerdings nicht durchringen. "Meine Aufgabe ist es, die Mannschaft auf das schwere Auswärtsspiel in Ingolstadt vorzubereiten", betonte er. Die Marschroute ist klar: "Wir müssen drei Punkte holen und können daher auch nicht groß abwarten." Denn nur mit einem Sieg hält der MSV die Minimalchance auf den Liga-Verbleib am Leben. Andernfalls könnte der Rückstand auf das rettende Ufer auf bis zu elf Punkte anwachsen, was bei dann nur noch vier Partien wohl der endgültige Todesstoß wäre.
Doch daran wollte Schommers im Vorfeld noch keine Gedanken verschwenden: "Es sind noch fünf Spiele, die Mannschaft hat den Glauben noch nicht aufgegeben. Jeder belächelt es, und ich weiß, dass die Chance sehr gering ist. Aber sie ist da." Es brauche ein "kleines Wunder von der Wedau", so der 45-Jährige. Trotz der prekären Lage fahre der MSV "mit einer gewissen Vorfreude und Motivation nach Ingolstadt", nachdem die Mannschaft gegen Mannheim am vergangenen Freitag ein "gutes Spiel" gemacht habe. "Jetzt müssen wir diese Leistung über 90 Minuten inklusive Nachspielzeit durchziehen", so Schommers.
Ginczek fraglich, Müller zurück im Tor
Fraglich ist noch der Einsatz von Stürmer Daniel Ginczek. "Er hat Hüftprobleme aus dem Spiel mitgenommen", berichtete Schommers. Bislang konnte der Routinier in dieser Woche noch nicht trainieren, erst am Donnerstagnachmittag soll es soweit sein. Mitfahren wird Ginczek am Freitagmittag allerdings nur, wenn er vollständig fit ist, wie Duisburgs Coach betonte: "Wenn jemand das Abschlusstraining nicht absolvieren kann und nicht die Power hat, am Wochenende 100 Prozent zu geben, werde ich ihn nicht mitnehmen. Dann kann er uns nicht weiterhelfen. Dann nehme ich einen anderen mit." Zurück im Training sind Joshua Bitter, Ahmet Engin und Marvin Bakalorz.
Zudem gab Schommers bekannt, dass Keeper Vincent Müller nach abgesessener Gelb-Sperre ins Tor zurückkehrt und Maximilian Braune damit wieder auf die Bank verdrängt. Sollte es mit dem Klassenerhalt auf sportlichem Wege nicht klappen, könnte der MSV noch darauf spekulieren, dass ein Konkurrent keine Zulassung erhält. Um davon dann profitieren zu können, müsste Duisburg am Ende 17. werden. "Das ist eine Thematik, die hier schon rumgeistert, jetzt aber noch nicht zählt", so Schommers. "Wir wollen das Maximum rausholen." Und vielleicht reichen dann tatsächlich vier Siege. Allerdings müssen auch diese erstmal eingefahren werden.